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01.10.2018 | Altersvorsorge | Schwerpunkt | Online-Artikel

Finanzbranche vorne bei der betrieblichen Altersversorgung

verfasst von: Barbara Bocks

3 Min. Lesedauer

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Vor dem Hintergrund des sinkenden gesetzlichen Rentenniveau müssen sich die Deutschen Gedanken um ihre Altersvorsorge machen. Besonders die Finanzdienstleister positioniert sich mit ihren betrieblichen Lösungen unter anderem bei Führungskräften.

Für 72 Prozent der Deutschen ist die Vorsorge fürs Alter in den vergangenen Jahren wichtiger geworden. Allerdings schafft es nur rund ein Drittel der Befragten ohne eine betriebliche Altersvorsorge (bAV) ihre geplanten Sparziele zu erreichen. Das sind die zentralen Ergebnisse der "Global Benefits Attitude"-Studie von Willis Towers Watson, die im Juni 2018 veröffentlicht wurde. Für die Untersuchung wurden unter anderem in Deutschland mehr als 2.000 Arbeitnehmer befragt. 78 Prozent der Teilnehmer erwarten von ihrer bAV vor allem Sicherheit. Auf dem zweiten Platz steht mit 69 Prozent die Flexibilität, den Vertrag bei einem Arbeitgeberwechsel fortführen zu können. 68 Prozent möchten zudem die Möglichkeit haben, bei Rentenbeginn zwischen einer lebenslangen Rente oder einer sofortigen Kapitalauszahlung zu wählen. Und 56 Prozent der Befragten bevorzugen eine garantierte lebenslange Rente.

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Rund 46 Prozent der Befragten der Studie wünschen sich außerdem eine individuelle und persönliche Beratung des Arbeitgebers zu ihrer bAV. Aus diesem Grund stellen immer mehr Kreditinstitute ihren Mitarbeitern Gesamtvergütungsausweise mit einer Auflistung von fixer und variabler Vergütung sowie Nebenleistungen wie der bAV zur Verfügung. "Auf diese Weise versuchen viele Institute, die Transparenz und gleichzeitig auch die Wertschätzung für die bAV zu erhöhen", erklärt Martin Emmerich, Director Talent und Rewards bei Willis Towers Watson, in dem Bankmagazin-Artikel der Dezember-Ausgabe 2016 "Die Gehälter von Vorständen steigen moderat" (Seite 55). Bei der Grundvergütung deutscher Bankvorstände sei die bAV nach wie vor ein wesentlicher Teil und mache derzeit im Schnitt 30 Prozent des Grundgehalts aus.

Bankangestellte sparen gezielter

Kreditinstitute setzen bei der betrieblichen Altersvorsorge auf mehrere Lösungen. "Die BVV stellt für viele Banken tatsächlich eine Basisversorgung dar. In der Finanzwirtschaft hat die bAV historisch eine große Bedeutung", sagt Wilhelm-Friedrich Puschinski, Leiter General Consulting bAV bei Willis Towers Watson, gegenüber Springer Professional. Mitarbeitern in dieser Branche ist das rückläufige Versorgungsniveau der gesetzlichen Rentenversicherung laut Puschinski bewusster als anderen. Sie sparen gezielter für ihr Alter und sind sich der besonderen Bedeutung der Altersvorsorge mehr im Klaren. "Banken wollen sich in diesem Umfeld mit einer eigenen, den BVV ergänzenden bAV am Arbeitsmarkt positionieren und abgrenzen", so Puschinski weiter. Insbesondere für Beiträge oberhalb der Beitragsbemessungsgrundlage würden separate Systeme existieren, um Höherverdienenden ein attraktives Angebot machen zu können.

Die Bedeutung einer gut gemachten bAV für die Mitarbeitergewinnung und -bindung ist laut Puschinski erheblich. Wird diese als bedarfsgerecht empfunden, ist das laut der Studie für über die Hälfte der Mitarbeiter ein wichtiger Grund, bei ihrem Arbeitgeber zu bleiben. Ähnlich hohe Werte ergeben sich Puschinski zufolge auch bei der Motivation und Mitarbeitergewinnung.

Ob eine Altersversorgung von Mitarbeiter als bedarfsgerecht empfunden wird, hängt laut Puschinski insbesondere von drei Aspekten ab:

  • Die Mitarbeiter müssen die bAV-Lösung verstehen, um die Leistung des Arbeitgebers wertzuschätzen. Deshalb ist eine gelungene Kommunikation entscheidend.
  • Weiterhin wollen sich Mitarbeiter aktiv an der bAV beteiligen und ihre persönlichen Sparziele erreichen. Dafür gibt es mit Matching-Modellen und Entgeltumwandlung geeignete Instrumente.
  • Zuletzt legen Mitarbeiter großen Wert auf Flexibilität, gerade bei den Auszahlungsoptionen als lebenslange Rente, Rate oder Einmalkapital.
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