Skip to main content

06.09.2018 | Informationswirtschaft | Interview | Online-Artikel

"Smart Living und Smart Home sind starke Wachstumsmärkte"

4 Min. Lesedauer

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
print
DRUCKEN
insite
SUCHEN
loading …

Autor: Andrea Back

Smart Living ist ein Bereich, den man nicht unbedingt sofort mit SAP in Verbindung bringt. Wie das zusammenpasst, darüber sprach "Wirtschaftsinformatik und Management" mit dem Senior Vice President und Chief Operating Officer für die globale Big Data Einheit bei SAP, Cafer Tosun.

Wirtschaftsinformatik und Management: Herr Tosun, viele Menschen kennen SAP als Softwarehersteller für die Abwicklung sämtlicher Geschäftsprozesse eines Unternehmens. SAP und Smart Living: Wie genau passt das überhaupt zusammen?

Cafer Tosun: Die Grenzen zwischen der Arbeitswelt und dem privaten Umfeld verschwimmen zunehmend. Mit allen Vor- und Nachteilen. Auf meinem Smartphone zum Beispiel kann ich sowohl private Angelegenheiten als auch geschäftliche Aktivitäten erledigen. Diese sind höchstens eine App voneinander entfernt. Daher verschwimmen auch die Grenzen der Geschäftsprozesse und die Grenzen zwischen Unternehmen. Wir sprechen auch von Geschäftsnetzwerken. Prozesse werden heute von unterschiedlichen Dienstleistern und Unternehmen ohne Brüche angeboten. Bezahlprozesse, Transport- beziehungsweise Versicherungsprozesse werden im Hintergrund vernetzt ausgeführt. Das gilt auch im Umfeld des Connected Living. Die Grenzen verschmelzen. Haushaltsgeräte können zum Beispiel im Störfall Reparaturprozesse auslösen. Oder noch besser: Es wird getriggert, bevor es zu einem Störfall kommt. Man spricht in diesem Fall von Predictive Maintenance. Haushaltsgeräte können auch autark Bestellprozesse starten. So verschwimmen die Grenzen der Unternehmensprozesse und des Smart Living. Das ist für uns als Unternehmen höchst spannend und erfreut sich zunehmender Bedeutung. Es entstehen neue innovative Prozesse und Allianzen zwischen den Unternehmen. Wir stehen noch ganz am Anfang, was die Möglichkeiten der allianzgetriebenen innovativen Geschäftsformen im Smart-Living-Umfeld angeht. Auch bei datengetriebenen Innovationen stehen wir mit den Möglichkeiten ganz am Anfang. Im Smart Living erzeugen alle Geräte, Dienste, Personen und Dinge Daten. Mit dem Aufkommen dieser riesigen Datenmengen – Big Data – steigt zum einen die "Smartness" im Smart Living. Zum anderen können Unternehmen diese Daten als Basis für neue, intelligente Prozesse und Geschäftsfelder nutzen.

Empfehlung der Redaktion

01.08.2018 | Schwerpunkt

„Smart Living und Smart Home sind starke Wachstumsmärkte, sowohl in Deutschland als auch weltweit“

Smart Living ist ein Bereich, den man nicht unbedingt sofort mit SAP in Verbindung bringt. Wie das zusammenpasst, darüber sprach WuM mit dem Senior Vice President und Chief Operating Officer für die globale Big Data Einheit bei SAP SE, Cafer …


Connected Living fördert branchenübergreifende Partnerschaften und löst die Silo-Mentalität auf. Gerade SAP, die mittels Daten ihr Geschäft generiert: Wie bewerten Sie die Zusammenarbeit von Komponenten-Herstellern und Branchen im Smart-Living-Sektor?

Branchen- und herstellerübergreifende Netzwerke, wie es Connected Living als deutschlandweit größtes und vielfältigstes für die Themen IoT, vernetztes Leben und Smart Home ist, sind für die gemeinsame Entwicklung innovativer und mehrwertstiftender digitaler Produkte und Services unabdingbar. Die Auflösung von Branchengrenzen wird sich gerade in diesem zukünftig stark datengetriebenen Markt weiter verstärken. Ein Beispiel für solche Partnerschaften ist die Zusammenarbeit zwischen traditionellen Versicherungsdienstleistern und Smart-Living-Komponenten- und -Softwareanbietern sowie Datenanalysespezialisten, die gemeinsame Services anbieten, die den Nutzer proaktiv vor Risiko- oder Gefahrensituationen schützen, im Zweifelsfall den Schaden minimieren und das Schadenmanagement effizienter und nutzerfreundlicher gestalten können. Durch das Silo-Denken in der Vergangenheit waren die Anbieter bislang nicht in der Lage, aus den mit Sensorik und Aktorik erhobenen Daten auch tatsächlich gewinnbringende Einblicke zu erhalten und diese für eine kundenzentrische Produktentwicklung zu nutzen. Die Marktplayer öffnen sich dahingehend jedoch immer mehr und nutzen Connected Living als Ausgangspunkt für die Entwicklung datengetriebener Geschäftsmodelle, was auch für SAP von großem Interesse ist.

Wie beurteilen Sie die aktuelle Entwicklung des Smart-Living-Marktes und wie schätzen Sie die Marktentwicklung in den nächsten Jahren ein?

Smart Living und Smart Home sind starke Wachstumsmärkte, sowohl in Deutschland als auch weltweit. In Deutschland beträgt der Umsatz im Smart-Home-Markt im Jahr 2018 circa 2,5 Milliarden Euro und wird laut Prognosen bis 2022 auf rund 5,3 Milliarden Euro ansteigen, was einem Wachstum von 20 Prozent pro Jahr entspricht, sagt Statista. Ich persönlich sehe die Marktentwicklung in den kommenden Jahren ebenfalls sehr positiv. Gerade in den vergangenen beiden Jahren hat der Markt insbesondere durch das Aufkommen digitaler Assistenten enorm an Fahrt aufgenommen. Auch die Etablierung von IoT-Plattformen, die durch herstellerübergreifende Vernetzung und Datenaustausch die Kooperationen erst ermöglichen, spielen eine wichtige Rolle und werden dazu führen, dass zukünftig weitere mehrwertstiftende Services für den Konsumenten entstehen werden. Auch Branchen, die im Bereich vernetzter Technologien bislang eine geringere Rolle gespielt haben wie etwa der Handel, der Gesundheitssektor oder die Hotellerie, werden durch neue Anwendungsmöglichkeiten zum Wachstum beitragen.

Das vollständige Interview mit Cafer Tosun lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der "Wirtschaftsinformatik und Management" (4/2018), hier in der digitalen Fachbibliothek von Springer Professional. 

print
DRUCKEN

Weiterführende Themen

Die Hintergründe zu diesem Inhalt

Das könnte Sie auch interessieren

19.04.2018 | Gebäudeautomation | Infografik | Online-Artikel

Smart Home-Systeme aus Kundenperspektive

26.04.2018 | Gebäudeautomation | Infografik | Online-Artikel

Das Smart Home und der Datenschutz