Laut "Wall Street Journal" kosten die umstrittenen Hypothekengeschäfte, die die Bank zwischen 2005 und 2008 tätigte, die RBS fast fünf Milliarden US-Dollar Strafe. Wie das US-Justizministerium bekannt gab, hat sich das Institut mit der Behörde auf eine Summe von umgerechnet 4,3 Milliarden Euro geeinigt. Die bereits seit Jahren laufenden Ermittlungen in den USA, die die Geschäfte der Bank bis zur Finanzkrise untersuchten, haben damit ein Ende. Dennoch betonte das Ministerium in einem Schreiben, dass sich die britische Bank eines schwerwiegenden Fehlverhaltens schuldig gemacht habe, das die Finanzkrise schließlich mitauslöste.
62 Prozent der RBS gehören dem britischen Staat
Bereits im Mai war öffentlich geworden, dass sich das Finanzunternehmen mit der amerikanischen Justiz einigen will. Experten waren seinerzeit von einer wesentlich höheren Strafe ausgegangen. Wie deutsche Medien berichten, hatten Beobachter bis zu zwölf Milliarden US-Dollar erwartet. Nach der Rettung der infolge der Lehman-Pleite schwer angeschlagenen RBS durch die britische Regierung 2008 liegen aktuell 62 Prozent ihrer Anteile in staatlicher Hand. Die Umstrukturierung des Instituts mit Fokus auf das Privat- und Firmenkundengeschäft sowie die aktuellen Nachrichten geben den Investoren nun scheinbar Hoffnung. Die Strafe werde "als Schlussstrich unter eine ziemlich unerfreuliche Zeit" gewertet, zitiert zum Beispiel das "Handelsblatt" eine Fondsmanagerin von Invesco.
Bereits 2017 musste die Deutsche Bank für dubiose Deals vor der Finanzkrise 7,2 Milliarden US-Dollar zahlen. Die Bank of America hatte sich 2014 mit den Behörden sogar auf rund 17 Milliarden US-Dollar wegen des Handels mit faulen Hypothekenkrediten verglichen.