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2004 | Buch

Handbuch Industriegütermarketing

Strategien — Instrumente — Anwendungen

herausgegeben von: Prof. Dr. Klaus Backhaus, Prof. Dr. Markus Voeth

Verlag: Gabler Verlag

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Einführung

Frontmatter
Besonderheiten des Industriegütermarketing

Die Assoziationen mit dem Begriff Marketing sind auch heute noch durch die großen Markenartikel geprägt. Es sind Marken wie Milka, Nivea, Coca-Cola oder Marlboro, die imagebezogen fest mit dem Begriff des Marketing gekoppelt sind. Wer kennt da schon Marken wie KS‪, KUKA oder SILKA? Das ist insofern bemerkenswert, als gemessen am Umsatz die Markttransaktionen auf Industriegütermärkten rein quantitativ eine größere Rolle spielen als auf Konsumgütermärkten (vgl. Abbildung 1–1).

Klaus Backhaus, Markus Voeth
Industriegütermarketing im Spiegel der internationalen Lehrbuchliteratur

Die Disziplin des Industriegütermarketing hat sich mittlerweile einen eigenständigen Stammplatz in der Marketing-Wissenschaft erarbeitet (Backhaus, 2003, S. 1). Dabei begründet sich die Eigenständigkeit darin, dass grundlegende Differenzen in Transaktionsprozessen mit Privatpersonen und organisationalen Nachfragern, wie z. B. Industrieunternehmen, bestehen (vgl. z. B. den Beitrag von Backhaus/Voeth in diesem Band). Diese Unterschiede sind oftmals so gravierend, dass eine reine Adaption der im Konsumgütermarketing diskutierten Problemlösungsansätze nicht ausreicht. Deshalb existiert inzwischen eine Reihe von Publikationen, die sich ausschließlich dem Industriegütermarketing (IGM) widmet.

Klaus Backhaus, Tizian Bonus, Tatjana Säbel

Theoretisch-konzeptionelle Zugänge

Frontmatter
Institutionenökonomische Fundierung des Industriegütermarketing

Das Marketing — auch das Industriegütermarketing — ist heute reich an Ansätzen, Konzepten und Theorievorschlägen zur Bewältigung von Managementproblemen. Eine zentrale Rolle spielen Anlehnungen an und Entlehnungen aus verhaltenswissenschaftlichen Ansätzen; nicht selten werden Praxiskonzepte, die ursprünglich von Unternehmensberatungen stammen, von der Wissenschaft angewendet und weiterentwickelt. Angesichts der bisweilen verwirrenden Vielfalt, der nicht selten zu konstatierenden Theoriearmut (Backhaus, 1992) und der scheinbaren Beliebigkeit in der Anwendung verschiedener Ansätze („Theorieeklektizismus“) kamen und kommen vermehrt Forderungen nach einer wieder stärkeren theoretischen Verzahnung mit anderen ökonomischen Theorien auf. Hax schrieb bereits 1991: „So fruchtbar diese Neuorientierung des Marketing in mancher Hinsicht gewesen sein mag, bedauerlich bleibt, dass damit das wichtigste Charakteristikum eines Marktes, das Ineinandergreifen der Dispositionen rational handelnder Individuen, aus dem Blickfeld kam.“ (Hax, 1991, S. 64). Die Verwendung des (neo)institutionenökonomischen Forschungsprogramms für das Industriegütermarketing repräsentiert einen der aktuellen Ansätze zur Einlösung der beschriebenen Forderungen.1 Angesichts bestehender Theorieoptionen und -alternativen stellt sich indes die Frage, warum gerade der institutionenökonomische Beitrag zum Industriegütermarketing vielversprechend sein soll: Angesichts der bereits vorhandenen Vielzahl konkurrierender Theorien ist dies rechtfertigungsbedürftig.

Detlef Aufderheide
Informationsökonomische Fundierung des Industriegütermarketing

Das Industriegütermarketing (IGM) zählt zu den noch relativ jungen Forschungsdisziplinen im Marketing und war in der Anfangsphase primär durch die pragmatische Analyse grundlegender Vermarktungsfragen von Industriegütern geprägt. Erst Anfang der 1990er Jahre wurde versucht, das IGM stärker einer Fundierung in der ökonomischen Theorie zu unterziehen, wobei hier vor allem auf die unterschiedlichen Forschungsrichtungen der Neuen Institutionenökonomik zurückgegriffen wurde (Backhaus, 1992, S. 771ff.; Kleinaltenkamp, 1992, S. 809ff.; Weiber, 1993, S. 56ff.; Backhaus/Aufderheide/Späth, 1994, S. 14ff.). Im Blickpunkt der Neuen Institutionenökonomik steht die Lösung der Unsicherheitsprobleme zwischen Marktteilnehmern, die aus dem Vorhandensein von Informationsasymmetrien zwischen Anbietern und Nachfragern resultieren und die Gefahr opportunistischer Verhaltensweisen beinhalten. Je nach Fokussierung der Erklärungsziele kann zwischen unterschiedlichen Forschungsrichtungen der Neuen Institutionenökonomik unterschieden werden (Richter/ Furubotn, 1999, S. 33ff.), wobei in der Marketing-Wissenschaft vor allem folgende Ansätze besondere Bedeutung erlangt haben: Property-Rights-Ansatz, Ökonomische Analyse des Rechts, Transaktionskostentheorie, Principal-Agent-Theorie und die Informationsökonomie. Dabei ist der Informationsökonomie ein besonderer Stellenwert beizumessen, da sie aufgrund ihrer Betrachtung der Unsicherheit sowie der asymmetrischen Informationsverteilung zwischen den Marktparteien eine sehr grundlegende Perspektive einnimmt und damit eine gemeinsame Basis für das gesamte Forschungsgebiet der Neuen Institutionenökonomik liefern kann (Richter, 1990, S. 574ff.; Gäfgen, 1984, S. 47).

Rolf Weiber
Marktprozesstheoretische Fundierung des Industriegütermarketing

Das Wort Theorie löst bei Unternehmenspraktikern und Studenten der Betriebswirtschaft nicht selten die Vorstellung aus, dass etwas komplexer erklärt wird, als man es in der Realität beobachten kann. Als Glasperlenspiel unter Wissenschaftlern zur Schärfung des Geistes mag Theorie taugen, zur Lösung praktischer Probleme trägt sie hingegen nicht bei.

Mario Rese
Behavioral Approaches to Industrial Marketing
Extant and Emerging Research

Industrial marketing has traditionally been an area of extensive research. In 1977, Sheth (p. 17) commented:

“Contrary to popular belief, there is a vast amount of research and knowledge about organizational-industrial buyer behavior [...] Actually, there are more journals specializing in industrial buying behavior than in consumer behavior.“

Jagdish N. Sheth, Arun Sharma
Industrial Marketing — The Network Perspective

The network perspective on industrial marketing is based on two propositions about industrial markets. First, transactions in the market to a very important extent are episodes in dynamic exchange relationships between sellers and buyers. Second, there are to an important extent interdependencies between exchange relationships, e. g. between the seller and other customers, between the customer and the customer’s customers, between the customer and a competitor. Thus exchange relationships are connected, directly or indirectly. These two propositions lead to a general conclusion that the over all context for industrial marketing is regarded as complex networks of connected exchange relationships between industrial actors. The connectedness implies both cooperation and competition between firms. Such networks have been labelled “industrial networks”, “business networks” or “markets-as-networks”. In the network perspective, industrial marketing is a networking activity.

Lars-Gunnar Mattsson
Industrial Marketing — A Value Oriented Perspective

Value lies at the heart of marketing and is receiving increased attention from business marketers and scholars. The Merriam-Webster’s Collegiate Dictionary (2001) defines value as: 1. a fair return or equivalent in goods, services or money for something exchanged, 2. the monetary worth of “something”. It is clear that value involves money or its equivalent and an exchange of something of worth to the participants in an exchange. There are a number of definitions of value in the literature. Anderson, Jain and Chintagunta (1993) define value in terms of the monetary worth of benefits that customers receive for the price paid. The authors discuss nine methods that have been used to measure value, ranging from an internal engineering assessment that measures the value of the product through laboratory tests within the supplier’s firm, to conjoint or tradeoff analysis. We will use the definition suggested by Anderson and Narus (2004). They define value as “the worth in monetary terms of the economic, technical, service, and social benefits a customer firm receives for the price it pays for a market offering” (Anderson/Narus, 2004, p. 6). The authors emphasize that value is expressed in monetary terms. Further, they state, “we can conceptually represent any market offering as a set of economic, service and social benefits a customer firm receives. By benefits, we mean net benefits where any costs a customer incurs in obtaining the desired benefit, except for purchase price are also included” (Anderson/Narus, 2004, p. 6). The third point the authors stress is that market offerings are defined by value and price. Value considerations take place within some context, where it is possible that customers may decide to make the product themselves. Value requires a price to be set for the market offering to a buyer. If the price is set too low, the buyer gains value and the seller leaves money on the table. If the price is set too high, the value to the buyer shrinks, and the chances of the going to another supplier increase.

David T. Wilson, Sunil Thomas
Deutschsprachige Ansätze für eine Industriegütermarketing-Theorie

Die Ursprünge der Marketing-Disziplin sind sowohl für den englisch- als auch für den deutschsprachigen Raum in der Mikroökonomik zu finden. Dabei kommt deutschsprachigen Mikroökonomen durchaus eine bedeutende Rolle zu. So ist es ein Verdienst der so bezeichneten „Österreichischen Schule”, bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts bzw. zum Beginn des 20. Jahrhunderts die Annahme, wonach Märkte grundsätzlich durch ein Equilibrium gekennzeichnet sind, in Frage gestellt zu haben. Damit richteten die Vertreter der Österreichischen Schule ihren Blick über Nachfragekurven und Produktionsfunktionen hinaus. Die Arbeiten Ludwig von Mises (1940) hatten durchaus Einfluss auf das Werk von Wroe Alderson (1957), welches heute noch als fundamental für das amerikanische Verständnis vom Marketing gilt. Die Österreichische Schule legte auch die Grundlage für die Wettbewerbstheorie, welche später mit den Arbeiten von Michael Porter (1985) in erheblichem Maße Eingang in den Wissenskanon der Disziplin Marketing gefunden hat.

Frank Jacob, Michael Kleinaltenkamp
Geschäftstypen im Industriegütermarketing

Industriegütermärkte sind durch ein sehr heterogenes Leistungsspektrum gekennzeichnet. Dieses reicht von Standardschrauben über Spezialmaschinen bis hin zu komplexen Kraftwerken und Infrastrukturanlagen. Während Standardkomponenten in routinemäßigen Transaktionen, inzwischen teilweise sogar vollautomatisiert durch E-Procurement-Systeme, beschafft werden, ist die Vermarktung eines Kraftwerks ein komplexer, hochindividualisierter Vorgang. Zunächst definiert und veröffentlicht der Nachfrager detaillierte Ausschreibungsunterlagen auf deren Basis die Anbieterunternehmen individuelle Angebote erstellen, die der Nachfrager vergleicht, bevor er in Verhandlungen mit i. d. R. mehreren Anbietern tritt. Leistung und Gegenleistung, Preis und Zahlungsstruktur, werden erst in diesen Verhandlungen festgelegt, bevor schließlich ein Auftrag an die Anbieterseite ergeht.

Klaus Backhaus, Katrin Mühlfeld

Der industrielle Kunde als Analyseobjekt

Frontmatter

Organisationales Beschaffungsverhalten und Interaktionsansätze

Aspekte der Beschaffungsanalyse

Der Inputversorgung wird in Unternehmen vermehrte Aufmerksamkeit geschenkt. Dies liegt weniger an der Ausweitung des Objektbereichs: zu Sachgütern (Roh-, Hilfs-, Betriebsstoffe, Werkzeuge, Maschinen, Anlagen) treten Dienstleistungen (z. B. im Bereich IT, Information, Werbung, Entwicklung oder Produktion), Energie und Rechte hinzu. Wegen besonderer Marktbedingungen wird Personal und Kapital von anderen Funktionsbereichen als der Beschaffung (Einkauf, Procurement, Supply Management) verantwortet. Das vermehrte Interesse resultiert aus den Chancen, die eine professionelle Beschaffung für die Erfolgspotenzialsteigerung eines Unternehmens bietet.

Udo Koppelmann
Beschaffungskooperationen und Netzwerke

Steigender Wettbewerbsdruck und die Erkenntnis, dass sich nur unter Inkaufnahme immer größerer Anstrengungen Einsparungspotenziale etwa durch produktionstechnische Optimierungen realisieren lassen, führen zu einer Betrachtung der Beschaffung von Inputfaktoren als Ansatzpunkt zur Realisierung von Kosten- und Qualitätsvorteilen. Beschaffung wird allgemein definiert als jene „Unternehmens- und/oder marktbezogene Tätigkeiten, die darauf gerichtet sind, einem Unternehmen die benötigten, aber nicht selbst hergestellten Objekte verfügbar zu machen.“ (Arnold, 1997, S. 3). Insbesondere vor dem Hintergrund einer stetigen Reduzierung der Fertigungstiefe industrieller Unternehmen ist der Beitrag der Beschaffung für den Unternehmenserfolg unbestritten. Deren strategische Bedeutung wurde in der deutschsprachigen Fachliteratur vergleichsweise spät entdeckt. Arnold (1982) hat die Beschaffungsaufgaben erstmals systematisch und theoriebezogen zu einem Strategiekonzept aufbereitet. Dieses Konzept setzt sich zusammen aus strukturbezogenen (Planungssystem, Organisationsstruktur) und marktbezogenen Elementen (individuelle und kollektive Erschließung leistungsfähiger Beschaffungsquellen). Die intensive Zusammenarbeit (Kooperation) mit leistungsfähigen Lieferanten und/oder anderen Beschaffern kann somit als wesentlicher Bestandteil strategischer Beschaffungsplanung zur Erschließung horizontaler und vertikaler Verbundeffekte identifiziert werden.

Ulli Arnold
Marktforschung und Informationsbeschaffung auf Industriegütermärkten

„If you can’t measure it you can’t manage it“ — oder mit anderen Worten: moderne Unternehmensführung ist ohne die auf fundierten Marktinformationen aufbauende Formulierung messbarer Ziele undenkbar. Deshalb kommt der Marktforschung eine zentrale Aufgabe zu: Sie dient der Identifikation von Chancen und Risiken und damit als Basis für alle marktorientierten Entscheidungen im Unternehmen und der Kontrolle der Zielerreichung der gesetzten Ziele. Die Marktforschung nimmt daher eine Schlüsselstellung für alle Marketing- und Unternehmensentscheidungen ein.

Heike Langner
Abbildung multipersonaler Kaufentscheidungen

Kaufentscheidungen auf Industriegütermärkten werden anders als auf Konsumgütermärkten oft nicht von einzelnen Individuen, sondern multipersonal bzw. von Gruppen im Rahmen so genannter Buying Center-Entscheidungen vollzogen (Backhaus, 2003, S. 63). Insbesondere wenn es sich bei anstehenden Kaufentscheidungen um keine routinemäßigen Beschaffungen handelt, werden regelmäßig mehrere Personen oder Abteilungen in den Beschaffungsprozess eingebunden (Voeth, 2003, S. 53). Die Bedeutung multipersonaler Kaufentscheidungen auf Industriegütermärkten ist dabei empirisch durch eine Vielzahl von Untersuchungen belegt. Beispielsweise hat bereits eine Untersuchung des Spiegel-Verlags in den 1980er Jahren ergeben, dass durchschnittlich 86% der Beschaffungsentscheidungen in mittelständischen Betrieben und Großunternehmen von mindestens zwei bis maximal 20 Personen getroffen werden, wobei durchschnittlich vier Personen an der Beschaffung der Güter und Dienstleistungen beteiligt sind (Spiegel-Verlag, 1982, S. 41).

Markus Voeth, Jörg Brinkmann
Neuere Entwicklungen im organisationalen Beschaffungsverhalten

Organisationales Beschaffungsverhalten hat sich in den vergangenen Jahrzehnten erheblich gewandelt (Reid/Plank, 2000, S. 37; Sheth/Sharma, 1997, S. 92). In der Literatur wird dies auf Veränderung der Rahmenbedingungen zurückgeführt, wobei insbesondere vier Bereiche der Veränderung identifiziert wurden (Sheth/Sharma, 1997; Biemanns/Brand, 1995, S. 29).

Martin Fassnacht, Sabine Möller
Internationale Interaktionsprozesse im Industriegütermarketing

Im Industriegütermarketing vollzieht sich die Vermarktung bzw. Beschaffung von Leistungen häufig in einem interaktiven Verhandlungsprozess, in dem sich die Repräsentanten des anbietenden und nachfragenden Unternehmens gegenseitig beeinflussen. Dies hat nun zur Folge, dass das aus der Konsumentenforschung bekannte SR-bzw. SOR-Paradigma, das dem individuellen Nachfrager einen ausschließlich reaktiven Part zuspricht, für die Erklärung organisationaler Beschaffungsprozesse nicht geeignet ist (vgl. den Beitrag von Backhaus/Voeth in diesem Band).

Klaus Backhaus, Gregory Theile
Interaktionsanalyse und Relationship Marketing

Bei jedem Tausch, der auf dem Markt zu beobachten ist, gibt es zwischen den Transak-tionspartnern zugleich gemeinsame und konfligierende Interessen.

Albrecht Söllner

Steuerung der Kundenbeziehungen

Die Bewertung von Kundenbeziehungen im Industriegütermarketing

Aus Perspektive des Marketing sind die Beziehungen zu Kunden die zentralen Ressourcen und Wertquellen eines Anbieterunternehmens. Wertorientiertes Management, das z. B. den Shareholder Value des Unternehmens erhöhen soll, findet in verschiedenen Aspekten der Kundenbeziehungen Werttreiber. Zudem sind Kundenbeziehungen selbst Objekte, deren Wert Veränderungen unterworfen ist und deshalb Gegenstand von Analysen und Gestaltungsmöglichkeiten. Unternehmerische Kernaufgaben liegen damit im Aufbau, in der Selektion, in der Gestaltung und Sicherung von Kundenbeziehungen. Besonders beachtet wird die Bedeutung der individuellen Kundenbeziehung und des Relationship Management von Vertretern des Industriegütermarketing. Diese betonen die Besonderheiten des Industrie- gegenüber dem Konsumgütermarketing, die sie unter anderem in der Interaktion zwischen Anbieter und Kunde, der Ausrichtung vieler Marketing-Anstrengungen auf individuelle Kunden sowie der vergleichsweise kleineren Anzahl von Kunden und Anbietern auf einem Markt sehen (Backhaus, 2003, S. 3f.; Engelhardt/Günter, 1981, S. 22f.). Allerdings tragen nicht alle Kunden in gleicher Weise zum wirtschaftlichen Erfolg eines Anbieters bei; aus Sicht eines Industriegüteranbieters ist deshalb ein wertorientiertes Kundenmanagement erforderlich, wie es z. B. bereits in Ansätzen des Key Account-Management zum Tragen kommt.

Bernd Günter, Sabrina Helm
Kundenbindung im Industriegütergeschäft

Kundenbindung zählt zu den Themen, die über die letzten 10 Jahre in der Wissenschaft wie in der Praxis am intensivsten diskutiert wurden. Zahlreiche Unternehmen des Konsumgüter-, Dienstleistungs-, Handels- und nicht zuletzt des Industriegütersektors haben in dieser Zeit systematische Kundenbindungsaktivitäten geschaffen (z. B. Horstmann, 2003; Reichardt/Hausmann, 2003). Das Praxisinteresse an diesem Thema dokumentiert sich ferner in den Verkaufszahlen von managementorientierten Büchern, wie „The Loyalty Effect“(Reichheld/Teal, 2003) im angloamerikanischen oder „Handbuch Kundenbindung“(Bruhn/Homburg, 2003) im deutschsprachigen Raum.

Christian Homburg, Ove Jensen
Kundenintegration

Die Besonderheit, dass der Nachfrager an der Leistungserstellung des Anbieters mitwirkt, ist in der Literatur durch die Prägung neuer Begriffe und Bezeichnungen immer wieder herausgestellt worden. So spricht man von der „Integration des Nachfragers und seiner Verfügungsobjekte“, von der „Kundenintegration“bzw. der „Customer Integration“, der Partizipation des Kunden oder der „Integrativität“. Immer mehr Unternehmen sind von der Einbeziehung des Kunden in die Leistungserstellung und den sich daraus ergebenden Problemen betroffen. Engelhardt spricht davon, dass „eine Sachleistung niemals allein, d. h. ohne Dienstleistungen abgesetzt wird, sondern immer ein Sach- und Dienstleistungsbündel vorliegt.“(Engelhardt, 1989, S. 277). Das Phänomen der Kundenintegration erstreckt sich auf die Bereiche der produktbegleitenden Dienstleistungen (z. B. Anwendungsberatung), der reinen Dienstleistungen (z.B. Gebäudereinigung) sowie der Auftragsfertigung (z. B. Sondermaschinenbau).

Sabine Fließ
E-Procurement
Steuerungsinstrument der Kundenbeziehung im Industriegütermarketing

Das Marktumfeld in nahezu allen Branchen ist bereits seit langem durch einen harten Wettbewerb gekennzeichnet, der alle Unternehmen dazu zwingt, ihre Prozesse permanent zu optimieren (o.V., 2004). Der alten Händlerweisheit folgend, dass im Einkauf der Gewinn liege, wurden daher in den letzten Jahren insbesondere in der Beschaffung nachhaltige Vorteilspotenziale mit Hilfe einer umfassenden IT-Unterstützung realisiert. Dementsprechend konnten zahlreiche Studien wiederholt die Effizienz der elektronischen Beschaffung (E-Procurement) nachweisen und die Relevanz dieses Themas sowohl in der Wissenschaft als auch in der Praxis unterstreichen (BMÖ, 2002; BCG, 2001; Robben, 2000). E-Procurement bietet für Unternehmen bedeutende Rationalisierungspotenziale, beispielsweise durch sinkende Produkt- und Lagerkosten, und hat sich für beschaffende Marktparteien als unverzichtbarer Bestandteil ihrer Wettbewerbsfähigkeit herausgestellt.

Rolf Weiber, Jörg Meyer, Peter Billen
Internationales Key Account Management

Key Account Management (KAM) ist ein Konzept, das in der betriebswirtschaftlichen Literatur seit drei Jahrzehnten bekannt ist. In den USA setzten Ende der 1960er Jahre bereits mehr als 250 Unternehmen das „National Account Management” (NAM) für landesweit tätige Kunden ein (Ebert/Lauer, 1988, S. 8). Die Mehrzahl der Unternehmen stammte aus dem Industriegüterbereich. Nach Europa kam das Schlüsselkunden-Management zu Beginn der 1970er Jahre. Es kam zunächst vor allem bei Konsumgüterunternehmen zum Einsatz, die sich bereits zu dieser Zeit einer dynamischen Entwicklung im Lebensmittel-Einzelhandel gegenübersahen (z. B. Kemna, 1979).

Dirk Zupancic, Christian Belz

Industriegütermarketing-Entscheidungen

Frontmatter

Gestaltung des Leistungsangebots

Leistungsindividualisierung und -standardisierung

Bereits im Jahre 1957 formulierte der amerikanische Autor Wroe Alderson in seinem Grundlagenwerk zum Marketing, dass es für einen Anbieter auf Märkten grundsätzlich zweierlei Möglichkeiten gibt, Leistungsangebote für die Nachfrager zu gestalten: entweder als individuelle und auf den einzelnen Kunden zugeschnittene Leistungsangebote oder als standardisierte und für mehrere Kunden vereinheitlichte Leistungsangebote (Alderson, 1957, S. 80ff.). Alderson vermerkte weiterhin, dass diese Unterscheidung gerade auf solchen Märkten, die durch Industriegüter geprägt sind, von größerer Bedeutung ist als auf Konsumgütermärkten (Alderson, 1957, S. 303). Auch heute noch hat diese Unterscheidung ihre Gültigkeit. Die aktuelle Relevanz der Leistungsindividualisierung wird belegt z. B. durch Daten aus dem von 1991 bis 1998 durchgeführten NIFA-Panel (Widmaier, 1996). Deutsche Unternehmen des Maschinenbaus wurden in dieser Panelstudie u. a. nach der Zusammensetzung ihrer Fertigungsprogramme gefragt. Wie Abbildung 1–1 zeigt, machten Leistungen nach Kundenspezifikationen, also individualisierte Leistungen, in dieser Branche über den gesamten Erhebungszeitraum den größten Anteil der Fertigungsprogramme aus, wobei dieser Anteil ohne Unterbrechung von etwa 50% im Jahr 1991 auf etwa 60% im Jahr 1998 anwuchs.

Frank Jacob, Michael Kleinaltenkamp
Industrielles Servicemanagement

Das Statistische Bundesamt hat ermittelt, dass im Jahr 2000 68,4% der Erwerbstätigen im tertiären Sektor, also dem Dienstleistungsbereich, beschäftigt waren. Noch zehn Jahre zuvor waren es 59,7% gewesen, während der industrielle Sektor von 36,7% auf 29,2% abgenommen hat. Noch deutlicher ist der Wandel im Vergleich der letzten dreißig Jahre: 1970 waren im alten Bundesgebiet nur knapp 45% der Erwerbstätigen bei Dienstleistern beschäftigt. Der Anteil der Mitarbeiter, die innerhalb des produzierenden Gewerbes — also etwa in einem Maschinenbauunternehmen — mit der Erstellung von Dienstleistungen beschäftigt sind, ist in diesem Wert noch nicht enthalten.

Michael Kleinaltenkamp, Olaf Plötner, Christien Zedier
Prozessmanagement bei industriellen Dienstleistungen

Es steht inzwischen aus Sicht von Wissenschaft und Praxis gleichermaßen außer Frage, dass die wettbewerbsstrategische Bedeutung von Dienstleistungen im Industriegütermarketing angesichts in technischer Hinsicht immer homogenerer „ Kernprodukte“in der Vergangenheit beständig zugenommen hat. Dieser Trend dürfte sich auch in Zukunft weiter fortsetzen. Dabei stellt die Planung, Steuerung und Kontrolle derartiger industrieller Services besondere Anforderungen an das Management, um die entsprechenden Angebote tatsächlich zu einem wertvollen Instrument im Wettbewerb werden zu lassen. Es bedarf daher adäquater Methoden und Werkzeuge für das Service-Management von Industriegüteranbietern. Einen geeigneten konzeptionellen und auch instrumenteilen Ansatz stellt das Prozessmanagement dar. Im Rahmen des vorliegenden Beitrags wird — ausgehend von einer kurzen Charakterisierung der Bedeutung der Dienstleistungen im Industriegütermarketing — aufgezeigt, welchen grundlegenden Beitrag ein dienstleistungsbezogenes Prozessmanagement zur Erzielung von Wettbewerbsvorteilen im Industriegütermarketing leisten kann. Ergänzend wird ein zwangsläufig nur knapper Überblick bezüglich wichtiger Instrumente gegeben, die bei der Umsetzung des Prozessmanagements im Servicebereich eingesetzt werden können.1

Martin Reckenfelderbäumer
Performance Contracting

Produktbegleitende Dienstleistungsangebote im industriellen Bereich haben über einen langen Zeitraum hinweg einen absoluten und relativen Bedeutungszuwachs unter den Leistungskomponenten erfahren. Abgesehen von klassischen Commodity-Geschäften werden sie in zahlreichen B-to-B-Transaktionen zu den zentralen kaufentscheidenden Parametern und dominieren die Geschäftsabwicklung, wie dies Jacob (2002) am Beispiel des deutschen Maschinenbaus belegt. Ungeachtet dieser Entwicklung besteht jedoch die Gefahr, Leistungsbündel zu umfangreich auszulegen und vor allem ein Dienstleistungsangebot zu erstellen, welches weit über die Kundenwünsche hinausgeht. Nicht zu Unrecht wird daher auch von der Gefahr eines „Service Overloads’’ gesprochen, welche das Industriegütermarketing herausfordert, Effektivitätsund Effizienzaspekte noch genauer zu analysieren und im Sinne des Kunden besser aufeinander abzustimmen.

Jörg Freiling
Kommunikationspolitik für Industriegüter

Auf vielen Industriegütermärkten zeigen sich in den letzten Jahren zunehmend Sättigungstendenzen. Neben der stagnierenden Nachfrage sind in vielen Industriegüterbranchen eine stetige Erhöhung der vordisponierten Kosten bei gleichzeitiger Verkürzung der Produktlebenszyklen zu beobachten, die wiederum einen zunehmenden Mengendruck für Industriegüteranbieter bewirken (Backhaus/Baumeister/Mühlfeld, 2003, S. 195). Vor dem Hintergrund dieser verschärften Wettbewerbssituation und der steigenden Wettbewerbsintensität wird es auch für die im Industriegütermarkt tätigen Unternehmen zunehmend wichtiger, über eine effektive und effiziente Kommunikationsarbeit Wettbewerbsvorteile im Markt zu realisieren und dauerhaft zu halten.

Manfred Bruhn
Direktmarketing im Industriegüterbereich
Ausgestaltungsformen und empirische Befunde

Das Direktmarketing hat in Deutschland in den vergangenen Jahren einen rasanten Bedeutungszuwachs in Wissenschaft und Praxis erfahren. Zeugnis hierüber legt neben der stetig wachsenden Zahl an wissenschaftlichen Publikationen (Ahrens/Münstermann/Schneider, 2002) insbesondere die hohe Stellung des Wirtschaftsfaktors Direktmarketing ab. So geben die deutschen Unternehmen, die gegenwärtig Direktmarketing einsetzen, 29 Mrd. EUR in diesem Bereich aus und damit knapp mehr als das Fünffache im Vergleich zu 1988, während die Zahl der Direktmarketing einsetzenden Unternehmen im gleichen Zeitraum von ca. 350.000 auf etwa eine Million angestiegen ist (Deutsche Post AG, 2003 und 1999).

Heribert Meffert, Helmut Schneider, Markus Krummenerl
Einsatzfelder neuer Medien im Industriegütermarketing

Unser Wirtschaftssystem ist derzeit durch eine Globalisierung der Märkte bei gleichzeitiger Verkürzung der Produktlebenszyklen gekennzeichnet. Für das Industriegütermarketing stellt sich die Herausforderung, einem zunehmend größeren Kundenspektrum in kurzer Zeit aktuelle Informationen zu präsentieren. Werden dabei ausschließlich konventionelle Kommunikationsmittel verwendet, so ist es schwer, mit der Entwicklung Schritt zu halten. Gerade auf dem Markt für Industriegüter erschließen sich Wettbewerbsvorteile häufig erst durch die Einbindung der Produkte in komplexe Prozessstrukturen. Interaktive Medien sind aufgrund ihrer Charakteristika hervorragend geeignet, hier Abhilfe zu schaffen. Als wichtigstes interaktives Medium gilt das Internet, dessen Merkmale in Tabelle 1–1 zusammengefasst werden.

Sönke Albers, Olaf Ratschow
Markenrelevanz auf Industriegütermärkten

Markenpolitik ist in aller Munde. So sind seit dem Jahre 2000 mehr als 5.000 internationale, wissenschaftliche Veröffentlichungen zum Thema Marke erschienen (Kranz, 2004, S. 1). Kenning attestiert dem Markenthema den Charakter einer Sonderkonjunktur: „Werbeagenturen werden zu Markenagenturen, Designstudios zu Markendesignern und Markenbücher werden momentan schneller geschrieben, als man sie lesen kann“(Kenning, 2003, S. 106). Man kann diesen Markenhype im Konsumgüterbereich auch auf der Praxisseite quantifizieren: So hat sich die Zahl der Markenneuanmeldun-gen in den letzten zehn Jahren um das 2,5fache gesteigert (Caspar/Hecker/Sabel, 2002, S. 1), die Anzahl der beworbenen Marken in den letzten zwanzig Jahren hat sich verdoppelt (A.C. Nielsen Werbeforschung, 2002) und Kranz stellt fest, dass der Anstieg der Werbeausgaben (Bruttoinvestitionen) von 1992 bis 2002 für Marken um über 10 Mrd. EUR gestiegen ist (Kranz, 2004, S. 5). Vor diesem Hintergrund kann man nur zustimmen, wenn Meffert/Burmann/Koers (2002, S. V) konstatieren: „Derzeit ist der Erfolgsfaktor Marke in aller Munde“.

Klaus Backhaus, Tatjana Sabel
Markenführung von B-to-B-Marken

Lange Zeit konzentrierte sich die Markendiskussion fast ausschließlich auf den Konsumgüterbereich. Auch belegen frühere Studien die geringe Relevanz der Markenpolitik im B-to-B-Bereich. Beispielsweise bewertete die deutsche Investitionsgüterindustrie in einer 1992 durchgeführten Studie die Markenpolitik als unwichtigste Marketing-Strategie (o.V., 1993, S. 66). Auch in der Produktionsgüterstudie von Krämer (1993) wurde für die Markenpolitik nur ein Budgetanteil von rund 5% am Marketing-Mix ermittelt.

Carsten Baumgarth
Distributionsmanagement bei Industriegütern

Die Übertragung von Leistungen von Unternehmen zu Unternehmen bei Industriegütern verändert sich bei Industriegüteranbietern permanent. Die Treiber dieser Veränderungen sind vor allem die zunehmende Zahl und Komplexität innovativer Produkte, die Globalisierung der Märkte, die Unternehmenszusammenschlüsse und Akquisitionen unter Anbietern und Kunden, der Zwang zur Kostensenkung wegen des verschärften Wettbewerbs, neue distributionsrelevante Informations- und Kommunikations(IuK)-Technologien, neue Möglichkeiten der Rationalisierung der Logistik, die Entstehung neuer Betriebsformen im Absatzkanal wie z. B. elektronische Börsen und die Bildung vertikaler strategischer Allianzen in der Supply Chain. Über Distributionskonzepte muss deshalb nicht nur bei der Gründung eines Unternehmens, sondern immer wieder von neuem nachgedacht werden, damit rechtzeitig strategische und operative Entscheidungen getroffen werden können.

Günter Specht
Vertriebssteuerung

In zahlreichen Unternehmen des Industriegütersektors stellt der Vertrieb das wichtigste Instrument des Marketing-Mix dar. Diese herausragende Stellung wird dadurch unterstrichen, dass Vertriebskosten im Industriegüterbereich oft ca. 10% des Umsatzes betragen, während der Werbeaufwand meist unter 2% des Umsatzes liegt (Krafft/ Frenzen, 2001, S. 77) Zahn, 1997, S. 68f.). An der Schnittstelle zum Kunden lässt sich der Vertrieb zudem als Kulminationspunkt aller Aktivitäten charakterisieren, die zu einem langfristigen Unternehmenserfolg beitragen sollen. Falls nämlich die angebotenen Produkte nicht abgesetzt werden können, wären alle vorangegangenen Aktivitäten wie Neuproduktplanung oder die Erschließung von Distributionskanälen nur von geringem Wert für das Unternehmen (Meffert, 2000, S. 886; Goehrmann, 1984, S. 16).

Heiko Frenzen, Manfred Krafft
Marketing in der Supply Chain

Während Marketing unstrittig eine eigenständige und dauerhafte betriebswirtschaftliche Teildisziplin darstellt, muss Supply Chain Management seine „Existenzberechtigung“noch unter Beweis stellen. Nicht wenige Quellen sprechen im Zusammenhang mit Supply Chain Management von einer Mode bzw.

Michael Eβig
Internationales Industriegütermarketing

Als wesentlich für das internationale Industriegütermarketing lässt sich zum einen die Abgrenzung zwischen Industriegütern und Konsumgütern und zum anderen zwischen nationalem und internationalem Marketing herausstellen. In der Marketing-Literatur werden als Industriegüter im Gegensatz zu Konsumgütern diejenigen Güter bezeichnet, für die eine Derivative Nachfrage besteht. Das bedeutet, dass diese Güter von Organisationen beschafft bzw. produziert und abgesetzt werden um damit Bedürfnisse von Letztabnehmern zu befriedigen. Diese können sowohl andere Industriegüterunternehmen als auch Endverbraucher sein. Da Unternehmen als Nachfrager solcher Industriegüter auftreten, ist deren Beschaffung zumeist durch einen rationaleren Entscheidungsprozess gekennzeichnet, wobei die Beschaffungsentscheidung auf organisatorischer Seite oftmals durch ein so genanntes Buying Center getroffen wird (Büschken, 1994; sowie ausführlich Backhaus, 2003, S. 71ff.).

Jost Adler, Andreas Klein

Preis- und Konditionenpolitik

Preisstrategien im Industriegütermarketing

Die Preissituation auf den Industriegütermärkten (B-to-B-Geschäft) ist seit Jahren von zunehmendem Preisdruck, Preisunterbietungen durch neue oder alte Wettbewerber und — dadurch bedingt — von einem kontinuierlichen Preisverfall gekennzeichnet. Die Schärfe des internationalen Wettbewerbs zwingt dabei oft auch ehedem treue Stammkunden dazu, zu preisgünstigeren Anbietern zu wechseln, um die eigene Wettbewerbsfähigkeit nicht zu gefährden. Die Kundenbindung nimmt damit z. T. dramatisch ab.

Hermann Diller
Preise und Kosten — Preisbeurteilung im Industriegüterbereich

Erfreulicherweise hat sich auch im Industriegüterbereich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Preissetzung nicht kostenorientiert — Stichwort Cost Plus-Pricing — erfolgen sollte. Einerseits besteht die Gefahr, dass die Preisbereitschaft des Kunden nicht vollständig abgeschöpft, also Produzentenrente „verschenkt“ wird. Andererseits kann der Anbieter bei Übertreffen der Preisbereitschaft des Kunden aufgrund der einseitigen Betrachtung der Kosten Aufträge an Wettbewerber verlieren, obwohl eine geringe und auch mögliche Preisanpassung zum Auftragserfolg geführt hätte.

Mario Rese, Valerie Herter
Preisbündelung bei Investitionsgütern

In den 1990er Jahren bis in die Gegenwart haben sich Unternehmen sehr stark mit Kostenfragen und -themen (Prozess(ablauf-)optimierung, Kostensenkungsprogramme, Reengineering etc.) auseinandergesetzt. Seit einigen Jahren werden vermehrt innovative, am Kundenbedürfnis ausgerichtete Angebotskonzepte erprobt, die Umsatzsteigerungen ermöglichen. Einen viel versprechenden strategischen Ansatz für Unternehmen der Investitionsgüterindustrie stellt die Bündelung dar. Darunter versteht man das Zusammenfassen von mehreren Produkten oder Dienstleistungen zu einem „Bündel“ oder „Paket“, das dem Kunden als Ganzes angeboten wird (vgl. Abbildung 1–1). Die geschickte Kombination unterschiedlicher Komponenten zu einem solchen „Bündel“ bildet einen der interessantesten Ansätze zur Neupositionierung bei gleichzeitig besserer Gewinnausschöpfung. Bei richtiger Umsetzung verspricht diese Angebotsstrategie zahlreiche Vorteile sowohl für den Anbieter (verbessertes Cross-Selling, Kostensynergien und Profitsteigerung) als auch für den Kunden (etwa durch erhöhte Kundenzufriedenheit). Bündelung führt häufig zu einer Win-Win-Situation (Wübker/Simon, 2003, S. 282ff.).

Diether Tillmann, Hermann Simon
Preisverhandlungen

Ein zentrales Vermarktungsmerkmal vieler Industriegüter ist darin zu sehen, dass ihr Verkaufspreis nicht einseitig durch den Hersteller festgesetzt wird, sondern sich als Ergebnis von Preisverhandlungen bildet (Atkin/Skinner, 1975). Grundsätzlich zu unterscheiden ist dabei zwischen Preisverhandlungen, die unter Beteiligung verschiedener Marktseiten (Anbieter, Nachfrager) stattfinden, und solchen, die innerhalb einer Marktseite (vor allem Anbieter, Anbieter) vonstatten gehen.

Markus Voeth, Christina Rabe
Gestaltung von Auktionen

Einen wesentlichen Vorteil des Internets stellen die verbesserten Möglichkeiten zur Interaktion dar. Diese haben dazu geführt, dass Auktionen eine zunehmende Verbreitung erfahren haben, sowohl im Konsumgüter- als auch im Industriegüterbereich. Während Auktionen bis Mitte der 1990er Jahre im Konsumgüterbereich nahezu ausschließlich für hochwertige oder seltene Produkte (z. B. Bilder oder Briefmarken) und im Industriegüterbereich vor allem für Restposten, Gebrauchtmaschinen und Liquidationsmasse Anwendung gefunden haben, erfolgen mittlerweile alleine auf der Auktionsplattform eBay (www.ebay.com) jede Sekunde 20 verschiedene Gebote und ein jährlicher Umschlag von Produkten in Höhe von 2,25 Mrd. USD (Ockenfels, 2002, S. 58). Auch im Industriegüterbereich sind zahlreiche offene und geschlossene Marktplätze entstanden (einen Überblick gewährt z. B. die Webseite www.marktplatz-beobachter.de), auf denen vor allem Einkaufsauktionen, also so genannte Reverse Auctions, bei denen die Lieferanten mit sinkenden Preisen auf den Erhalt eines Auftrags bieten, durchgeführt werden (Pinker/Seidmann/Vakrat, 2003; Smart/Harrison, 2002). Auktionen weisen dabei im Vergleich zu Festpreisen oder Preisverhandlungen den Vorteil auf, dass dynamisch und gleichzeitig kostengünstig eine Anpassung der Nachfrage an das Angebot erfolgt (Mester, 1988). So ist gerade bei Festpreisen nachteilig, dass der Preis zeitlich vor dem Aufeinandertreffen mit der Nachfrage festgelegt werden muss und daher sowohl zu hoch als auch zu niedrig sein kann.

Bernd Skiera, Martin Spann
Submissionen

Submissionen sind eine Sonderform der Preisvereinbarung. Im Rahmen von Preisver einbarungen ist der festgelegte Preis im Gegensatz zur Preisfindung auf anonymer Märkten das Ergebnis eines Verhandlungsprozesses zwischen Anbieter und Nachfrager. Dabei handelt es sich bei der Submission oder Ausschreibung um eine von einerr Nachfrager zum Zwecke eines Vertragsabschlusses an potenzielle Anbieter gerichtete Aufforderung, für bestimmte, durch eine Beschreibung präzisierte Leistungen schriftliche Angebote abzugeben. Diese werden unter Einhaltung festgelegter Verfahrensregeln geöffnet, wobei das unter Berücksichtigung aller Umstände günstigste Angebol den Zuschlag erhält. Bei der Submission handelt es sich gewissermaßen um das Spiegelbild einer Auktion, im angelsächsischen Sprachraum ist daher auch die Bezeichnung „reverse auction“ geläufig.

Timo Alznauer, Manfred Krafft
Preisbildung im Projekt- und Anlagengeschäft

Im Industriegütermarketing werden zur Unterscheidung und Systematisierung von Kauf- und Verkaufsprozessen verschiedene Typologien verwendet (Meyer/Kern/Diehl, 1998, S. 119ff.). Diese Typologien können anhand des Kriteriums der Transaktionspartner von Austauschprozessen in angebotsorientierte, anfrageorientierte und Marktseiten integrierende Typologien eingeteilt werden (Kleinaltenkamp, 1994, S. 77ff.). Darauf aufbauend hat im deutschen Sprachraum der Vier-Typenansatz von Backhaus (2003, S. 316ff.) eine breite Diskussion und Akzeptanz erfahren (Voeth, 2003, S. 113; Schneider, 1993, S. 546ff.; Plinke, 1991, S. 174f.). Grund hierfür ist dessen hohe Eignung zur Ableitung eines typenspezifischen Marketings (Voeth, 2003, S. 115f.). Auf der einen Dimension unterscheidet er die Ausprägungen Fokus Einzeltransaktion und Fokus Kaufverbund. Mit der anderen Dimension werden die Ausprägungen Fokus Einzelkunde und Fokus anonymer Markt/Marktsegment differenziert. Die Kombination der beiden Dimensionen führt zu einer Abgrenzung von vier Geschäftstypen im Industriegütermarketing, die als Anlagen- bzw. Projektgeschäft, Produktgeschäft, Systemgeschäft und Zuliefergeschäft bezeichnet werden (Backhaus, 2003, S. 324). Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich ausschließlich mit dem Geschäftstyp des Anlagen- bzw. Projektgeschäftes. Im Folgenden wird dieses zur sprachlichen Vereinfachung als Projektgeschäft (Plinke, 1992, S. 841) bezeichnet, wenngleich in der Literatur und in der Praxis Abgrenzungen der beiden Geschäftstypen vorliegen.

Alexander Pohl

Branchenspezifisches Industriegütermarketing

Frontmatter
Erfolgreiches Marketing im Werkzeugmaschinenbau

Der Werkzeugmaschinenbau stellt den größten Teilbereich des gesamten Maschinenbaus dar, zu dem beispielsweise auch die Luftfahrts-, Förder- oder Antriebstechnik zählen. Dabei legt der Begriff „Werkzeugmaschine“ die Vermutung nahe, dass mit diesen Maschinen Werkzeuge produziert werden. Diese Definition trifft jedoch nur in den wenigsten Fällen zu. Vielmehr stellen Werkzeugmaschinen Maschinen dar, die als Werkzeuge fungieren, d. h. zur Bearbeitung von Werkstücken eingesetzt werden. Sie erfüllen somit eine zentrale Aufgabe in sämtlichen Fertigungsprozessen der metallbearbeitenden Industrie und finden in den unterschiedlichsten Branchen wie dem Maschinen- und Formenbau, der Automobil- und Zuliefererindustrie oder der Kunststoffverarbeitung Einsatz.

Rüdiger Kapitza
Marketing im internationalen Anlagenbau

Industrieanlagenbau ist ein internationales Geschäft (Meffert, 1977, S. 444). Der Exportanteil im deutschen Maschinen- und Anlagenbau beträgt ca. 70%. Noch höher liegt dieser Anteil im hütten- und walzwerktechnischen Anlagenbau. Hersteller und Weiterverarbeiter von Stahl, Aluminium, Kupfer und anderen Metallen finden sich in allen Regionen der Welt, die einen gewissen Industrialisierungsgrad erreicht haben.

Horst Königshausen, Frieder Spannagel
Marketing in der Automobilzulieferindustrie
Das Beispiel Bosch

Das Gute glänzt nicht. Eine chinesische Weisheit, die nicht zuletzt für manche Automobilzulieferer gelten mag. Denn deren Erzeugnisse, auch wenn sie noch so innovativ sind, verschwinden i. d. R. unter dem Fahrzeugblech. Nicht anders geht es der Robert Bosch GmbH, dem weltweit zweitgrößten Zulieferer der Automobilindustrie, der eine Vielzahl von Pionierleistungen hervorgebracht hat: das Antiblockiersystem ABS, das Elektronische Stabilitäts-Programm ESP, die Hochdruck-Dieseleinspritzsysteme Common Rail und Unit Injector, um nur einige Beispiele zu nennen. Alles dies ist Hightech, doch für den Autofahrer weitgehend unsichtbar. Allenfalls sind die Wirkungen spürbar — sei es, dass eine sparsame Einspritzung für seltene Tankstopps sorgt, sei es, dass ABS und ESP den Ernstfall verhindern. So wichtig es ist, dass diese Systeme zuverlässig arbeiten, das Gute muss mehr denn je auch glänzen. Zu hart ist das Zulieferergeschäft geworden — dafür sorgt schon der ständige Konkurrenz- und Preisdruck. Das B-to-B-Marketing gewinnt also auch für ein Unternehmen wie Bosch an Bedeutung.

Wolfgang Chur, Jürgen Riesner
Marketing in der chemischen Industrie

Die chemische Industrie ist durch eine Vielzahl an Segmenten mit insgesamt etwa 70.000 Produkten gekennzeichnet (Landau, 1998, S. 139). Diese werden von mehr als 1000 großen und mittelgroßen sowie einer Vielzahl kleiner Unternehmen produziert. Zusammen mit einem Weltumsatz von rund 1.850 Mrd. EUR (inkl. Pharma) im Jahre 2002 (VCI, 2003, S. 104) handelt es sich somit um eine der größten und diversifiziertesten Branchen überhaupt (Budde/Krämer, 2001, S. 1). Aufgrund der enormen Bandbreite chemischer Produkte — angefangen bei der Petrochemie über Polymere und Katalysatoren bis hin zu Pharma-Vorprodukten und Nahrungsmittelzusatzstoffen — zählt die chemische Industrie Unternehmen aus nahezu allen anderen Branchen zu ihren Kunden (Hamelau, 2004, S. 235; Wagner, 2000, S. 34). Zudem ist die chemische Industrie im Gegensatz zu anderen Branchen stark fragmentiert. So beträgt der Umsatzanteil der zehn größten Chemieunternehmen (exkl. Pharma) am Gesamtmarkt nur etwa 16% (Budde/Krämer, 2001, S. 5).

Jens Leker, Philipp Herzog
Marketing in der technischen Glasindustrie

Glas ist der einzige von Menschenhand künstlich geschaffene Werkstoff, der seit etwa sieben Jahrtausenden ununterbrochen in Gebrauch ist. Die Anwendungsbereiche für Glasprodukte sind dementsprechend zahlreich und weit gefächert. Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der Vermarktung von technischen Gläsern (hier synonym gebraucht zu Spezialglas). Im Unterschied zu Flachglas, Hohlglas oder Glasfasern sind technische Gläser nicht durch ihre Erscheinungsform bestimmt. Entscheidend sind vielmehr die Anwendung bzw. die auf die Anwendungen ausgerichteten Eigenschaften. Hierzu zählen Gläser mit hoher chemischer und thermischer Beständigkeit sowie Gläser mit vielfältigen optischen, elektrochemischen oder anderen, anwendungstechnischen Charakteristika. Es handelt sich also um Gläser, deren Eigenschaften systematisch dem Verwendungszweck angepasst werden (z. B. Pfänder, 1997, S. 24ff.).

Klaus Rübenthaler
Marketing-Organisation International tätiger Bauunternehmen

„Get market driven or get dead!“ Zahlreiche empirische Studien haben gezeigt, dass Marktorientierung und Unternehmenserfolg offensichtlich positiv miteinander korrelieren.1 Auswirkungen der Wahrnehmung dieses Sachverhaltes zeigen sich mittlerweile auch verstärkt in der Bauindustrie.

Matthias Bahr
Industriegütermarketing in der Telekommunikationswirtschaft

Zur Telekommunikationswirtschaft (TKW) zählt man alle Unternehmen, die zum Zweck der Umsatzerzielung solche Produkte oder Leistungen herstellen und/oder vermarkten, welche einen Transport von Zeichen (Sprache/Audio, alphanumerische Texte, Stand- oder Bewegtbilder) zwischen mindestens einem Sender und einem Empfänger (jeweils ein Mensch oder eine technische Einrichtung) unter Rückgriff auf nachrichtentechnische Signalübertragungs- und -vermittlungsverfahren weitgehend unabhängig von der räumlichen Entfernung der Interaktionspartner erlauben, also Telekommunikation (TK) möglich machen. Um Kunden TK-Dienste (z. B. Übertragung von Vertriebsdaten zwischen zwei Standorten eines Unternehmens) anbieten zu können, sind zahlreiche vorgelagerte Produktionsschritte zur Erstellung von Teilleistungen erforderlich, die in ihrer Gesamtheit die Wertaktivitätenfolge (= das Wertsystem) der TK-Wirtschaft i. w. S. darstellen. Abbildung 1–1 konkretisiert in einer vereinfachenden makroskopischen Grafik die Wertsystemstufen der TKW und nennt beispielhaft Anbieter, die zur Zeit der Erstellung dieses Aufsatzes auf mindestens einer Aktivitätenstufe der TKW in Deutschland am Markt präsent waren.

Torsten J. Gerpott
Produktdifferenzierung und Markenführung als Wettbewerbsfaktoren in der Luftfracht
Das Beispiel der Lufthansa Cargo AG

Nach einer kurzen Einführung in die Entwicklung der deutschen Luftfracht, in das Markt- und Wettbewerbsumfeld im internationalen Luftfrachtmarkt sowie in die Unternehmensstrategie der Lufthansa Cargo wird in diesem Artikel die Marketing-Strategie der Lufthansa Cargo ausführlich beleuchtet. Als strategische Wettbewerbsfaktoren werden hier insbesondere die Produktdifferenzierung und die Markenführung untersucht. Die Produktdifferenzierung der Lufthansa Cargo setzt sich zusammen aus quantitativem Kundenfeedback aus der Markforschung, dem Management bereits am Markt etablierter Produkte und dem Innovationsmanagement. Lufthansa Cargo verfolgt eine fokussierte Marken- und Kommunikationsstrategie, die sich deutlich vom Wettbewerb unterscheidet und aus den Komponenten klassische Werbung mit Produkt- und Imagekampagne, Kundenbindung und Personalisierung besteht. Im Rahmen einer Markenbewertung untersucht Lufthansa Cargo regelmäßig die Markenstärke sowie den monetären Wert der Marke.1

Harald W. Eisenächer
Marketing von Beratungsunternehmen
Die Markenführung von McKinsey & Company

Das Marketing von Beratungsdienstleistungen unterscheidet sich auf Grund seiner Besonderheiten deutlich von vergleichbaren Aufgabenstellungen in anderen Industrien. Die Beratung von Unternehmen bildet eine komplexe, wissensintensive und personenbasierte Dienstleistung, die für ein Honorar über einen befristeten Zeitraum für ein Klientenunternehmen erbracht wird. Die wichtigsten Ressourcen bei der Erbringung der Dienstleistung für das Beratungsunternehmen bilden das Know-how und die Fähigkeiten seiner Mitarbeiter, der Berater. Die in der Literatur diskutierten klassischen Merkmale einer Dienstleistung (Meffert, 1998) lassen sich auch auf Unternehmensberatungen übertragen. Für die Markenführung sind vor allem folgende Eigenschaften der Branche relevant: Immaterialität der Beratungsdienstleistung: Die erbrachte Leistung ist materiell nicht greifbar und kann nur bedingt sinnlich wahrgenommen werden. Nach Projektabschluss liegen meist zwar Ergebnisdokumentationen oder Handbücher vor — den eigentlichen Kern der Dienstleistung bildet jedoch der Transfer von Wissen vom Beratungsunternehmen zur Klientenorganisation im Zuge der Projekte.Leistungsfähigkeit des Dienstleistungsanbieters: Als eine der komplexesten Dienstleistungen überhaupt stellt die Topmanagementberatung besonders hohe Anforderungen an die Leistungserbringer. Die Persönlichkeit der einzelnen Berater, ihr Wissen, ihre analytischen, kommunikativen und sozialen Kompetenzen sowie die Zusammensetzung der Beraterteams sind für die Leistungserbringung von entscheidender Bedeutung.Literatur

Jesko Perrey, Hajo Riesenbeck, Jürgen Schröder
Marketing für Wirtschaftsverbände

Wirtschaftsverbände sind für die ihnen angehörenden Unternehmen als Vertreter wirtschaftlicher Interessen sowie als Lieferant von Dienstleistungen aktiv und knüpfen themenbezogene Netzwerke, die den Unternehmern als Plattform für die Diskussion dienen. In der Nachkriegszeit war es selbstverständlich für Unternehmer, einem oder mehreren Wirtschaftsverbänden in Deutschland anzugehören. Das war man aus der Zeit der „Gleichschaltung“, als eine entsprechende Organisationsform zwingend vorgeschrieben war, und aus der Kriegszeit, als die Verbände Rohstoffe zuteilten und Preise festsetzten, gewohnt. Wichtiger noch war der Umstand, dass Unternehmer in der Gesellschaft als Schaffer von Arbeitsplätzen hoch angesehen waren und es damit zur Ehre gereichte, einem „Club“mit ausgewählten Wirtschaftsführern anzugehören. Wer etwas auf sich hielt, war Mitglied eines Wirtschaftsverbands und darüber hinaus prinzipiell bereit, sich für die dort versammelte Gemeinschaft zu engagieren.

Thilo Brodtmann, Jürgen Behlke
Backmatter
Metadaten
Titel
Handbuch Industriegütermarketing
herausgegeben von
Prof. Dr. Klaus Backhaus
Prof. Dr. Markus Voeth
Copyright-Jahr
2004
Verlag
Gabler Verlag
Electronic ISBN
978-3-322-91260-2
Print ISBN
978-3-322-91261-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-91260-2