In dem Hochhaus, das in zentraler Stadtlage am Main steht, war bis 2015 auf 19 Etagen die Zentrale von Union Investment untergebracht. Nun sollen nach Plänen des Architekturbüros Ole Scheeren auf 23 Etagen 220 Wohnungen flexibler Größe entstehen – von kleinen Business-Apartments bis hin zu 4-Zimmer-Einheiten. Sie sollen nach Fertigstellung über hochmoderne Wohneigenschaften eines internationalen Lifestyles verfügen, heißt es in der Ankündigung.
Ole Scheeren hat die Projekt-Realisierung mit dem Namen "Riverpark Tower" im Auftrag der GEG German Real Estate Group AG gestartet. Dabei sollen in die vorhandene freispannende Betonstruktur des massiv anmutenden Bürohochhauses großflächige und gestaffelte Panorama-Etagen plastisch horizontal in den vertikalen Turm eingefügt werden. "Ein verschlossener Büroturm der Siebziger Jahre wird in ein offenes, lichtdurchflutetes Wohnerlebnis umgewandelt. Wir zeigen, wie eine intelligente, nachhaltige Umnutzung von existierender Bausubstanz die Lebensqualität nicht nur im Gebäude selbst, sondern auch im urbanen Kontext und städtischen Leben bereichern kann. Der Riverpark-Tower wird ein Zeichen für die Zukunft Frankfurts setzen", ist Ole Scheeren überzeugt.
Der Weg nach oben ist die natürliche Alternative
Die Tatsache, dass aus den einstigen 19 nun 23 Etagen werden, entspringt der Idee, dem Gebäude in der Höhe balancierende Loft-Etagen aufzusetzen. Dies hat auch den Effekt eines markanten, weit sichtbaren Gebäudeabschlusses, der laut Scheeren mit seiner expressiven Geste in der Tradition der bekannten Frankfurter Skyline steht. Der Baubeginn ist auf das vierte Quartal 2018 terminiert.
Michael Voigtländer schreibt im Kapitel "Maßnahmen zur Verbesserung der Wohnungsmarktlage" des Springer-Fachbuchs "Luxusgut Wohnen", dass es in deutschen Großstädten kaum Wolkenkratzer gibt – nur Frankfurt bilde hierbei eine Ausnahme. Doch auch in der Mainmetropole gebe es fast nur Bürotürme, jedoch keine vergleichbar hohen Wohnhäuser. Voigtländer schreibt weiter: „Bei beschränktem Platzangebot ist der Weg nach oben die natürliche Alternative. Städte wie Singapur oder New York wären ohne ihre Skyline kaum denkbar, schließlich ist der Grund und Boden knapp. Ein Ausdruck dieser Knappheit sind hohe Bodenpreise, die es wiederum attraktiver machen, in die Höhe zu gehen.“ Doch trotz der steigenden Bodenpreise würden in Deutschland kaum Hochhäuser gebaut.
Diese Bewertung könnte sich allerdings ändern: So sind gerade in Frankfurt nicht nur der hier gerade vorgestellte Riverpark Tower in Planung, sondern zum Beispiel auch der Umbau des Henniger-Turms, der Tower 90 mit seinen hängenden Gärten auf dem ehemaligen Telenorma-Areal, der Grand Tower, der Porsche Design Tower Frankfurt oder das Projekt Cascade – Rising Residences.