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03.02.2020 | Nachhaltigkeit | Interview | Online-Artikel

"Nachhaltiges Management erfordert Mut und Professionalität"

verfasst von: Gregor Hallmann

2 Min. Lesedauer

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Nach strengen Sozial- und Umweltstandards zu wirtschaften, ist nicht einfach. Das weiß auch Antje von Dewitz, Geschäftsführerin der Outdoor-Marke Vaude. Im Interview mit der Zeitschrift "return" spricht sie über nachhaltiges Management.

return: Frau von Dewitz, Sie haben 2009 die Vaude-Geschäftsführung von Ihrem Vater übernommen und das bestehende Nachhaltigkeitsprofil des Unternehmens weiter gestärkt. Was treibt Sie an?

Antje von Dewitz: Die unternehmerische Prägung habe ich von meinem Vater. Er ist ein Pionier, der Vaude fast aus dem Nichts gegründet hat. Die Nachhaltigkeit kommt eher von meiner Mutter, einer engagierten Umweltaktivistin. Daher wollte ich seit meiner Jugend zu einer lebenswerten Welt beitragen. Zunächst dachte ich eher daran, dies bei einer NGO wie Greenpeace zu tun. Irgendwann aber merkte ich: Wenn ich Verantwortung übernehmen und positiv gestalten will, kann ich das im eigenen Unternehmen am besten tun.

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"Nachhaltiges Management erfordert Mut und Professionalität"

Antje von Dewitz schreibt eine nachhaltige Erfolgsgeschichte mit der Outdoor-Marke Vaude. Sie führt das Unternehmen nach strengen Sozial- und Umweltstandards.

Sie engagieren sich mit Vaude auch für die Integration von Geflüchteten. Warum?

Als viele Flüchtlinge nach Deutschland kamen, war schnell klar, dass dies das Land spalten wird, wenn die Integration nicht gelingt. Wir wollten Verantwortung übernehmen und haben Bewerber-Trainings und Näh-Workshops für Flüchtlinge angeboten, um ihnen Einblicke in die deutsche Arbeitswelt zu geben. Außerdem stellten wir mehrere Flüchtlinge für unsere Manufaktur ein, die mittlerweile gut eingearbeitet und integriert sind, zum Teil aber von der Abschiebung bedroht werden. So ergeht es vielen Unternehmen. Deswegen haben wir die Unternehmerinitiative "Bleiberecht durch Arbeit" gegründet. Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, dass Geflüchtete, die einen festen Arbeits- oder Ausbildungsplatz haben und ihren Lebensunterhalt verdienen, eine Bleibeperspektive erhalten. Dies tun wir, weil wir zur Integration beitragen möchten und weil in vielen Bereichen ein akuter Arbeitskräftemangel herrscht. Es wird immer wichtiger, dass Unternehmen Position beziehen für den Erhalt unserer demokratischen Gesellschaft.

Sie werben auch für eine gemeinwohlorientierte Ökonomie. Was meinen Sie damit? 

Konsequent nachhaltig wirtschaftende Unternehmen sind in unserem Wirtschaftssystem benachteiligt. Sie haben viel höhere Kosten als Firmen, die ihre Umwelt- und Sozialkosten zulasten von Mensch und Natur externalisieren. Wer sich mit einem klaren Nachhaltigkeitskurs im Wettbewerb behaupten will, stößt deshalb schnell an Grenzen. Derzeit werden Firmen rein nach Finanzkennzahlen bewertet, daran bemessen sich auch Steuern und Abgaben. Wir brauchen andere Anreize, beispielsweise eine CO2-Steuer oder eine Gemeinwohl-Bilanz, damit nicht nur der Profit eine Rolle spielt. 

Das vollständige Interview mit Vaude-Geschäftsführerin Antje von Dewitz können Sie in "return - Magazin für Transformation und Turnaround", Ausgabe 06/2019 lesen.

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