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06.03.2023 | Private Banking | Infografik | Online-Artikel

Private-Banking-Einlagen steigen trotz Krise

verfasst von: Angelika Breinich-Schilly

2:30 Min. Lesedauer

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Die liquiden Einlagen vermögender Privatkunden haben in Deutschland seit 2017 um durchschnittlich sechs Prozent pro Jahr zugelegt. Das offenbart eine aktuelle Studie, die sogar im turbulenten Börsenjahr 2022 ein Plus ausweist. Der Bereich verspricht auch künftig große Ertragspotenziale für Anbieter.

Von 6,9 auf 7,2 Billionen Euro ist das verwaltete Vermögen deutscher Kunden mit liquiden Einlagen von mehr als 500.000 Euro im Jahr 2022 gewachsen. Damit erzielte die Private-Banking-Klientel trotz der Turbulenzen an den Kapitalmärkten und dem Kriegsausbruch in der Ukraine ein Plus von immerhin 4,8 Prozent. Das belegt die aktuelle Private-Banking-Studie des Beratungshauses Zeb, die seit 2012 im Zwei-Jahres-Rhythmus die Entwicklung der Segmente Wealth Management und Private Banking sowohl in Deutschland als auch in Österreich untersucht. 

Dabei stellen Immobilien mit 38 Prozent und unternehmerische Beteiligungen mit 37 Prozent die Hauptanteile in den Portfolios hochvermögender Bundesbürger dar. In den vergangenen fünf Jahren sind ihre liquiden Einlagen um durchschnittlich sechs Prozent pro Jahr gestiegen. 

Für die Erhebung wurden zusätzlich zur generellen Entwicklung der Kundenvermögen neun traditionelle Privatbanken mit Firmensitz in Deutschland unter die Lupe genommen. Hierfür sind die Entwicklung von Assets under Management (AuM), Erträge und Kosten von 2017 bis 2021 ausgewertet sowie eine Fünf-Jahres-Simulation bis 2026 vorgenommen worden. Es habe sich gezeigt, dass sich das Ergebnis der Privatbanken im Betrachtungszeitraum trotz moderaten Ertragswachstums aufgrund des starken Zulaufs von Kundengeldern positiv entwickeln konnte. 

Wertpapiere haben an Gewicht leicht verloren

"Weder der Einbruch an den Kapitalmärkten, die abebbende Corona-Krise noch der Ukraine-Krieg haben die langfristig positive Wertentwicklung der Gesamtvermögen seit 2010 beeinträchtigt", erläutert Co-Studienautor und Zeb-Partner Axel Sarnitz. "Vor allem die Anlageklasse Wertpapiere hat gegenüber dem Vorjahr leicht abgenommen, während die Vermögen in Immobilien leicht zugelegt haben." Dies belege die Bedeutung einer gut aufgestellten und diversifizierten Vermögensallokation.

In den Segmenten Wealth Management (liquide Kundenvermögen von mehr als drei Millionen Euro) und Private Banking (liquide Kundenvermögen zwischen 500.000 Euro und drei Millionen Euro) ermittelte die Analyse Ertragspotenziale von insgesamt 16,6 Milliarden Euro. 8,9 Milliarden Euro im Bereich Wealth Management. Das sind im Detail Einzelposten in Höhe von 3,9 Milliarden Euro in der Vermögensanlage, 4,1 Milliarden Euro für Finanzierungen und Immobilien, 0,5 Milliarden Euro für die Risikoabsicherung sowie 0,3 Milliarden Euro für sonstige Leistungen. 

Dem Private Banking weisen die Studienautoren für das vergangenen Jahr 7,7 Milliarden Euro Ertragspotenzial zu. Die Vermögensanlagen lagen hier bei 2,8 Miliarden Euro, Finanzierungen und Immobilien bei 3,9 Milliarden Euro sowie Risikoabsicherungen mit 0,8 Milliarden Euro und sonstige Vermögensanlagen bei 0,2 Milliarden Euro.

Wachstum im Private Banking wird anhalten

"Finanzierungen und Immobilien versprechen Anbietern im Geschäft mit vermögenden Kunden nach wie vor die größten Ertragspotenziale", glaubt Kathrin Nadenau, Zeb-Managerin und Mitautorin der Studie. "Wir gehen davon aus, dass diese Entwicklung in den nächsten Jahren anhalten wird. Private-Banking-Anbieter sollten das Wachstum in diesem Segment beobachten und ihre Teilhabe strategisch planen."

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