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07.07.2022 | Automobilelektronik + Software | Infografik | Online-Artikel

Deutsche Autofahrer wollen weniger für digitale Dienste zahlen

verfasst von: Christiane Köllner

2 Min. Lesedauer

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Die Mehrheit der deutschen Autofahrer steht digitalen Diensten offen gegenüber. In anderen Ländern ist das Interesse an Software-Updates und Dienstleistungen jedoch größer – und auch die Zahlungsbereitschaft. 

Die Mehrheit der Autobesitzer in Deutschland interessiert sich für die Nutzung und den Erwerb digitaler Funktionen durch neue Software-Updates für ihr Fahrzeug, wie eine Umfrage des Beratungsunternehmens BearingPoint ergeben hat. Demnach äußerten 87 % ein allgemeines Interesse am Download kostenpflichtiger Zusatz-Software, etwa für Navigation, Fahrerassistenz oder Entertainment, so die Umfrage, die Autobesitzer in den großen Automärkten China, Deutschland und USA nach ihren Konsumentenwünschen im Bereich der Software-over-the-Air (SOTA)-Funktionen und Dienstleistungen befragt hat. 

Anders als in Deutschland ist in den USA und China die Offenheit gegenüber digitalen Diensten jedoch größer – und auch die Zahlungsbereitschaft. So liegt das Interesse in den USA bei 94 %, in China bei 99,5 %. Die deutschen Konsumenten haben im Vergleich die geringste Kaufabsicht hinsichtlich der Nutzung digitaler Dienste. Im Durchschnitt können sie sich vorstellen, jährlich 214 Euro auszugeben. In den USA ist die Zahlungsbereitschaft mit 300 Euro höher. Die höchste Zahlungsbereitschaft zeigen die chinesischen Konsumenten, die durchschnittlich 353 Euro pro Jahr ausgeben wollen. Für Sicherheitsdienste findet sich in allen drei Ländern die höchste Zahlungsbereitschaft, am geringsten ist sie für den Bereich Unterhaltung.

Top-3-Dienste weltweit

Drei bestimmte Dienste stehen bei den Konsumenten ganz oben in der Gunst: Echtzeit-Verkehrsinformationen, Diebstahlschutz sowie Warn- und Schließsystemfunktionen. Während in China und den USA der Diebstahlschutz an Nummer Eins stehe, seien für deutsche Konsumenten die Echtzeit-Verkehrsinformationen das wichtigste. Der Diebstahlschutz lande hier auf dem zweiten Platz.

Die Studie hat auch die Präferenz des Kaufzeitpunkts für digitale Features abgefragt. Dabei habe sich gezeigt, dass die Konsumenten in allen drei Märkten beide Optionen erwarten, das heißt den Kauf digitaler Funktionen sowohl in der Konfigurationsphase als auch nach der Auslieferung per SOTA.

Deutsche Hersteller noch zögerlich

Bislang bedienen die deutschen Automobilhersteller, die sich inmitten der Transformationsphase befinden, den Markt der digitalen Dienste nur zögerlich. "Die direkten Wettbewerber aus China und den USA sind nicht nur beim Thema Elektromobilität bereits eine starke Konkurrenz, sie bieten ihren Kunden auch schon eine Vielzahl von digitalen Dienstleistungen an", sagt Christoph Landgrebe, Partner bei BearingPoint im Bereich Automotive. Mit der reichen digitalen Produktpalette von Tesla und Nio könnten die deutschen Hersteller derzeit noch nicht mithalten. "Noch scheinen die deutschen Hersteller nicht bereit, groß in dieses Geschäft einzusteigen. Dabei verspricht es ein enormes Wachstumspotenzial und ein sehr lukratives Geschäftsfeld", so Landgrebe.

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