Skip to main content

04.09.2020 | Unternehmenskredit | Nachricht | Online-Artikel

Bei Krediten Geschwindigkeit wichtiger als Konditionen

verfasst von: Swantje Francke

2 Min. Lesedauer

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
print
DRUCKEN
insite
SUCHEN
loading …

Banken stehen derzeit vor einem Berg aus Kreditanträgen, denn KMUs benötigen dringend Liquidität, um die durch Covid-19 verursachten Engpässe zu überwinden. Hier ist rasche Hilfe gefragt, die etablierte Banken laut einer Umfrage nur unzureichend leisten.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie haben Kredite für viele mittelständische Unternehmen überlebenswichtig werden lassen. Doch entscheidend ist derzeit für die Kreditsuchenden nicht das bloße Ob, sondern die Geschwindigkeit der Kreditbewilligung. Wie aus dem aktuellen "Finanzierungsmonitor 2020 - Corona Update" von Creditshelf in Zusammenarbeit mit der TU Darmstadt hervorgeht, hat für 88 Prozent der deutschen Mittelständler der Faktor Geschwindigkeit bei der Beschaffung von Fremdkapital in der aktuellen Krise stark an Bedeutung gewonnen.

Mehr Tempo bei der Kreditbearbeitung

Drei Viertel, genauer gesagt 76 Prozent, der im Juli befragten 210 Finanzentscheider aus mittelständischen Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen gaben an, in Krisenzeiten dem Kriterium einer zeitnahen Kreditvergabe den eigentlichen Konditionen Vorrang zu geben. Hinsichtlich des Kreditvergabeprozesses wünschen sich 85 Prozent der befragten Unternehmen eine höhere Geschwindigkeit seitens der Banken. Ihr Bedarf an Fremdkapital müsse ihres Erachtens eine höhere Priorisierung bei den Banken genießen, um Liquiditätsengpässen in den Betrieben entgegen zu wirken und diese handlungsfähig zu halten.

Viele Banken, heißt es im Finanzierungsmonitor, könnten nach dem Urteil der Unternehmen die zeitlichen Anforderungen nicht erfüllen. Für mehr als neun von zehn Handelsunternehmen beispielsweise habe während der Corona-Krise der Druck zugenommen, bei der Beschaffung von Fremdkapital möglichst schnell vorzugehen. "Der deutsche Mittelstand steht heutzutage im weltweiten Wettbewerb. Das heißt: Der Druck wird immer größer, und in Kombination mit den Verwerfungen der Corona-Pandemie müssen Kreditnehmer offen für neue Lösungen sein, um das für sie optimale Paket zu erhalten", erklärt Dirk Schiereck, der den "Finanzierungsmonitor" seit seiner ersten Auflage im Jahre 2016 wissenschaftlich begleitet.

Fintechs sind den Hausbanken auf den Fersen

Schiereck, Professor und Leiter des Fachgebiets Unternehmensfinanzierung an der TU Darmstadt, sieht digitale Direktfinanzierer an Relevanz gewinnen. Diese Aussage spiegelt die Ergebnisse des Finanzierungsmonitors aus dem Winter. Die Studie ergab, dass nur jedes zehnte kleine oder mittlere Unternehmen (KMU) seiner aktuellen Hausbank die Treue halten will. 56 Prozent konnten sich hingegen einen Wechsel der Hausbank vorstellen oder hatten diesen sogar schon geplant. Die Unternehmen suchten nach mehr Flexibilität bei der Finanzierung und akzeptierten daher auch zunehmend die Angebote von Fintechs, die so in das Hoheitsgebiet der Banken eindringen.

Alle tagesaktuellen Beiträge rund um die Corona-Krise finden Sie hier

print
DRUCKEN

Weiterführende Themen

Die Hintergründe zu diesem Inhalt

Das könnte Sie auch interessieren