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20.10.2022 | E-Commerce | Gastbeitrag | Online-Artikel

Wenn die E-Commerce-Blase platzt

verfasst von: Robert Giebenrath

3 Min. Lesedauer

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Die E-Commerce-Sparte steht unter Druck. Experte Robert Giebenrath gibt im Gastbeitrag Tipps, was Händler tun sollten, um für die kommenden Turbulenzen im Online-Geschäft gewappnet zu sein.

Lieferengpässe, sinkende Nachfrage und ein extremer Konkurrenzkampf setzen der E-Commerce-Branche aktuell stark zu. Schossen noch vor wenigen Monaten fast täglich neue Onlineshops aus dem Boden, so rächt sich diese Entwicklung nun heftig. Vor allem bei Anbietern von Gütern im gehobenen Preissegment sind starke Negativtendenzen zu beobachten. Dennoch kann es jeden Händler treffen. Stark laufende Kosten setzen einem finanziell angeschlagenen Unternehmen zu. Wird nichts getan, um die Löcher zu stopfen, bleibt als Ausweg schlimmstenfalls nur ein Insolvenzverfahren. Dies lässt sich vermeiden, indem Probleme frühzeitig aufgedeckt und Pläne für den Ernstfall geschmiedet werden. 

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Lieferengpässe und weniger Kaufbereitschaft

Immer mehr Händler müssen schließen. Aufgrund der rasch steigenden Preise und der wirtschaftlichen Unsicherheit verzichten viele Verbraucher fast komplett auf unnötige Ausgaben. Gepaart mit der in der Corona-Krise gestiegenen Anzahl an Online-Angeboten ergibt sich eine gefährlich niedrige Nachfrage, während die Kosten weiterlaufen. Händler sollten sich daher bereits jetzt auf drastische Sparmaßnahmen einstimmen und die nötigen Vorbereitungen treffen. 

Tipps für Online-Händler

Mit diesen Tipps können Unternehmen ihre Kosten reduzieren und länger zahlungsfähig bleiben:
1. Ist-Zustand in Zahlen fassen
Um effektiv wirtschaften zu können, sollten Shop-Betreiber die relevanten Daten übersichtlich zusammentragen. Besonders die Kennzahlen zu den laufenden Kosten und der Marketing-Performance ermöglichen es, die Ausgaben im Verhältnis zu den Einnahmen und zum Return-on- Investment zu betrachten.
2. Fundierte Prognosen aufstellen
Liegen genügend Kennzahlen vor, lässt sich daraus eine Prognose für die kommenden Monate konstruieren. Diese sollte regelmäßig angepasst werden und mehrere Szenarien berücksichtigen – den Best Case, den Worst Case und einen Mittelweg. Auf diese Weise können Händler einplanen, bei welchen Schwellenwerten welche Maßnahmen greifen müssen.
3. Realistische Lösungen entwickeln
Auch die sonst umsatzstarke Weihnachtssaison könnte dieses Jahr karg ausfallen. Händler, die sich auf hohe Einnahmen vor Weihnachten verlassen, werden wahrscheinlich in Bedrängnis geraten. Vielmehr sollten Spartaktiken anhand handfester Zahlen geplant und rigoros umgesetzt werden. Kommt es doch zu einem Weihnachtswunder, können die Maßnahmen danach immer noch gelockert werden.
4. Bonität aktiv managen
Verschlimmert sich die Lage weiter, wird es immer schwieriger, zu guten Konditionen an zusätzliches Kapital zu kommen. Händler sollten daher spätestens jetzt daran arbeiten, ihre Bonität in den Griff zu bekommen: Ungünstige Kredite sollten ausgelöst werden, während bei der Bank die Voraussetzungen für Betriebsmittelkredite oder eine Warenfinanzierung geklärt werden müssen.
5. Lieferanten des Vertrauens auf Sparpläne einschwören
Damit Lieferengpässe gar nicht erst entstehen, muss auf die Lieferanten Verlass sein. Dies lässt sich am besten im Rahmen einer langfristigen Partnerschaft mit vertrauenswürdigen Zulieferern realisieren. Hier ist Händlern zu raten, gemeinsam mit ihren Lieferanten nach Lösungen hinsichtlich der Versorgungssicherheit und der Zahlungskonditionen zu suchen.
6. Den Vertrieb mit Vertriebsaktionen ankurbeln
Droht der finanzielle Engpass oder Schlimmeres, zählt jeder Cent. Rabattaktionen wie ein Ausverkauf sind gute Möglichkeiten, Ladenhüter loszuwerden und die Kasse zumindest etwas zu füllen. Dabei sollten Händler nicht zu sehr beim Preisnachlass geizen: In erster Linie gilt es, zahlungsfähig zu bleiben und Stammkunden wieder zum Kauf zu bewegen – das Inventar kann später neu beschafft werden.
7. Um jeden Preis im Geschäft bleiben
Als letztes Mittel ist zudem zu erwägen, Mitarbeiter-Benefits vorübergehend einzustellen oder schlecht laufende Marketing- und Vertriebskanäle aufzugeben. Dies wirft zwar manche Unternehmen zurück – allerdings besteht nur die Möglichkeit zum Wiederaufbau, solange das Unternehmen selbst im Geschäft bleibt.

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