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Anleger halten Aktien die Treue

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Die Stimmung unter deutschen Sparern hat sich laut einer aktuellen Umfrage nicht verschlechtert. Vor allem kehren die Anleger der Börse nicht den Rücken. Vielen Menschen fehlen mittlerweile aber inflationsbedingt die Mittel für Investments.

Wer in den vergangenen Jahren in aktienbasierte Anlagen eingestiegen ist, bleibt dabei, zeigt eine aktuelle DIVA-Erhebung.


Unverändert präsentiert sich der Geldanlage-Index des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung, kurz DIVAX-GA, zur Jahresmitte. Der halbjährlich ermittelte Wert bewegt sich seit einem Rückgang im Sommer 2022 um 2,2 auf 28,9 Punkte auf einem stabilen Niveau. Aktuell rangiert er bei 29,5 Stellen. Im Winter 2021 betrug er noch 31,1 Zähler. 

Kein Einbruch bei aktienbasierten Anlagen

Der Index misst das Stimmungsbild zu aktienbasierten Geldanlagen mit Werten zwischen -100 und +100. Hierfür führt das DIVA gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut Insa Consulere eine Umfrage unter rund 2.000 Menschen in Deutschland durch. "Die Entwicklung des Index ist ein Indiz dafür, dass diejenigen, die in den letzten Jahren in aktienbasierte Anlagen eingestiegen sind, dabei bleiben", bewertet Michael Heuser, Wissenschaftlicher Direktor des DIVA, das aktuelle Ergenbnis. 

Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie im Jahr 2020 hat die Zahl der Anleger, die Kapital direkt in Aktien anlegen erstmals seit 2004 wieder die Fünf-Millionen-Grenze überschritten. Laut Daten des Portals Statista.de von Jahresbeginn gab es vor drei Jahren rund 5,34 Millionen direkte Aktionäre. Im Folgejahr ging ihre Zahl leicht auf 5,17 Millionen zurück, gefolgt von 5,25 Millionen im Jahr 2022. 

Vielen fehlt Geld zum Investieren

Obwohl das Geldvermögen der Bundesbürger laut Deutscher Bundesbank zum Ende des ersten Quartals 2023 um 146 auf 7.393 Milliarden Euro zugelegt hat, drückt viele Menschen finanziell der Schuh. Während im Sommer 2020 ein gutes Drittel (34,5 Prozent) der vom DIVA Befragten kein Geld für entsprechende Anlagen übrig hatte, sind es nun 42,5 Prozent. Schuld daran trägt vor allem die hohe Inflation. 

Der Mangel an freien Mitteln hat damit die Sorge vor einem Verlust des Geldes (38,2 Prozent) und die Scheu vor den Risiken einer Aktienanlage (35,4 Prozent) deutlich hinter sich gelassen. Besonders stark ist der Effekt im Osten Deutschlands, wo fast die Hälfte der Befragten (47,4 Prozent) fehlendes Kapital als primäre Ursache nennt (Westen: 41,3 Prozent). 

Verbraucher rechnen weiter mit hoher Inflation

Und daran wird sich nach Angaben des DIVA auch mittelfristig nichts ändern. Denn ein Drittel (32,9 Prozent) der Bürger geht derzeit davon aus, dass die Inflation allenfalls leicht sinken wird. 28,3 Prozent glauben, sie bleibt unverändert hoch. Und 27,9 Prozent erwarten sogar einen weiter steigenden Wert. Auch geht fast die Hälfte (44,6 Prozent) davon aus, dass die Zinsen auf dem aktuell hohen Niveau bleiben. Ein Viertel (24,7 Prozent) rechnet sogar damit, dass diese weiter steigen. 

Diese Erwartungen bestimmen das Stimmungsbild. Vermutlich wird sich deshalb auch an den Börsen nicht viel tun. Stattdessen nutzen inzwischen viele die gestiegenen Zinsen: Insgesamt gaben 37,7 Prozent an, stärker in Termingelder, festverzinsliche Wertpapiere oder zinsabhängige Fonds zu investieren", resümiert Heuser. 

Skepsis bei nachhaltigen Geldanlagen

Interessant: Das Desinteresse der Befragten am Thema Nachhaltigkeit ist mit 60,6 Prozent recht hoch. 43,4 Prozent der Befragten halten nach ökologischen sozialen und gesellschaftlichen Aspekten ausgerichtete Geldanlagen sogar für eine Modeerscheinung. Kunden reagieren bei der Beratung sogar oft mit Skepsis und Unkenntnis und Skepsis, berichtet Martin Klein vom Vermittlerverband Votum, einem der Trägerverbände des DIVA. Vor allem unklare Regelungen führen seiner Ansicht nach zu vielen Unsicherheiten. 

Laut Heuser ist die aktuelle Entwicklung mit Blick auf die ambitionierten Ziele des Green Deal der Europäischen Union und die Investitionserfordernisse für die Klimawende enttäuschend. "Ohne widerspruchsfreie Vorgaben aus der Politik haben weder die Berater noch unsere Kunden die notwendige Klarheit, um Vertrauen aufzubauen beziehungsweise zu gewinnen", kommentiert Votum-Vorstand Klein die Lage. 

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