Die Universitätsstadt Darmstadt wird nun mithilfe von mehr als 20 Partnerunternehmen des Wettbewerbs digital ausgestattet: Mit Beginn des Jahres 2018 wird damit begonnen, den Verkehrssektor, die Energieversorgung, Schulen und das Gesundheitswesen mit neuesten digitalen Technologien auszurüsten. Auch die öffentliche Verwaltung soll zukünftig innovative Online-Anwendungen und der Handel intelligente Lieferdienste anbieten können. Die Telekommunikationsnetze sollen ausgebaut und verbessert werden.
Der Begriff Smart City oder Ubiquitous City bezeichnet laut dem Kapitel "Digitales Entwicklungsmodell smarter Städte" des Springer-Fachbuchs "Smart City" die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien in Städten und Agglomerationen, um den sozialen und ökologischen Lebensraum nachhaltig zu entwickeln. Dazu zählen laut den Autoren beispielsweise Projekte zur Verbesserung der Mobilität, Nutzung intelligenter Systeme für Wasser- und Energieversorgung, Förderung sozialer Netzwerke, Erweiterung politischer Partizipation, Ausbau von Entrepreneurship, Schutz der Umwelt sowie Erhöhung von Sicherheit und Lebensqualität. Entscheidend ist in diesem Zusammenhang sicher auch, so die Autoren, dass der digitale Transformationsprozess nicht nur die Wirtschaft erfasst hat, sondern generell unseren Lebensraum und insbesondere die Lebensformen in urbanen Räumen.
Hochprofessionelle Cyber-Sicherheit
Überzeugt hatte Darmstadt die Jury im Finale des Wettbewerbs vor allem aufgrund ihrer ausgewogenen Einbeziehung der verschiedenen Themenbereiche und Facetten einer digitalen Stadt. So sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder bei der Bekanntgabe der Gewinnerstadt, dass die bereichsübergreifende Vernetzung aller Sektoren mit dem Fokus auf hochprofessionelle Cyber-Sicherheit der Schlüssel für eine erfolgreiche digitale Stadt sei. In der Endrunde hatte sich die hessische Stadt knapp gegen Heidelberg, Kaiserslautern, Paderborn und Wolfsburg durchgesetzt. Die Jury hatte die jeweiligen Strategien und Konzepte von der Vision einer digitalen Stadt, die Unterstützung vor Ort, professionelles Projektmanagement, nachhaltige Entwicklung und Kommunikationsstrategien beurteilt.
Die den Wettbewerb unterstützenden Unternehmen beteiligen sich an dem Projekt mit Produkten und Dienstleistungen in zweistelliger Millionenhöhe pro bono. Darmstadt selbst erhofft sich beispielsweise, dass die Investitionen den Standort für weitere Unternehmen attraktiv machen und Folgeinvestitionen nach sich ziehen werden. Für andere Städte werde die viertgrößte Stadt Hessens ein Impulsgeber für die digitale Transformation von Deutschlands Städten und Gemeinden, so Rohleder.