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11.06.2019 | Konstruktion + Entwicklung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Ein fliegendes "V"

verfasst von: Dieter Beste

2:30 Min. Lesedauer

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Wie kann das Flugzeugdesign dazu beitragen, den Treibstoffverbrauch zu verringern? Ein Student der TU Berlin erfand eine futuristische, energiesparende Konstruktion. Nun soll das "Flying V" in den Niederlanden gebaut werden.


Die Autoren des Dubbel ordnen die Bauarten von Flugzeugen nach Merkmalen wie der Anzahl, Anordnung und Bauform der Tragflächen, nach ihrer Start- bzw. Landungsart oder auch nach Anzahl und Art der Triebwerke ein und beschreiben die Geometrie der äußeren Struktur: "Luftfahrzeuge bestehen in der Regel aus Rumpf, Tragflügel und Leitwerk. Dazu kommen noch die Antriebseinheit und das Landewerk. Unkonventionelle Entwürfe wie Tandemflügler, Nurflügler und Canard-Flugzeuge weichen von diesem Grundaufbau ab. Aber auch hier lassen sich diese Grundelemente in irgendeiner Form wiederfinden." (Seite Q80).

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Die Aerodynamik lässt also viele Gestaltvarianten zu. Warum sollten sich also neue Verkehrsflugzeuge im Prinzip immer wieder gleichen wie ein Ei dem anderen, fragte sich Justus Benad, als er 2015 seine Abschlussarbeit an der TU Berlin schrieb und ein Praktikum bei Airbus in Hamburg absolvierte. Er hatte eine Idee: Das "Flying V" – ein futuristisch anmutendes und energiesparendes Flugzeug in V-Form mit der Kapazität eines Airbus A350, bei dem die Passagiere direkt in den Flügeln sitzen. Der Airbus-Konzern war so begeistert, dass er diese neue Flugzeugkonfiguration sofort patentierte, mit Justus Benad als Erfinder.

Inzwischen ist Benad wissenschaftlicher Mitarbeiter von Valentin Popov im Institut für Mechanik der TU Berlin, Fachgebiet Systemdynamik und Reibungsphysik und verfolgt sein Konstruktionskonzept in Zusammenarbeit mit Roelof Vos an der TU Delft in den Niederlanden. Nun hat die niederländische Fluggesellschaft KLM angekündigt, den Bau eines fliegenden Prototyps finanziell zu unterstützen. Der Erstflug ist für Oktober 2019 geplant, wenn KLM, die älteste Fluggesellschaft der Welt, ihr 100-jähriges Jubiläum feiert. Zu diesem Anlass soll der Öffentlichkeit ebenfalls, so KLM, ein Modell der neuen Flying V-Passagierkabine gezeigt werden.

"Flying V" verbraucht 20 Prozent weniger Treibstoff

Das "Flying V" hat mit 65 Metern die gleiche Spannweite wie der Airbus A350, ist aber kleiner, wie eine Videoanimation veranschaulicht. Dennoch bietet es Platz für ebenso viele Passagiere, nämlich 314, sowie ein Frachtvolumen von 160 Kubikmetern. Wegen der geringeren Oberfläche bietet es weniger Luftwiderstand und verbraucht auf diese Weise 20 Prozent weniger Treibstoff. Die Triebwerke sitzen hinten auf dem Flugzeug, die Passagierkabinen, Frachträume und Tanks sind in den Flügeln integriert. Das hat eine spektakuläre V-Form zur Folge. Die Luftfahrt, so Projektleiter Vos, trage zu etwa 2,5 Prozent zu den weltweiten CO2-Emissionen bei und die Branche wachse stetig weiter. Grund genug also, nachhaltigere Flugzeuge zu entwickeln – auch wenn es wohl noch eine Weile dauern wird, bis das neue Flugzeug in Serie gehen kann.

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Die Hintergründe zu diesem Inhalt

2018 | OriginalPaper | Buchkapitel

Luftfahrzeuge

Quelle:
Dubbel

2019 | OriginalPaper | Buchkapitel

Entwicklung

Quelle:
Industrielles Luftfahrtmanagement

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