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10.04.2018 | Fintechs | Interview | Online-Artikel

"Die Online-Ausweisfunktion des eID direkt in Apps integrieren"

verfasst von: Christian Kemper

2:30 Min. Lesedauer

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Interviewt wurde:
Jörg Jessen

ist Gründer und Geschäftsführer der Authada GmbH.

Welche Geschäftsideen stecken hinter den Fintechs des Monats von Bankmagazin? Die ausgewählten Unternehmen stellen wir hier im Kurzinterview vor, heute Authada.

Springer Professional: Wie funktioniert das Geschäftsmodell von Authada?

Jörg Jessen: Der durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik im Januar 2018 zertifizierte Authada eID-Core ist elementarer Bestandteil der von uns angebotenen Identifizierungslösungen. Er ermöglicht die mobile Identifizierung von Kunden in nur wenigen Sekunden. Die im neuen Personalausweis elektronisch gespeicherten Stammdaten werden per App oder durch ein Software Development Kit gesetzeskonform ausgelesen und unmittelbar übermittelt. Dieser Vorgang kann über ein handelsübliches Smartphone oder Tablet sowie an einem Terminal erfolgen. Die Voraussetzung dafür ist eine so genannte Near Field Communication-Schnittstelle im Gerät und die PIN-Eingabe für die Fernidentifizierung. Auf diesem Weg können Banken und Unternehmen die Online-Ausweisfunktion des Personalausweises direkt in eigene Apps integrieren. Der Kunde spart sich so umständlich Identifikationswege wie Post-Ident.

Welche Vorteile bringt das konkret für die Banken?

Geldinstitute profitieren neben vollautomatisierten Know-Your-Customer (KYC)-Verfahren von der Konformität mit bestehenden regulatorischen Anforderungen wie dem Geldwäschegesetz, der EU-Datenschutzgrundverordnung DSGVO, der Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 und der Elektronischen Signaturverordnung eIDAS, und das direkt am Point of Sale oder in der Filiale. Hierbei erfolgen die Eingabe der auf der Vorderseite aufgedruckte Kartenzugangsnummer sowie der Lichtbildabgleich plus die Übermittlung eines Scans des neuen Personalausweises in einem einzigen Vorgang.

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Auf welche Weise kooperiert Authada mit Banken?

Da die eID zum Beispiel im Personalausweisgesetzt vorgesehen ist, besteht für Banken bei der Integration des Services von Authada Rechtssicherheit bei Fragen der Identifizierung und Authentifizierung von Kunden. Eine Ausnahmegenehmigung über die Finanzaufsicht Bafin, wie sie bei Video-Ident- oder Post-Ident-Verfahren nötig ist, bedarf es nicht. Das macht die digitale eID-Core Lösung bei Banken zu jeder Zeit und an jedem Ort mit höchster Skalierbarkeit einsatzfähig. 

Wie sieht es mit den rechtlichen Stadards aus? 

Seit der Ausweitung der Vorschriften gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung im Sommer 2017 kann dieses Verfahren alle Marktsegmente bedienen. Es bietet damit einen einheitlichen Standard beim Thema der digitalen Identität des Kunden auf Grundlage hoheitlicher Stammdaten nicht allein in Deutschland, sondern in der gesamten EU im Rahmen der eIDAS. Neben den technischen Grundlagen zur Nutzung liefern wir auch die dazu gehörigen Zertifikate durch das Bundesverwaltungsamt mit höchstem Sicherheitsniveau für umfassenden Vertrauensschutz.

Was ist für die kommenden zwölf Monate bei Authada geplant?

Im den kommenden Wochen werden bereits die ersten Kunden mit einer Banklizenz unsere Lösungen nutzen. Nach der kurz bevorstehenden Zertifizierung mit DIN ISO 27001 für das gesamte Unternehmen wird sich unser Start-up als ein Identifizierungsdienste-Anbieter den Banken und allen Märkten präsentieren. Zudem lässt sich ab Mitte 2018 mit der qualifizierten elektronischen Signatur nach Identifizierung mittels eID auch die digitale Unterschrift des Kunden beispielsweise für den Abschluss eines Verbraucherkreditvertrages mobil erzeugen. Weitere Lösungen wie die Tokenisierung oder eine Mifid II Lösung per eID und Telefonie werden 2018 fertig entwickelt werden können.

Ein Porträt zu Authada finden Sie in der Bankmagazin-Ausgabe 4 | 2018.

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