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27.06.2018 | Motorräder | Schwerpunkt | Online-Artikel

Wie Motorräder vom automatisierten Fahren profitieren

verfasst von: Christiane Köllner

3 Min. Lesedauer

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Technologien zum automatisierten Fahren finden zunehmend ihren Weg vom Auto ins Motorrad. Wie Assistenzsysteme im Motorrad ankommen und autonome Autos Motorradfahrer helfen können, lesen Sie im Artikel.

Im Auto können Knautschzone, Airbag und Anschnallgurt für mehr Sicherheit sorgen. Motorradfahrer hingegen leben im Verkehr deutlich gefährlicher. Das Risiko bei einem Unfall getötet zu werden, ist für sie bis zu 20-mal höher als für Pkw-Fahrer. Im vergangenen Jahr ist die Zahl der tödlichen Motorradunfälle in Deutschland laut Statistischen Bundesamt um neun Prozent gestiegen. 

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Weniger Unfälle durch Assistenzsysteme

Vor allem durch technische Innovationen lässt sich der Schutz für motorisierte Zweiradfahrer erhöhen. Deshalb hat zum Beispiel Bosch mit einer adaptiven Abstands- und Geschwindigkeitsregelung, Kollisionswarnung und Totwinkelassistent ein neues Sicherheits-Paket für Motorräder entwickelt. Dabei macht sich Bosch Technologien zunutze, die auch das automatisierte Fahren im Pkw ermöglichen. Bereits 2020 gehen die neuen Fahrerassistenzsysteme bei den Motorradherstellern KTM und Ducati in Serie. 

Laut Studien verunglücken Motorradfahrer vor allem aus zweierlei Gründen. Zum einen verlieren sie die Kontrolle über das Motorrad, zum anderen stoßen sie mit anderen Fahrzeugen zusammen, wie die Bosch-Unfallforschung ermittelt hat. Mithilfe intelligenter Assistenzsysteme sollen solch gefährliche Situationen auf der Straße künftig gar nicht erst entstehen. ABS und der Motorrad-Stabilitätskontrolle MSC haben das Fahren auf zwei Rädern bereits deutlich sicherer gemacht. 

Radar als Sinnesorgan für das Motorrad

Bosch will aber noch einen Schritt weiter gehen: Nach deren Abschätzungen könnten radar-basierte Assistenzsysteme jeden siebten Motorradunfall verhindern. Die elektronischen Helfer sind immer aufmerksam und reagieren zur Not schneller als der Mensch. Die technische Basis, die dahintersteckt: eine Kombination von Radarsensor, Bremssystem, Motormanagement und HMI (Human Machine Interface). Der Radar als "Sinnesorgan" des Motorrads ermöglicht die neuen Assistenz- und Sicherheitsfunktionen für Bikes und liefert ein genaues Bild des Fahrzeugumfelds. 

Ein weiterer Grund für mehr intelligente Sicherheitstechnik im Fahrzeug: Neun von zehn Unfällen gehen auf menschliche Fehler zurück. Ablenkung ist hierbei einer der größten Risikofaktoren im Straßenverkehr. Bieten moderne Kombiinstrumente für Zweiräder zwar zusätzlich zu Bordcomputerinformationen auch Multimedia-, Telefon- oder Navigationsinhalte an, so steigt dadurch aber auch das Ablenkungs- und damit das Unfallrisiko. 

Um trotz des gestiegenen Funktionsumfangs das Ablenkungspotenzial zu reduzieren, hat beispielsweise BMW Motorrad ein User-Interface entwickelt, das speziell für die Fahrer-Fahrzeug-Kommunikation auf dem Motorrad optimiert ist. Im Artikel Digitalisierung eines BMW-Motorradcockpits als Sicherheitsfaktor aus der ATZ 6/2018 gehen die BMW-Ingenieure auf zahlreiche Maßnahmen ein, die den Fahrer beim sicheren Führen des Motorrads bestmöglich unterstützen sollen. Hierzu zählen vor allem die Minimierung der Informationsdichte durch das zeitliche Entzerren von Anzeigen, die konsequente Optimierung aller dargestellten Inhalte hinsichtlich ihrer Größe, Farbe und Position sowie die effiziente Bedienung mit möglichst wenigen Bedienschritten und Kontrollblicken.

Je mehr autonome Autos, desto besser für Motorradfahrer

Menschliche Fehler lassen sich auch durch eine Steigerung der Automatisierung reduzieren. Glaubt man Johannes Ritz, Springer Vieweg-Autor des Buches Mobilitätswende – autonome Autos erobern unsere Straßen, dann bedeuten autonome Fahrzeuge mehr Sicherheit für Motorradfahrer.

Idealerweise mildern autonome Autos nicht nur die Unfallfolgen. Sie erhöhen die allgemeine Verkehrssicherheit und machen die Fahrt für Zweiräder angenehmer", erklärt Ritz im Kommentar Autonome Autos sind ein Segen für Zweiradfahrer

Autonome Autos seien immun gegenüber typischen menschlichen Fehlerquellen. "Sie ermüden nicht, trinken kein Alkohol, lassen sich nicht ablenken, haben keine Schrecksekunde und vermeiden riskante Fahrmanöver", so Ritz. Autonome Autos würden die typischen Risikofaktoren wie Geschwindigkeit und Sicherheitsabstände defensiv wählen und an ihren jeweiligen Sichtbereich anpassen. Ritz ist überzeugt: "In einem solchen Umfeld werden wir uns getrost mit unserem Zweirad auf die Straße trauen".

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