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30.09.2020 | Automobilproduktion | Infografik | Online-Artikel

Corona-Krise beschert Autokonzernen große Verluste

verfasst von: Christiane Köllner

2:30 Min. Lesedauer

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Die Corona-Krise trifft die Autoindustrie hart. Die 17 größten Autokonzerne mussten laut einer Studie im zweiten Quartal einen Umsatzrückgang von 41 Prozent und einen Absatzrückgang von 39 Prozent hinnehmen. 

Die Corona-Krise hat der weltweiten Automobilindustrie ein rotes, zweites Quartal beschert: Nach Angaben des Beratungsunternehmens Ernst & Young (EY) haben die 17 größten Autokonzerne der Welt im abgelaufenen Quartal insgesamt einen operativen Verlust von 10,8 Milliarden Euro ausgewiesen – nach einem operativen Gewinn von 21,8 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Nur sechs Unternehmen schrieben im Zeitraum April bis Juni 2020 schwarze Zahlen, einzig Tesla konnte seinen Gewinn steigern.

Die Umsatz-Entwicklung war noch eindeutiger: Alle untersuchten Unternehmen verzeichneten Umsatzeinbußen, die von fünf Prozent bis 57 Prozent reichten. Die deutschen Konzerne verbuchten zusammen einen Umsatzrückgang um 32 Prozent, im Durchschnitt lag der Umsatzrückgang der analysierten Unternehmen bei 41 Prozent. Die französischen und die US-Konzerne verzeichneten sogar Einbußen von 49 beziehungsweise 50 Prozent.

Gute Entwicklung in China stärkt vor allem deutsche Autobauer

Im zweiten Quartal entwickelte sich der chinesische Absatzmarkt gerade auch für die deutschen Hersteller zum wichtigsten Stützpfeiler der Autobranche. "Alle drei deutschen Autokonzerne konnten im zweiten Quartal in China zulegen, während der Absatz in den anderen Regionen massiv einbrach. Der Anteil Chinas am weltweiten Absatz der deutschen Autobauer kletterte dadurch von 33 auf 51 Prozent", stellt Constantin M. Gall, Leiter des Bereichs Automotive & Transportation bei EY, fest. 

"Die starke Präsenz in China und die gute Entwicklung auf dem dortigen Markt sorgte auch dafür, dass der weltweite Absatzrückgang bei den deutschen Autokonzernen mit 32 Prozent weniger heftig ausfiel als bei den meisten anderen großen Autokonzernen", so Peter Fuß, Partner bei EY. Insgesamt verzeichneten die 17 analysierten Unternehmen einen Absatzrückgang von 39 Prozent – die französischen Hersteller, die kaum in China tätig sind, verbuchten einen Absatzeinbruch von 51 Prozent.

Nicht alle Hersteller und Zulieferer überleben

Laut dem Beratungsunternehmen soll das dritte Quartal deutlich besser ausfallen als das zweite. "Die Margen werden dennoch stark unter Druck stehen und sich auch mittelfristig wohl nur langsam erholen, der Absatz wird frühestens 2022 wieder das Vorkrisenniveau erreichen", so Gall. Hohe Investitionen in die Elektrifizierung, Digitalisierung und Produktpflege drückten zusätzlich die Gewinne. 

Die Krise beschleunigt auch die Konsolidierung. Nicht alle Autohersteller und erst recht nicht alle Zulieferer werden diese laut EY überleben. An Werksschließungen und Arbeitsplatzverlusten führe im kommenden Jahr kein Weg vorbei. Abhängig vom weiteren Verlauf der Covid-19-Krise und ihren Auswirkungen auf den Automotive-Sektor prognostiziert Strategy&, die Strategieberatung von PwC, für 2020 weitere Umsatzrückgänge für globale Zulieferer zwischen 13 und 24 Prozent.

Alle tagesaktuellen Beiträge rund um die Corona-Krise finden Sie hier

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