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19.11.2012 | Bauplanung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Teil 6: Umsetzung von Fortbildungsinhalten im Berufsalltag

verfasst von: Annette Galinski

2:30 Min. Lesedauer

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Die Teilnahme an einer Fortbildungsveranstaltung ist nur die halbe Miete – die große Herausforderung besteht in der Umsetzung und nachhaltigen Verankerung der Lerninhalte im Arbeitsalltag. Wie kann der Wissenstransfer gelingen? Einige unserer Fachautoren geben wertvolle Tipps, die auf langjähriger Erfahrung in ihren jeweiligen Fachgebieten basieren.

Die Umsetzung von Lerninhalten aus Fortbildungsveranstaltungen ist leider meist gering. Vielen Teilnehmern gelingt es kaum bzw. gar nicht, Gelerntes in den Arbeitsalltag zu transferieren. Meist stehen die eigenen Gewohnheiten – und die der Kollegen und Mitarbeiter – im Weg. Zudem entsteht eine frustrierende Situation, wenn ein Fortbildungsteilnehmer nach seiner Rückkehr in das Unternehmen Defizite im Arbeitsumfeld deutlich wahrnimmt und nichts daran ändern kann. Nicht zuletzt sollte sich die Investition in Weiterbildung im Hinblick auf den Unternehmenserfolg „rechnen“ und die Mitarbeiter positiv motivieren. 

Praxisorientiertes Lernen

Je näher Seminarinhalte am Berufsalltag orientieren, desto höher ist die Chance auf einen erfolgreichen Wissenstransfer. Klaus-Dieter Simon, Fachbuchautor und -referent zum Thema Baukostenplanung, gestaltet seine Seminare daher möglichst praxisorientiert: „Z. B. anhand von tatsächlichen Fällen. Dazu werden Diskussionen im Kreise der Seminarteilnehmer geführt, die sich mit Fällen aus dem Teilnehmerkreis befassen.“ 

Können durch Vermitteln und Üben

Ob ein Teilnehmer unter Gleichgesinnten im Rahmen einer Fortbildungsveranstaltung Fertigkeiten lernt und übt oder sie im Unternehmensalltag verankern muss, ist ein großer Unterschied. Grundlage für einen nachhaltigen Umsetzungserfolg ist das Zusammenwirken aller Prozessbeteiligten. Dr. Dietmar Goldammer, Fachbuchautor und -referent zum Thema Betriebswirtschaft in Planungsbüros, empfiehlt: „In den Unternehmen sollte grundsätzlich die Bereitschaft da ein, dass ein frisch geschulter Mitarbeiter an einem Nachmittag seinen Kollegen die Seminarinhalte kurz und bündig vermittelt. Dies wäre durch die Zusammenfassung und Wiederholung der Inhalte auch für ihn selbst ein Benefit.“ Auch den regelmäßigen Austausch unter Inhabern von Planungsbüros über die Handhabung bestimmter Abläufe hält er für hilfreich. 

Vom Grundlagenwissen zum Speziellen

Bei vielen Themen empfiehlt sich ein offenes Seminar zur Aneignung der allgemeinen bzw. grundlegenden Inhalte. Um anschließend individuelle Details und konkrete Fragestellungen zu klären, ist ein Inhouse-Seminar geeignet. Auch Andreas Belke, Fachbuchautor und -referent zum Thema Vergaberecht, unterstützt diese Form der Wissensvermittlung: „Allerdings sind sie für ein kleineres Planungsbüro recht kostspielig, da ja auch nicht jeder Mitarbeiter mit der Vergabe zu tun hat. Gut wäre, sich mit einem Partner- oder befreundeten Planungsbüro zusammenzutun, um gemeinsam ein solches Seminar zu buchen. Ein Vormittag wäre vorerst ausreichend, um das oft vorhandene Basiswissen aufzufrischen und die Mitarbeiter für das Thema eingehender zu sensibilisieren.“ 

Umsetzen lernen

Inzwischen werden sogenannte Umsetzungstrainings angeboten, die mit ihrem meist dreiteiligen Aufbau (Training, Umsetzung und Coaching) auf eine erfolgreiche und nachhaltige Umsetzung der vermittelten und geübten Inhalte im Geschäftsalltag zielen. Der Umfang orientiert sich am Gegenstand der Fortbildung, den Vorkenntnissen der Teilnehmer und dem individuell vereinbarten inhaltlichen Umfang.

Serie: Fortbildung für Architekten und Ingenieure

Teil 1: Die Freien Berufe und ihre Fortbildungsverpflichtung

Teil 2: Fortbildungsanforderungen in den einzelnen Bundesländern

Teil 3: Anbieter anerkennungsfähiger Fortbildungsveranstaltungen

Teil 4: Förderprogramme für Fortbildungen

Teil 5: Aktuelle Schwerpunktthemen von Fortbildungsveranstaltungen

Teil 7: Nachhaltige Lernkonzepte

Weiterführende Themen

Die Hintergründe zu diesem Inhalt