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27.07.2017 | Handel | Interview | Online-Artikel

"Die Mall als Plattform, um Menschen zu bewegen"

verfasst von: Rahel Willhardt

2:30 Min. Lesedauer

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Interviewt wurde:
Rageth Clavadetscher

managt seit Januar 2016 das Glattzentrum in Zürich. Zuvor arbeitete der studierte Kaufmann als Country-Manager-Schweiz für Textilhändler wie Esprit und S. Oliver.

Um Umsatz und Attraktivität des stationären Handels zu steigern, sind Inhalt und Kommunikation auf der richtigen Ebene entscheidend. Wie man Konsumenten hinterm Computer hervorlockt, erklärt Center Manager Rageth Clavadetscher im Interview.

Return: Herr Clavadetscher, wie sehen Shoppingcenter im Jahr 2030 aus?

Rageth Clavadetscher: Vermutlich gar nicht so viel anders als heute. 13 Jahre sind in der Centerentwicklung kurz gerechnet. Mietverträge laufen meist zehn Jahre. In der Zeit verändert sich nahezu nichts. Bei der heutigen Marktdynamik bräuchten wir eigentlich Drei-Jahres-Verträge mit Exit-Klauseln. Weil der Umsatz pro Quadratmeter tendenziell sinkt, könnten sich perspektivisch Verträge durchsetzen, bei denen nicht mehr Umsatz, sondern Frequenz die Miethöhe bestimmt. Unabhängig davon setzen sich Trends fort. Es wird mehr Aufenthaltsqualität und digitale Angebote wie Click & Collect geben. Der Mietermix tariert sich neu aus — mit weniger Textil und mehr Gastronomie und Dienstleistung. Bislang für Malls untypische Services werden hinzukommen — etwa Medical Walking, Drohnen-Reparaturen oder die Veredelung von Produkten. Bequemlichkeit gewinnt an Bedeutung.

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Das Glattzentrum ist das umsatzstärkste Shoppingcenter der Schweiz. Welche Meilensteine gab es in der über 40-jährigen Entwicklung zum Marktführer?

Unsere Lage ist das Nonplusultra. Das Einzugsgebiet ist stark, der flughafennahe Standort optimal eingebunden. Ein erster Meilenstein waren 4.500 Gratisparkplätze, ein zweiter die öffentliche Anbindung durch die Tram 2010. Als Drittes ist die stetige Anpassung im Markenmix zu nennen. Aber das ist ein Prozess, kein Meilenstein. Wir haben uns immer in der Mitte positioniert.

Auch Ihnen machen Einkaufstourismus und Online-Geschäft zu schaffen. Die 601 Millionen Schweizer Franken Umsatz in 2016 lagen gut zehn Prozent unter dem des Spitzenjahres 2010. Wie wirkt sich der Rückgang auf den Centerbetrieb aus?

Beim Einkaufstourismus wirken zwei Parameter. Weil der Franken stark ist, wandern immer mehr Schweizer ins grenznahe Ausland ab. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, reagieren Händler mit Preiskorrekturen. Nicht alle, aber insbesondere im Bereich Textil, Kosmetik und Food. Das führt zu kleineren Bons pro Kunde. Was nicht zwangsläufig bedeutet, dass alle unsere Händler weniger verkauften. Manche Warenkörbe waren sogar tiefer. Wachsende Online-Einkäufe sorgen für Verschiebungen im Mietermix. Absehbar geht der Anteil von Textil, Elektronik, Reisen oder auch Büchern weiter zurück und der von Food oder auch Service steigt. Wobei nicht jeden Händler eines Segments das Online-Geschäft gleich tangiert. Für Big Player wie Zara und H&M ist er nicht so tragisch. Der Umsatz verbleibt im Unternehmen, die Läden profitieren von stationären Rückgaben. Multi- labels haben deutlich mehr zu kämpfen — Yendi meldete heute Insolvenz an.

Das komplette Interview mit Rageth Clavadetscher können Sie in "Return - Magazin für Transformation und Turnaround" | Ausgabe 1/2017 lesen

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