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20.03.2020 | Bau-Projektmanagement | Schwerpunkt | Online-Artikel

Mit modularer Bauweise in die Höhe

verfasst von: Christoph Berger

3:30 Min. Lesedauer

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In Manhattan, New York City, entsteht das höchste Hotel der Welt in modularer Bauweise. 26 Stockwerke wird es nach der Fertigstellung in die Höhe reichen. Die Module werden aus Polen angeliefert.

Das amerikanische Bauunternehmen Skystone baut mit dem AC Marriott New York Hotel derzeit das höchste Hotel der Welt in modularer Bauweise. 168 Module werden dafür in Polen in Form vollständig ausgestatteter, möblierter Hotelzimmer hergestellt. Auf einem Schiff werden diese nach New York City transportiert, mit Tiefladern dann zur Baustelle gebracht und dort Modul für Modul von einem Kran an die angedachten Plätze beziehungsweisen Stellen gehoben. So werden schließlich 168 Zimmer auf 26 Stockwerken entstehen. Das Hotel basiert dabei auf acht verschiedenen Modultypen pro Etage, die jeweils einen konventionellen Betonkern umgeben.

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"Vorgefertigte Gebäudeelemente – im Idealfall Modulbauten – verkürzen die Montagezeiten erheblich", heißt es im Kapitel "Effizientes Bauen und flexible Gebäudekonzepte" des Springer-Fachbuchs "Optimierungsstrategien im Nutzungszyklus von Immobilien". Und Ulf Hestermann und Ludwig Rongen erläutern im Kapitel "Wände", dass es Ziel des Montagebaues sei, transportable Bauelemente unter Beachtung der Maßnormen und bestimmter Rastermaße (Module) in Werkstätten oder Fabriken bis in die Einzelheiten vorzufertigen und sie auf der Baustelle innerhalb kurzer Zeit zusammen zu setzen. Damit solle erreicht werden, dass die Hauptarbeit nicht auf den von der Witterung oder sonstigen hinderlichen Umständen abhängigen Baustellen, sondern in gedeckten, zweckmäßig eingerichteten Arbeitsräumen und in genau aufeinander abgestimmten, mechanischen Arbeitsgängen durchgeführt wird. So würden sich Zeit, Arbeitskraft und Baustoffe auf das geringstmögliche Maß beschränken lassen. Und: Die Baukosten der Montagebauten könnten gegenüber örtlich hergestellten Bauten gesenkt werden – obwohl auch dort durch Teilvorfertigung, verbesserte Schaltechniken, Rationalisierung von Mauerarbeiten usw. erhebliche Kostenreduzierungen inzwischen erreicht würden. Zudem merken die Autoren an, dass für den Modulbau ein hoher Transportaufwand in Kauf genommen werden müsse.

Modulbau und vollständig vernetzte Plattform

Nun handelt es sich bei dem Hotel in Manhattan nicht um das Zusammensetzen einzelner Bauelemente, sondern um das gesamter Module. Die beschrieben Vorteile dürften demnach noch viel stärker hervortreten. Skystone bestätigt dies im Vergleich zu einer konventionellen Vorgehensweise: Sie ist kostengünstiger und ermöglicht eine höhere Qualität in einer fast 25 Prozent kürzeren Bauphase. Darüber hinaus verursache der modulare Bau weniger Abfall und Lärm und umgehe an vielen Stellen Lieferengpässe sowie Schwierigkeiten in der Materialbereitstellung. Was den Transport der Module von Polen nach New York City betrifft, so brauchte es dafür laut dem Bauunternehmen die einmalige Fahrt eines Schiffes.

Und was die Arbeit von der Konzeption bis zur Fertigstellung angeht, so setzt das Bauunternehmen auf die vollständig vernetzte Plattform eines Anbieters, um sämtliche Daten zu verwalten und den Teams eine nahtlose Zusammenarbeit durch die gesamte Projektphase hindurch zu ermöglichen, statt auf Einzellösungen für jede Projektphase – in diesem Projekt auf eine Cloud-basierte BIM-Plattform von Autodesk.

Industrielles Bauen

Durch die Kombination von modulbasierter Bauweise einerseits und einem auf Plattform-Technologie basierenden Baumanagement andererseits kommt Skystone der von Selim-Tuğra Demir und Patrick Theis im Kapitel "Lean Construction Management" des Springer-Fachbuchs "Lean Construction – Das Managementhandbuch" geforderten Produktivitätssteigerung im Bauwesen entscheidend näher. Die beiden plädieren für die Übertragung der Lean Management-Methode aus der Automobilproduktion in die Ausführungsphase von Bauprojekten unter zuhilfenahme der visuellen Planung. Sie schreiben: "Das Ergebnis, der Ablauf der Bauausführung, ist bis ins kleinste Detail und auf den Tag genau getaktet und wird dann auf der Baustelle flexibel gesteuert. Dadurch können Arbeitsprozesse deutlich beschleunigt und Kosten um bis zu 30 Prozent gegenüber dem traditionellen Vorgehen gesenkt werden." LCM, also Lean Construction Management, fördere die Visualisierung und Zusammenarbeit aller Beteiligten, bezogen auf den Prozess und die Abläufe der einzelnen Bauaktivitäten.

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