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08.01.2016 | Fahrerassistenz | Nachricht | Online-Artikel

Kia fasst Assistenzsysteme unter Label "Drive Wise" zusammen

verfasst von: Christiane Brünglinghaus

3:30 Min. Lesedauer

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Unter dem Label "Drive Wise" treibt Kia die Entwicklung von Fahrerassistenzsystemen und des autonomes Fahrens voran. Kia will in die Drive-Wise-Technologien allein bis 2018 insgesamt rund zwei Milliarden US-Dollar investieren.

Nachdem Kia unlängst angekündigt hat, bis 2020 teilautomatisierte Fahrzeuge und bis 2030 den ersten vollautomatisierten Kia auf den Markt zu bringen, gab der Hersteller jetzt bekannt, dass er seine künftigen Fahrerassistenzsysteme in einer eigenen Untermarke zusammenfassen wird: Das neue Label „Drive Wise“ soll für die Sicherheitsstrategie von Kia stehen, in der intelligente, zukunftsweisende Assistenz-Technologien eine zentrale Rolle spielen. Die ersten Drive-Wise-Systeme - die sich zurzeit noch in der Entwicklung befinden - zeigt Kia auf der Consumer Electronics Show (CES), die vom 6. bis 9. Januar 2016 in Las Vegas stattfindet.

Die Drive-Wise-Technologien des ersten teilautonom fahrenden Kia, dessen Einführung der Hersteller bis 2020 plant, sollen auf der jüngsten Generation der Fahrerassistenzsysteme der Marke aufbauen. Zu den künftigen Drive-Wise-Technologien, die Kia auf der CES 2016 vorstellt, gehören Autobahnassistent, Cityassistent, Folgeassistent, Nothalteassistent, Stauassistent und ein autonomes Parksystem:

  • Der Autobahnassistent (Highway Autonomous Driving, HAD) arbeitet mit einer Kombination von Radar- und Kamerasystemen. Er deutet die Fahrbahnmarkierungen und ermöglicht dem Fahrzeug, die Spur zu halten, sie zum Überholen zu wechseln, sich vor Autobahnkreuzen oder Ausfahrten richtig einzuordnen und Gefahrensituationen - zum Beispiel durch plötzliche Spurwechsel anderer Fahrzeuge - zu erkennen.
  • Der Cityassistent (Urban Autonomous Driving, UAD) bestimmt mit Hilfe von GPS und Sensoren die genaue Position des Fahrzeugs auf der Straße und steuert es sicher durch verkehrsreiche Innenstädte. Bei der Routenplanung berücksichtigt das System Echtzeit-Verkehrsinformationen.
  • Der Folgeassistent (Preceding Vehicle Following, PVF) ist ein erweiterter Spurhalteassistent: Er bezieht in seine Kursberechnung das vorausfahrende Fahrzeug mit ein, folgt diesem in sicherem Abstand und hält dessen Spur auch, wenn die Fahrbahnmarkierungen wegen ihres schlechten Zustands nicht erkennbar sind oder fehlen.
  • Der Nothalteassistent (Emergency Stop System, ESS) ist mit dem Aufmerksamkeitsassistenten (Driver Status Monitoring, DSM) kombiniert und hat dadurch ständig das Gesicht des Fahrers im Blick. Registriert der Nothalteassistent, dass der Fahrer über einen bestimmten Zeitraum nicht auf die Straße schaut, lenkt er das Fahrzeug automatisch auf den Standstreifen oder an den Straßenrand und bringt es zum Stehen.
  • Der Stauassistent (Traffic Jam Assist, TJA) orientiert sich im stockenden Verkehr am vorausfahrenden Fahrzeug und gewährleistet den nötigen Sicherheitsabstand.
  • Das autonome Parksystem (Autonomous Valet Parking) kann das Fahrzeug selbstständig in die Parklücke steuern, nachdem der Fahrer ausgestiegen ist. Aktiviert wird es mit dem Smart-Key oder per Smartwatch.

Für den Fall, dass der Fahrer in bestimmten Situationen auf die Assistenzfunktionen verzichten und selbst die direkte Kontrolle über das Fahrzeug übernehmen möchte, lassen sich alle Drive Wise-Systeme deaktivieren.

Interaktion per Gestensteuerung und Fingerabdrucksensor

Die neuen Kia-Technologien sollen auch die Kommunikation und Interaktion zwischen Fahrer und Fahrzeug erleichtern, denn die Benutzerschnittstelle (Human Machine Interface, HMI) ermöglicht Funktionen wie Gestensteuerung, Fingerabdruckerkennung und Vernetzung mit intelligenten Geräten (Smart-Device Connectivity).

Diese Benutzerschnittstelle der nächsten Generation wird auf der CES in einem speziellem "I-Cockpit" vorgestellt. Sie lässt sich mithilfe der Gestenerkennung intuitiv und quasi „blind“ bedienen, damit der Fahrer den Blick nicht von der Straße abwenden muss, um bestimmte Einstellungen zu ändern. Der jeweilige Fahrer wird vor dem Start automatisch erkannt, entweder per Fingerabdruck-Touchpad oder per Smartwatch. Das Fahrzeug passt die Innenraum-Atmosphäre dann sofort den Präferenzen des Fahrers an, inklusive Lieblingsmusik, Klimatisierung und der individuellen Auswahl an Informationen, die in der Instrumenteneinheit angezeigt werden.

Milliarden-Investitionen und erste Testfahrten auf öffentlichen Straßen

Kia will in die Drive-Wise-Technologien allein bis 2018 insgesamt rund zwei Milliarden US-Dollar investieren. Der US-Bundesstaat Nevada hat Kia kürzlich die Genehmigung erteilt, die neuen Technologien auf öffentlichen Straßen zu testen. Als Testplattform dient bei diesen Fahrten rund um das Death Valley der Kia Soul EV.

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Quelle:
Handbuch Fahrerassistenzsysteme

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