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13.04.2018 | Industrie 4.0 | Kommentar | Online-Artikel

Industrie 4.0 – und Schicht im Schacht?

verfasst von: Dieter Beste

2:30 Min. Lesedauer

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Je nach Standpunkt und Blickwinkel scheint der Trend zu Digitalisierung und Vernetzung der Industrie zur Industrie 4.0 positive oder negative Auswirkungen auf die Arbeitsplatzentwicklung zu versprechen. Wirtschaftsforscher haben jetzt eine Gesamtschau versucht.

Fallen Stichworte wie Industrie 4.0 oder Digitale Fabrik, setzen oft unmittelbar wilde Spekulationen darüber ein, ob uns aufgrund des rasant fortschreitenden technischen Wandels womöglich bald die Arbeit ausgehen wird. Mensch-Roboter-Kollaboration – der Begriff kann Angst machen. Werden uns die eisernen Kollegen wortwörtlich die Arbeit aus der Hand reißen?

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So manche Studie zur Zukunft der Arbeit unterfüttert unsere Sorgen. Zumal, wenn sie mit exakten Zahlen zu der zu erwartenden Niederlage des arbeitenden Menschen gegen die Welt der Maschinen – durchdrungen von Künstlicher Intelligenz – aufwartet. Großes Echo fanden beispielsweise die Voraussagen von Carl Benedikt Frey und Michael A. Osborne, die in ihrer Studie "The Future of Employment: How Susceptible are Jobs to Computerisation?" unter anderem prognostizierten, dass rund 47 Prozent aller Beschäftigten in den USA in Berufen arbeiten, die zumindest mittelfristig davon bedroht seien, durch Maschinen, Roboter und Computerprogramme ersetzt zu werden. 

Springer-Autoren haben sich der Frage nach dem Zusammenhang von Industrie 4.0 und Arbeitsplatzentwicklung mehrhundertfach genähert. Hier die Einschätzung zum Nutzen der Industrie-4.0 von Peter Mertens, Dina Barbian und Stephan Baier in "Digitalisierung und Industrie 4.0 – eine Relativierung" (Seite 135): "Die Betrachtungen zu den Nutzeffekten sind gegliedert in solche auf einzelwirtschaftlicher, gesamtwirtschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene. Auf wissenschaftliche Analysen beruhende Einschätzungen der gesamtwirtschaftlichen Vorteile (z. B. das Produktivitätswachstum betreffend) wirken nüchterner bis pessimistischer als solche von Verbänden und Beratern. Im Wesentlichen unbestritten sind Vorhersagen, wonach sich die Beschäftigungschancen Hoch- und Geringqualifizierter in Zukunft stark auseinanderentwickeln werden (Polarisierungsthese)."

Die makroökonomische Perspektive

Die Zukunft ist offen, und somit schillern auch die Industrie-4.0-Perspektiven in uneindeutigen Farben. Was können wir tun, um uns zu beruhigen und unsere Arbeitssorgen und -ängste beiseitezulegen? Es gibt keine Patentlösung oder einfache Antwort. Nur mühselige, tagtägliche wissenschaftliche Kleinarbeit. Von der Art, wie sie jüngst Forscher des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, mit ihrer Studie "Digitalisierung und die Zukunft der Arbeit" unternommen haben. Sie haben die makroökonomische Perspektive gewählt und in einer Gesamtschau die stattfindenden Anpassungs- und Kompensationsmechanismen analysiert. Dabei stellt sich heraus, dass es keinesfalls gesichert ist, dass ein zunächst arbeitssparender technischer Wandel insgesamt zu Beschäftigungsverlusten führt. So steigere die Substitution von Arbeit durch Maschinen möglicherweise auch die Nachfrage nach Arbeit in den Sektoren, die diese Maschinen produzierten. Sinkende Preise aufgrund einer gestiegenen Produktivität könnten zudem die Konsumnachfrage stimulieren sowie zu einer Rückverlagerung von Produktionsprozessen aus Niedriglohnländern führen – was wiederum der in der heimischen Produktion eingesetzten Arbeit zugutekomme. Ferner entstünden durch neue Technologien neue Märkte und Beschäftigungsmöglichkeiten. Die Quintessenz dieser Forschungsarbeit: Der digitale Wandel schafft mehr Arbeitsplätze, als er zerstört.

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