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29.08.2023 | Naturschutz | Schwerpunkt | Online-Artikel

Agroforstsysteme sollen für mehr Artenvielfalt sorgen

verfasst von: Frank Urbansky

2 Min. Lesedauer

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Die Artenvielfalt auf landwirtschaftlich genutzten Flächen nimmt ab. Ein Projekt soll klären, wie Baumstreifen und Blühwiesen dem entgegenwirken können – auch für eine bessere Wasserspeicherung und weniger Bodenerosion.

Felder, Wiesen und Weiden bieten vielen wildlebenden Tier- und Pflanzenarten Lebensraum. Agrarlandschaften sind wichtige Nahrungsquellen und schaffen Brut- und Rückzugsräume. Allerdings nimmt die Vielfalt der Arten aufgrund der zunehmenden Intensivierung und Monotonie der Landwirtschaft ab. Mittlerweile ist die Artenvielfalt in Städten größer als in landwirtschaftlich geprägten Gebieten. Das ergab eine Untersuchung der Universität Bern bereits im Jahr 2015.

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Die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) will nun im Projekt "Stabilisierung und Erhöhung von biologischer Vielfalt und Ökosystemleistungen auf Agrarflächen durch Schaffung vielfältiger agroforstlicher Nutzungsstrukturen (SEBAS)" erforschen, wie Biodiversität in intensiv genutzten Agrarlandschaften erhalten und mittelfristig wieder erhöht werden kann. Helfen sollen dabei Bäume und Blühsteifen.

Wasser speichern, Erosion verhindern

Das Projekt steht unter der Leitung von Christian Böhm und Klaus Birkhofer. Böhm, der seit vielen Jahren Agroforstsysteme erforscht, kennt die Vorteile der Kombination von Ackerfrüchten oder Grünland mit Bäumen und Sträuchern auf einer Bewirtschaftungsfläche. Agroforstsysteme können seinen Erkenntnissen nach zur Wasserspeicherung, zur Verringerung der Bodenerosion durch Wind und zu neuen Lebensräumen für Tiere beitragen.

Im Projekt werden die Anzahl, räumliche Verteilung und Häufigkeit von Insekten wie Laufkäfern, Wildbienen, Tagfaltern, Wanzen, Kurzfühlerschrecken und Regenwürmern untersucht. Die Forscher wollen ermitteln, welche positiven Effekte Agroforstsysteme unter den aktuellen Klimaverhältnissen und unter simulierten, niederschlagsärmeren Bedingungen aufgrund des Klimawandels haben.

Geeignete Maßnahmen gegen Artensterben

Die gewonnenen Erkenntnisse sollen grundlegende Zusammenhänge zwischen Insektenpopulationen und Strukturvielfalt in Agrarlandschaften erklären und geeignete Maßnahmen für den Schutz der Biodiversität ableiten.

Untersucht werden vier agroforstwirtschaftlich genutzten Flächen im südlichen und östlichen Brandenburg. Diese bestehen aus einfach strukturierten Gehölzstreifen, die fünf bis zehn Meter breit sind und ein bis drei Baumarten enthalten. Neben den Baum- und Ackerkulturbereichen werden auch Selbstbegrünungs- und Blühstreifen direkt am Rand der Gehölzstreifen in die Untersuchungen einbezogen.

Neben der BTU Cottbus-Senftenberg, die für die Koordination des Projekts und das Datenmonitoring zuständig ist, sind der Deutsche Fachverband für Agroforstwirtschaft (DeFAF) e.V. in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit und Wissenschaftskommunikation sowie der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) e.V. im Bereich Landschaftsanalyse aktiv. Vier Landwirtschaftsbetriebe stellen ihre Flächen für die Untersuchungen zur Verfügung. Das Forschungsvorhaben wird mit insgesamt 1,37 Millionen Euro vom Bundesamt für Naturschutz und der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg finanziert und läuft bis 2027.

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