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09.02.2024 | Unternehmensstrategie | Gastbeitrag | Online-Artikel

Wie CSR-Strategien Mehrwert schaffen

verfasst von: Prof. Dr. René Schmidpeter, Christophe Funk

3 Min. Lesedauer

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Nachhaltiges Management und Corporate Social Responsibility rücken immer mehr in den Blick von Unternehmen. Und das ist auch gut so. Denn eine CSR-Strategie macht Firmen ökonomisch und ökologisch erfolgreicher.

Unternehmen, ja ganze Branchen stehen derzeit vor gravierenden Veränderungen. Vor 2020 lag der Fokus auf Themen wie der Globalisierung und der Digitalisierung. Aktuell zwingen zusätzlich die durch die Corona-Pandemie sowie den Ukraine-Konflikt entstanden Folgeschäden Unternehmen zum Handeln. 

Neben Ressourcen- und Energieknappheit, Inflation oder Lieferengpässen, sind hier neue EU-Richtlinien und Gesetze wie das Lieferkettenschutzgesetz sowie die Reportingpflicht zu nennen. Ehemals erfolgreiche Unternehmensstrategien greifen vor diesem Hintergrund nicht mehr, um den von Markt und Gesellschaft geforderten Mehrwert für Unternehmen, Kunden und Mitarbeiter gleichermaßen zu schaffen. 

Unternehmerischer Mehrwert mit gesellschaftliche Verantwortung

In Anbetracht der großen Veränderungsprozesse, zeigt sich dabei immer deutlicher, dass reine Formalziele - wie etwa die strikte Ausrichtung an Umsatzsteigerung, Gewinnmaximierung, Erhöhung der Eigenkapitalrendite - nicht mehr hinreichend sind, um daraus eine erfolgreiche Unternehmensstrategie abzuleiten. Das alte Gegensatzdenken ("trade off") zwischen unternehmerischem Mehrwert und gesellschaftlicher Wirkung, führte in der Vergangenheit hierbei oft zu eindimensionalen Strategien, die unter den neuen Umständen nicht mehr in der Lage sind, innovative Lösungen für Kapitalgeber, Kunden und Mitarbeiter zu generieren.

Massive, durch Krisen herbeigeführte Marktverwerfungen, also Disruptionen, neue Gesetzgebungen sowie der noch immer bestehende Druck der fehlenden Digitalisierung, lassen in der Vergangenheit bewährte Geschäftsmodelle in Zukunft immer unrentabler werden. Viele Unternehmenslenker erkennen bereits, dass der in den 1990er-Jahren entwickelte Shareholder-Value-Ansatz nicht mehr zielführend für die Weiterentwicklung ihres Unternehmens ist und richten ihre Strategie basierend auf dem Stakeholder-Ansatz aus.

CSR vereint Gewinn mit Moral

Das hat zur Folge, dass auch die Diskussion rund um Corporate Social Responsibility (CSR) nicht mehr als Gegensatz zwischen Gewinn und Moral geführt werden kann, wie bedauerlicherweise jahrelang in der deutschen Unternehmens- und Wirtschaftsethik geschehen. Vielmehr setzt sich in der Unternehmenswelt die Erkenntnis durch, dass es sich bei CSR um ein modernes betriebswirtschaftliches Konzept zur Integration sozialer, ökologischer und wirtschaftlicher Perspektiven in die unternehmerische Wertschöpfung handelt. Moderne CSR-Strategien schaffen konkrete Innovationsmöglichkeiten und neue Wettbewerbsvorteile für die Unternehmen, indem sie den gesellschaftlichen Mehrwert des unternehmerischen Handelns erhöhen.

Bestehende Strategien der unternehmerischen Wertschöpfung müssen vor diesem Hintergrund neu gedacht und organisiert werden. Nur wenn es Unternehmen schaffen, in ihrer Wertschöpfung sowohl den unternehmerischen als auch einen gesellschaftlichen Mehrwert zu generieren, haben sie ein nachhaltiges Geschäftsmodell, das auch für die Zukunft gewappnet ist. Zur Entwicklung und Umsetzung dieser neuen CSR-orientierten Unternehmensstrategien können bewährte Managementtools und betriebswirtschaftliche Entscheidungsinstrumente weiterhin genutzt werden, jedoch müssen diese zuvor meist um die gesellschaftliche Dimension erweitert werden.

Nachhaltiges Management in Unternehmensstrategie integrieren

Erste Forschungseinrichtungen und Institutionen sind dabei, das Thema des nachhaltigen Managements in ihre Studien einzubeziehen. So ist bemerkbar, dass Universitäten, Hochschulen und Weiterbildungsinstitutionen nachhaltige strategische Studiengänge anbieten und die Überwindung des Trade-Off-Denkens in kommenden Generationen akademisch überwunden werden wird.

Ökonomisch fundierte CSR-Strategien schaffen insgesamt eine Basis für neue Produkte und Märkte, erhöhen die Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells und steigern die Rentabilität von Unternehmen. Denn eine an den Interessen der Gesellschaft ausgerichtete Unternehmensstrategie hilft den vielen versteckten und oft unberechenbaren Kosten im Wertschöpfungsprozess konstruktiv zu begegnen. Viele Skandale, sinkende Mitarbeitermotivation, hausgemachte Risiken und Kosten der Intransparenz können durch die Integration der gesellschaftlichen Dimension des eigenen Handelns vermieden werden.

Unternehmen, die in ihrer Unternehmensstrategie weiterhin rein monetäre Ziele unter Ausblendung von gesellschaftlichen Interessen verfolgen, werden nunmehr auch vonseiten der Investoren als immer riskanter eingestuft und als Investment für viele Anleger damit immer uninteressanter. Es zeigt sich eine neue ökonomische Rationalität von Nachhaltigkeit und daraus abgeleitet eine hohe Sinnhaftigkeit darin, Nachhaltigkeitskriterien in die eigene Unternehmensstrategie zu integrieren.

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