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25.09.2019 | Verwaltungsmanagement | Nachricht | Online-Artikel

Wie ungleich das Leben in Deutschland ist

verfasst von: Alexander Ebert

2 Min. Lesedauer

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In Deutschland herrschen ungleiche Lebensverhältnisse. Die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben hängt stark vom Wohnort der Menschen ab, zeigt eine aktuelle Studie.

Wohl dem, der in Bayern, Baden-Württemberg oder Südhessen lebt. Hier gilt die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben als besonders gut. Weiter nördlich trifft dieses Niveau nur noch auf vereinzelte Regionen zu, im Osten allein auf den Dahme-Spreewald-Kreis nahe Berlin. Deutlich schlechter gestellt sind die Bewohner in fast allen ostdeutschen Regionen sowie in einigen  westdeutschen Städte. Dazu gehört vor allem das Ruhrgebiet. Ähnliches gilt auch für den Südwesten von Rheinland-Pfalz, das Saarland, Niedersachsen und Schleswig-Holstein.

Zu diesen Ergebnis kommt der neue "Teilhabeatlas Deutschland", den das Berlin-Institut und die Wüstenrot-Stiftung im August 2019 vorlegten. Die Studie untersucht die gesellschaftlichen Teilhabe-Chancen der 401 Landkreise und kreisfreien Städte. In die Analyse flossen acht Indikatoren ein, die auf gesellschaftliche Teilhabe schließen lassen. Deren Daten stammen aus unterschiedlichen Quellen und reichen teils einige Jahre zurück.

Republik der sechs Bereiche

Laut Studie zerfällt die Republik in sechs Bereiche, die sich ähneln: drei städtische und drei ländliche Cluster mit jeweils guten, mäßigen und geringeren Teilhabe-Chancen. Allerdings lassen sich keine Linien durch Deutschland ziehen. "Die Lebensbedingungen und Teilhabe-Chancen unterschieden sich nicht nur zwischen den 401 kreisfreien Städten und Landkreisen, sondern auch innerhalb der Regionen", so die Studie, "überall gibt es Quartiere oder Ortschaften, die vor größeren Problemen stehen als ihre Nachbarbezirke oder -dörfer."

Subjektive Wahrnehmung

Untersucht wurde auch die subjektive Wahrnehmung der Menschen. Dazu besuchten die Autoren 15 Regionen und führten fast 300 Gespräche. Ergebnis: "Die Menschen schätzten ihre Lebensbedingungen weitgehend realistisch ein", so Manuel Slupina, Mitautor der Studie. Mit den Unterschieden bei den Teilhabechancen gingen sie "recht nüchtern und pragmatisch um."

Haben Bewohner das Gefühl, ihre Region entwickle sich positiv, schätzten sie ihre persönliche Lage eher optimistisch ein. Umgekehrt fühlten sich Befragte dort abgehängt, wo der Dorfladen schließe und das Krankenhaus auf der Kippe stehe.

Fehlinvestitionen vermeiden

Die Autoren raten nicht dazu, mit Macht Gleichwertigkeit in Deutschland herzustellen. Das funktioniere nicht. "Die Politik sollte also die Realität und ihre eigenen Möglichkeiten nüchtern einschätzen, dort intervenieren, wo die Unterstützung tatsächlich eine Verbesserung der Lebenslagen verspricht, und Fehlinvestitionen vermeiden."

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