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10.05.2019 | Elektrofahrzeuge | Nachricht | Online-Artikel

VW-Vorstand Stackmann sieht Zukunft der E-Mobilität im ID.3

verfasst von: Andreas Burkert

3:30 Min. Lesedauer

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Der ID.3 ist das erste komplett neu konstruierte Serien-Elektroauto von Volkswagen. In Berlin gab Jürgen Stackmann, Mitglied des Markenvorstands bei Volkswagen, Details zum Fahrzeug, Service und Preise bekannt.

Hinter jedem Modell von Volkswagen steckt ein kluger Kopf, der auch den Gewinn im Blick hat. So lässt sich Jürgen Stackmanns Antwort zusammenfassen, der damit die Frage nach der Wirtschaftlichkeit des ID.3, dem Elektroautomobil des Volkswagen-Konzerns, beantwortet. Medienberichten zufolge werden die ersten Fahrzeuge allerdings noch mit Verlust verkauft werden. Das Elektrofahrzeug kann ab sofort im Internet bestellt und ab Mitte des kommenden Jahres auch gefahren werden. 

Das gab Stackmann, der als Mitglied des Markenvorstands bei Volkswagen für die Geschäftsbereiche Vertrieb, Marketing und After Sales verantwortlich ist, in Berlin bekannt. Zugleich unterstrich er, dass Volkswagen "konsequent auf den batterieelektrischen Antrieb setzt". Von 2019 bis 2023 wird dazu allein die Marke Volkswagen rund neun Milliarden Euro ausschließlich in die Elektromobilität investieren. Und in der Konsequenz in den bevorstehenden zehn Jahren mehr als 10 Millionen E-Autos herstellen.

Vom ID. 3 allerdings werden ab 2020 nur etwa 100.000 Stück pro Jahr in Zwickau produziert, wie der Konzern mitteilt. Die Basis für die geplante Baureihe bildet dabei der modulare E-Antriebsbaukasten MEB, von dem sich Volkswagen "enormen Skaleneffekte" erhofft, um das "E-Auto vom Nischenprodukt zum Massenphänomen zu machen". Um die Akzeptanz am Markt zu erhöhen, soll zum einen eine europaweit, gut ausgebaute Ladenetzinfrastruktur geschaffen werden. Volkswagen kooperiert dazu unter anderem mit Ionity, um bis 2020 entlang der Hauptachsen der Autobahnen alle 120 Kilometer durchschnittlich sechs Ladesäulen zu installieren. Und mit der im Januar gegründeten Konzerntochter Elli (Electric Life) sollen ein ganzes Portfolio aus Stromtarifen und Wallboxen für Privat- und Firmenkunden, einem IT-basierten Energiemanagement sowie entsprechenden Beratungs- und Installationsleistungen entwickelt werden. Zum anderen aber soll vor allem die Reichweite überzeugen.

ID.3 fährt mit der 77-kWh Batterie bis zu 550 km weit

So legten die Entwickler großen Wert auf die maximal 550 Kilometer, die je nach gewählter Batteriekapazität, die Volkswagen als Nettokapazität angibt, nach WLTP erzielt werden kann. Dafür allerdings ist die größte Traktionsbatterie mit 77 Kilowattstunden (netto) nötig. Im ersten Anlauf wird Volkswagen den batterieelektrisch angetriebenen Kompaktwagen hauptsächlich mit dem 58-Kilowattstunden-Akkumulator anbieten, die laut Angaben Stackmanns für 300 bis 420 Kilometer genügen und damit über 80 Prozent der üblichen Fahr- und Reisegewohnheiten abdecken. Als günstigen Einstieg (ab 29.990 Euro) in die Elektromobilität von Volkswagen wird es den ID.3 mit der 45 Kilowattstunden starken Batterie geben.

Dank der serienmäßig integrierten Schnellladefunktion, die das Laden mit maximalen 125 Kilowatt Gleichstrom ermöglicht, genügen laut Datenblatt 30 Minuten Laden für mindestens 260 Kilometer. Trotz dieser hohen Ladeleistung garantiert der Konzern dem Kunden eine Haltbarkeit der Batterie von mindestens 160.000 Kilometern. Und er verspricht genügend Platz im Fahrzeug. Mit den Abmessungen (4,25 Meter Länge, 1,80 Meter Breite und Höhe 1,58 Meter) lässt er sich sehr gut mit der aktuellen Golfklasse vergleichen, die allerdings etwa neun Zentimeter niedriger ausfällt. Im ID.3 muss nämlich noch die rund 14 Zentimeter hohe Batterie untergebracht werden.

Vorbereitet für Stufe 3

Weil aber der Verbrennungsmotor durch einen voraussichtlich 125 Kilowatt (170 PS) starken Elektromotor, der im Heck des Fahrzeugs untergebracht ist, ersetzt wurde, konnten die Konstrukteure den Radstand um etwa 10 Zentimeter verlängern. Die Höchstgeschwindigkeit gibt Volkswagen mit etwa 180 km/h an. Enthüllt wird das erste komplett neu konstruierte Serienelektroautomobil von Volkswagen im September auf der IAA 2019. Bis dahin sollen auch die ersten Zahlen der Pro-Booking-Aktion für Zuversicht sorgen, wohl wissend, dass die sich der Erfolg eines Model-3-Teslas nicht erreichen lässt.

Auch die von Elon Musk versprochenen autonomen Fahrfunktionen wird es zu Produktionsbeginn beim ID.3 nicht geben. Auf Nachfrage teilt Stackmann aber mit, dass das Fahrzeug bereits mit Systemen ausgestattet ist, die das Fahren nach SAE-Stufe 3 ermöglichen soll. Die dafür notwendige Software muss dazu nur installiert werden.

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