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22.10.2014 | Public Relations | Interview | Online-Artikel

"Hören bedeutet Beziehung"

verfasst von: Andrea Amerland

3 Min. Lesedauer

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Vom Ohr mitten ins Herz: Auf diese Kurzformel ließe sich die Wirkung von Corporate Audiobooks bringen. Warum sich damit sogar Beziehungen aufbauen lassen, erklärt Springer-Autorin Stefanie Pütz im Interview.

Springer für Professionals: Audios in der Unternehmenskommunikation haben sich nicht unbedingt bewährt. Man denke nur an den schnell wieder abgeflauten Podcast-Hype. Wie ist das mit Corporate Audiobooks?

Stefanie Pütz : Viele Menschen lieben Audiobooks. Das sieht man ja am anhaltenden Hörbuch-Boom im Consumer-Bereich. Was sich tatsächlich nicht bewährt hat, sind schlecht produzierte Unternehmenspodcasts mit beliebigen Inhalten. Wir möchten Unternehmen mit unserem Buch ermutigen, sich an anspruchsvollere Audio-Formate heranzuwagen. Denn sie sind ein optimales Medium, um Kunden und Mitarbeiter an sich zu binden. Psychologen sagen: Hören bedeutet Beziehung. Dieses besondere Potenzial des Audio-Mediums unterschätzen viele Unternehmen.

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Corporate Books gelten als nachhaltiges Imageinstrument, mit dem Unternehmensgeschichte erzählt werden kann. Aber für ein Corporate Audiobook braucht man doch mehr als das, oder? Wie muss das Storytelling aussehen?

Für ein Audiobook braucht man natürlich Audio-Knowhow. Das heißt, man muss ein besonderes Gespür für Stimmen, Musik und Geräusche haben und wissen, wie man eine professionelle Tonaufnahme erstellt. Außerdem muss man alle Texte fürs Hören schreiben und eine fesselnde Dramaturgie entwickeln. Inhaltlich hängt das Storytelling davon ab, welcher Zielgruppe man welche Geschichte erzählen möchte – da sind alle möglichen Formate denkbar. Schon wir Herausgeber bedienen ein sehr breites Spektrum: Ich bin Expertin für dokumentarische Formate – so genannte Features – und arbeite gerne mit O-Tönen. Mein Schwerpunkt ist Unternehmensgeschichte, also eher ein Thema für die externe Kommunikation. Mein Kollege Dietmar Pokoyski hat sich auf den narrativen Bereich spezialisiert. Er entwickelt Hörspiele für Unternehmen, die zum Beispiel in Mitarbeiter-Workshops eingesetzt werden. Viele Unternehmer haben ja schon eigene Audio-Ideen im Kopf, wenn sie auf uns zukommen. Dann geht es erst einmal darum, ein klares Konzept für ein Audiobook zu entwickeln und es in die Kommunikationsstrategie des Unternehmens einzubinden.

“Mit Corporate Audiobooks zur Slow Communication” ist Ihr Schlusskapitel überschrieben. Was meint Slow Communication und welche Vorteile bieten sich dadurch?

Das Ohr ist viel langsamer in der Wahrnehmung als das Auge. Deshalb zwingt das Audio-Medium quasi zur Entschleunigung. Gleichzeitig ist das Ohr viel sensibler und lässt sich durch Stimmen und Klänge stark berühren. "Slow Communication" bedeutet, dass die Hörer – Mitarbeiter, Partner oder Kunden des Unternehmens – sich emotional auf eine Geschichte einlassen. Anders ausgedrückt: Mit einem Audiobook kann ein Unternehmen Beziehungen aufbauen und stärken, anstatt nur Informationen zu verbreiten. Wir sind selbst immer wieder erstaunt, wie viel menschliche Nähe durch das Audio-Medium entsteht.

Unser Leser schätzen Best Practice. Welches Corporate Audiobook kann als Beispiel für Unternehmen dienen, die darüber nachdenken selbst eines umzusetzen?

Wir stellen in unserem Buch ganz unterschiedliche Beispiele aus der Praxis vor: Das geht vom Krimi-Hörspiel über die inszenierte Lesung bis hin zum historischen Feature. Ein Audiobook muss ja zum Unternehmen und dessen Kommunikationszielen passen. Und da jedes Unternehmen anders ist, verbreiten wir auch kein Standardrezept. Uns geht es vielmehr darum zu zeigen, was im Audio-Bereich alles möglich ist. Die Leser sollen sich von den Beispielen inspirieren lassen und dann ihre eigenen Ideen weiterspinnen. Mit einer tragenden Idee benötigen sie dann nur noch die passenden Dienstleister. Worauf sie bei der Auswahl und Zusammenarbeit achten sollten, erfahren sie übrigens auch in unserem Buch. Wir würden uns jedenfalls sehr freuen, wenn es demnächst mehr Corporate Audiobooks zu hören gäbe.

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