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08.01.2024 | Rennfahrzeuge | Im Fokus | Online-Artikel

Formel 1 setzt auf Nachhaltigkeit

verfasst von: Christiane Köllner

2:30 Min. Lesedauer

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E-Fuels, schlankere Logistik und robustere Finanzen: Die Formel 1 soll sich wandeln. Auch will sich die F1 insgesamt stärker öffnen und mehr für soziale Gerechtigkeit tun. 

Wegen ihrer Umweltauswirkungen und hohen Kosten steht die Formel 1 oft in der Kritik. Allerdings ist sie aber beim Publikum so populär wie nie, wie die Analyse "Joining the grid" des Beratungsunternehmens PwC Deutschland ermittelt hat. Mit einer Nachhaltigkeitsstrategie, einem wachsenden Fahrerfeld, robusten Finanzen sowie mehr Diversität, Gleichstellung und Inklusion stehe die Rennserie nun vor tiefgreifenden Veränderungen. "Die Formel 1 hat die Zeichen der Zeit erkannt und will mit einem mutigen Reformpaket Teil der Lösung sein", sagt Felix Kuhnert, Automotive Leader bei PwC Deutschland.

Umstellung auf E-Fuels ab 2026

Bereits 2021 ist die Fédération Internationale de l’Automobile (FIA) einen ersten Schritt in Richtung Transformation gegangen, indem sie eine Kostenobergrenze eigeführt hat. Diese soll sportliche Vorteile eindämmen, die sich aus einem größeren Budget für die Fahrzeugentwicklung ableiten. Diese Änderung habe laut PwC bereits Wirkung gezeigt und das Feld näher zusammengerückt: 2021 hätten die drei Top-Teams im Vergleich zur Vor-Corona-Saison 11 % weniger Punkte eingefahren. Aktuell laufe zudem das Auswahlverfahren, ob zwei weitere Teams ab 2025 das Fahrerfeld ergänzen sollen. 

Zudem hat FIA eine Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt, da einer der größten Kritikpunkte an der Rennserie die hohen Emissionen sind. So müssen ab 2026 die Motoren mit vollständig nachhaltigen E-Kraftstoffen betrieben werden. Zudem soll die Leistung des Verbrennungsmotors um etwa 40 % reduziert werden, was den Kraftstoffverbrauch reduziert. Dafür verdreifache sich laut PwC die von der MGU-K – "Motor-Generator-Einheit für kinetische Energie" – bereitgestellte elektrische Leistung auf 350 kW.

Mehr Regionalisierung und Inklusion

Doch die Antriebsstränge der Fahrzeuge sind in puncto Emissionen gar nicht der Knackpunkt. Tatsächlich verursachten die Power Units weniger als 1 % der über 250.000 t CO2, die 2019 anfielen. Rund drei Viertel der Emissionen entstünden der PwC-Studie zufolge durch Reisen und die Logistik (28 beziehungsweise 45 %). Nachdem sich von 2018 bis 2023 die Distanz zwischen den einzelnen Rennen insgesamt um 26 Prozent erhöhte, so PwC, seien für 2024 erste Schritte zur Renngruppierung nach Region vorgesehen. Dies soll den Teams ermöglichen, mehr als 8 % der Emissionen gegenüber 2023 einzusparen – trotz eines neuen Rekords von 24 Rennen im Kalender. Durch weitere Regionalisierung bestehe das Potenzial die Emissionen nochmals zu halbieren, so PwC. 

Neben weiteren Aktivitäten für einen nachhaltigeren Betrieb beabsichtigt die F1, so die Studie, sich insgesamt stärker zu öffnen. Die Einführung der Meisterschaft F1 Academy im Jahr 2023 habe das Ziel, Frauen gezielt auf höhere Rennserien vorzubereiten. Stipendien, Lehrstellen und Praktika für Menschen mit unterrepräsentiertem Hintergrund sollen den Weg in den Motorsport fairer gestalten. Darüber hinaus sei die Teilnahme an einem Diversity- und Inklusionstraining für alle Mitarbeitenden verpflichtend. 

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