Skip to main content

15.05.2023 | Change Management | Gastbeitrag | Online-Artikel

Chefs brauchen für den Change soziale Skills

verfasst von: Bernhard Muhler

5 Min. Lesedauer

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
loading …

Veränderungsprojekte und Umstrukturierungen sind in Unternehmen an der Tagesordnung. Damit der Wandel gelingt, sind vor allem Führungskräfte gefordert. Sie müssen mehr denn je über herausragende soziale Kompetenzen verfügen.

Kontinuierlicher Wandel und Anpassung sind für viele Unternehmen zu einem Dauerzustand geworden, was eine langfristige Zukunftsplanung in Zeiten diverser Krisenherde erschwert. In der Folge werden Entwicklungen und Veränderungen für Führungskräfte immer schwerer kalkulierbar und erfordern an die Situation individuell angepasste Konzepte und Vorgehensweisen. 

Empfehlung der Redaktion

2021 | Buch

Quick Guide Change Management für alle Fälle

Was uns Case Studies lehren

Dieser Quick Guide zum Change Management für alle Fälle dient als Kurzleitfaden. Er bietet Verantwortlichen und Betroffenen einen schnellen Überblick, wie Unternehmenswandel erfolgreich gelingen kann. 

Dieser permanente Wandel führt dazu, dass sich Organisationen mit einer entsprechenden Dialog- und Partizipationskultur auf mögliche zukünftige Entwicklungen vorbereiten und ihre internen Gestaltungsprinzipien und Prozesse adaptieren müssen. Führungskräfte sind gefordert, die einst von ihnen gestalteten Abläufe mit den veränderten Zielen und Rahmenbedingungen in Einklang zu bringen.

Team-Intelligenz als Schlüssel für co-kreative Lösungen

Damit der Wandel – egal ob einzelne Abteilungen, Prozesse oder strategische Ausrichtungen einer ganzen Organisation betreffend – gelingt, müssen Manager bestimmte soziale Fähigkeiten mitbringen. So sollten einerseits ein kontinuierliches organisationales Lernen und andererseits eine offene Kommunikation ermöglichen. Ein solcher dialogorientierter Ansatz erschließt durch richtig gestaltete und genutzte Gespräche die komplette Teamintelligenz, die wiederum den Schlüssel für co-kreative und innovative Lösungsansätze bildet.

Der Erfolg der notwendigen Adaptation und Transformation im Unternehmen hängt von den Kompetenzen der Führungskräfte ab. Deborah Rowland und Malcolm Higgs, zwei Change-Forschende, bringen den besonderen Stellwert von Führung bereits 2008 in dem Buch "Sustaining Change: Leadership That Works" auf den Punkt:

Das Verhalten der Führungskräfte macht den größten Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg bei der Umsetzung von Veränderungen großen Ausmaßes aus, es macht sogar 50 Prozent der Varianz aus. Anders ausgedrückt: Wenn Führungskräfte ihr eigenes Führungsverhalten nicht reflektieren und darauf achten, könnten sie ihre Chancen auf eine erfolgreiche Veränderung von Veränderungen großen Ausmaßes um die Hälfte verringern.“

Change Management: Selbstreflexion, Transparenz, Empathie 

Erfolgreiche Führungskräfte sind in der Lage, sich immer wieder selbst zu reflektieren und zu hinterfragen. Hierdurch lernen sie sich selbst kennen, bleiben sich treu und wirken authentisch. Auch die Fähigkeit, Dialoge zu fördern und transparent zu gestalten, sind weitere wichtige Kompetenzen, die Führungskräfte benötigen. Ein klassischer Top-Down-Ansatz, bei dem nur die Manager die Antworten auf die aktuell drängenden Fragen kennen, deren Lösungen vorgeben und deren Umsetzung kontrollieren, wird der Komplexität und Dynamik der heutigen Marktgegebenheiten an vielen Stellen nicht mehr gerecht. 

Statt dessen gilt es, Mitarbeitende einzuladen und zu beteiligen, um gefestigte Strukturen kritisch zu hinterfragen und kreative Lösungen kollaborativ zu entwickeln. Ein Dialog auf Augenhöhe wird als wertschätzend wahrgenommen, schafft das notwendige Vertrauen und damit die Grundlage für die erforderliche psychologische Sicherheit.

Erst so wird es möglich, Neues auszuprobieren, zu experimentieren und gemeinsam zu lernen ermöglicht. Dies wiederum stärkt das Engagement des Einzelnen, erleichtert die Zusammenarbeit und erhöht dabei gleichzeitig die Chance, Herausforderungen in einem Change-Prozess gemeinsam zu meistern und das kollektive Wissen besser zu nutzen.

Integrative und diverse Teams für den Change-Erfolg

Veränderte Kundenbedürfnisse, komplexere Geschäftsverläufe, Digitalisierung und eine vielfältige Belegschaft verlangen nach Führungskräften, die ein hohes Maß an Empathie besitzen und dadurch ein Gefühl für geschickte Kommunikation haben, gut Beziehungen zu Menschen aufbauen können und gleichzeitig menschenorientierte Problemlöser sind. Zusammengefasst bedeutet das: Diverse und integrative Teams erfordern neue Perspektiven und Führungsansätze der Manager, die sie leiten.

Es geht nicht mehr nur darum, Routineaufgaben zu erledigen, sondern vielmehr darum, zu interagieren, zu koordinieren, um Bewährtes wirksam und Neues möglich zu machen. Um entsprechende Energien im Team freizusetzen, Zukunftsbilder zu entwickeln und bestmögliche Ergebnisse zu erzielen, sollte das Leadership-Partizipation ermöglichen und das Engagement der Mitarbeitenden stärken. Ein essenzieller Vorgang nicht nur – aber insbesondere – bei Chance-Prozessen in komplexen Organisationen.

Sozialkompetenz, Networking und Beziehungspflege 

Die Fähigkeit zum Netzwerken und zur Beziehungspflege spielt eine erhebliche Rolle - für den Austausch im Team sowie mit relevanten Interessengruppen. Weiterhin ist es wichtig, die Mitarbeitenden entsprechend ihrer Stärken einzubinden beziehungsweise zu mobilisieren, auf Veränderungen schnell und effizient zu reagieren. Hierzu braucht es Raum für Experimente und Fehler. Diese sollten jedoch reflektiert und so schnell wie möglich korrigiert werden. Fehler bieten die Möglichkeit aus ihnen zu lernen und sich individuell und als Team weiterzuentwickeln und sind daher nicht länger als reiner Negativfaktor anzusehen. 

Die Anforderungen an die hauptsächlich sozialen Kompetenzen werden weiterhin ergänzt durch analytisches Geschick, die Fähigkeit Prozesse und Strukturen zu analysieren, zu verstehen und daraus wichtige, wegweisende wirtschaftliche Konsequenzen für das Unternehmen abzuleiten und diese exzellent umzusetzen. Visionen und Ideen sind dann stark, wenn sie gemeinsam, co-kreativ entwickelt werden, einen Kunden-/ Marktfokus haben und damit sowohl für die internen als auch die externen Interessengruppen einen Mehrwert stiften und vor allem auch umgesetzt werden.

Change erfordert ganze Bandbreite an Soft Skills

Um in einem volatilen und schnelllebigen Geschäftsumfeld bestehen zu können, müssen Führungspersönlichkeiten authentisch, einfühlsam und gleichzeitig anpassungsfähig sein. Führungskräfte, die diesen Anforderungen gerecht werden, schaffen es dem Unternehmen nachhaltig zum Erfolg zu verhelfen und auch in Zeiten von stetigem Wandel beständig zu sein. 

Auf dieser Grundlage kann zukunfts- und lösungsorientiert gehandelt werden, um trotz zunehmender Dynamik und sinkender verfügbarer Reaktionszeit, Herausforderungen auf unternehmerischer Seite gerecht zu werden. Die Anlässe für einen Wandel innerhalb von Unternehmen haben wie eingangs erwähnt zugenommen. Dies hat unmittelbare Folgen auf den gesuchten Typ Manager in den Führungsetagen der Organisationen. 

Unternehmen tun also gut daran, zu reflektieren, welche Art der Führung für den individuellen Wandel der eigenen Organisation passt. Gleichzeitig müssen sich Top-Manager, die den nächsten Karriereschritt gehen wollen, darüber im Klaren sein, dass heute die äußeren Umstände schnell wechseln können und eine Anpassung des eigenen Führungsstils im Change-Prozess kein Anzeichen von Schwäche, sondern vielmehr von Stärke ist.

Weiterführende Themen

Die Hintergründe zu diesem Inhalt

2021 | OriginalPaper | Buchkapitel

Beteiligung

Quelle:
Change Management

2021 | OriginalPaper | Buchkapitel

Kommunikation

Quelle:
Change Management

01.09.2021 | Führung & Motivation

Mit Empathie souveräne Führung aufbauen

2022 | OriginalPaper | Buchkapitel

Management des Wandels

Quelle:
Strategische Unternehmensführung

2019 | OriginalPaper | Buchkapitel

Leitgedanken des Konzepts der Veränderungsintelligenz®

Differenzierung der Anforderungen an Führungskräfte und Mitarbeiter abhängig von Art und Kontext des Wandels
Quelle:
Persönliche Veränderungskompetenz und Agilität stärken

2019 | OriginalPaper | Buchkapitel

Leitgedanken des Konzepts der Veränderungsintelligenz®

Differenzierung der Anforderungen an Führungskräfte und Mitarbeiter abhängig von Art und Kontext des Wandels
Quelle:
Persönliche Veränderungskompetenz und Agilität stärken

Das könnte Sie auch interessieren