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02.05.2018 | Cloud Computing | Schwerpunkt | Online-Artikel

Cloud Migration spaltet Vorstände

verfasst von: Johanna Leitherer

3:30 Min. Lesedauer

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Die Relevanz von Cloud Computing wird in deutschen Vorständen kontrovers diskutiert. Dabei geht es darum, wann, wie schnell und bis zu welchem Grad das lokale Rechenzentrum durch Cloud-Services ersetzt werden sollte.  

Cloud Migration beschäftigt Unternehmen jetzt und in Zukunft über alle Branchen hinweg. Einer Studie von IDG Research Services zufolge drängen besonders die Chief Information Officer (CIO) darauf, Daten, Prozesse und Anwendungen in die Cloud zu verlagern und damit von physischen IT-Infrastrukturen zu entkoppeln. 80 Prozent der CIOs erachten Cloud Migration deshalb schon heute als besonders relevant. Für die nächsten zwei bis drei Jahre prognostizieren sogar 95 Prozent, dass sich die Technologie zum Top-Thema im Unternehmen entwickeln wird. 

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Im Vorstand stößt diese Meinung allerdings bei lediglich der Hälfte der Kollegen auf Zuspruch, sodass Cloud Migration vielerorts nur in kleinen Schritten vorangetrieben wird. Zwar greift die Mehrheit der deutschen Betriebe mittlerweile auf ein bis zwei Cloud-Services zurück. Im internationalen Vergleich jedoch zeigt sich Deutschland, wie auch in anderen Digitalisierungsfragen, eher zögernd. So verzichtet derzeit noch ein Viertel der hiesigen Unternehmen ganz auf die Cloud, wie die Marktforscher herausfanden. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen wagen sich an die onlinebasierten Speicher- und Serverdienste oft nicht heran.

Digitalisierungs- und Innovationsdruck

Im privaten Umfeld dagegen ist die Nutzung von Cloud-Diensten bereits zur Normalität geworden. Denn Smartphones, Tablets und Client-Server-Applikationen sind mit der Technologie zum Teil untrennbar verknüpft, was User mittlerweile als selbstverständlich erachten. Die privaten Nutzungsgewohnheiten von Cloud-Services machen sich auch in gesteigerten Anforderungen an die berufliche Informationstechnologie bemerkbar, was den Begriff "Consumerization" geprägt hat. Einige Hersteller, besonders im Bereich moderner Technologien wie Künstliche Intelligenz, bieten ihre Anwendungen nur noch als Cloud-Variante an. IT-Verantwortliche sind folglich regelrecht gezwungen, von ihrem lokalen Rechenzentrum abzurücken.

Dadurch lässt sich erklären, warum CIOs den Digitalisierungs- und Innovationsdruck in puncto Cloud Migration besonders stark zu spüren bekommen. "Die internen IT-Dienstleister (vor allem großer Firmen und Behörden) müssen sicher immer öfter mit der Konkurrenz aus der Cloud vergleichen lassen. Somit steigt der Druck auf die IT-Abteilungen, entweder selbst eine private Cloud (engl.: private cloud) anzubieten, oder sich doch (in Teilen) der öffentlichen Cloud (engl.: public cloud) zu öffnen", erklärt Springer-Autor Andreas Kohne in der Einleitung seines Buchs "Cloud-Föderationen" (Seite 1).

Cloud-Services sind die Zukunft

Darüber hinaus wissen CIOs im Gegensatz zu ihren fachfremden Vorstandskollegen um die Vorteile, die Cloud Computing mit sich bringt. Die zunehmend komplexer werdende Datenspeicherung und -verwaltung beispielsweise lässt sich durch eine Auslagerung in die Cloud stark vereinfachen. Zwar müssen Unternehmen im Hinblick auf die bevorstehende EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) auch hier besonders strenge Auflagen erfüllen. Cloud-Services bewirken jedoch eine Vereinheitlichung der Prozesse und somit auch grundsätzlich ein hohes Maß an Sicherheit und Compliance.

Durch die Virtualisierung von Desktops und Anwendungen ist es Mitarbeitern zudem möglich, ortsunabhängig auf jedem Gerät mit derselben Benutzeroberfläche, inklusive der persönlichen Einstellungen und gespeicherten Daten, zu arbeiten. On-Premise-Infrastrukturen haben damit ausgedient. "Cloud-Services versprechen Unternehmen zahlreiche Möglichkeiten der Kostenersparnis durch Auslagerung von Prozessen und Dienstleistungen in die Cloud", fassen die Springer-Autoren Christian Banse, Philipp Stephanow im Kapitel "Motivation, Bausteine und Vorgehensweise" des Buchs "Management sicherer Cloud-Services" zusammen (Seite 1). Onlinebasierte Speicher- und Serverdienste sind in der Zukunft wohl nicht mehr wegzudenken.

Cloud Governance als Rahmen

Die zahlreichen Möglichkeiten, die Cloud-Dienste eröffnen, scheinen IT-Verantwortliche allerdings auch zu überfordern: 17 Prozent der in der Studie befragten CIOs gaben an, nicht zu wissen, wieviele Cloud-Services im Unternehmen genutzt werden. Was die Professionalisierung des Cloud Computing betrifft, gibt es also auch in fortschrittlich agierenden Firmen noch großen Handlungsbedarf. Das Management mehrerer Clouds ("Multi Cloud Orchestration") wird vor diesem Hintergrund mehr und mehr an Relevanz gewinnen.

Das Cloud Management sollte auf einem klar definierten Regel- und Kontrollrahmen, der mittels "Cloud Governance" sichergestellt wird, basieren. Nur so gelingt es Unternehmen, Cloud Migration sicher, kontrolliert und in Abstimmung mit der übergeordneten Digitalstrategie abzuwickeln. Da die Erstellung eines Konzeptes zur Cloud Governance enorme Ressourcen schluckt, bietet es sich oftmals an, auf externe Dienstleister zurückzugreifen. Denn wer an der Vorarbeit spart, kommt der Umzug in Cloud früher oder später teuer zu stehen.

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