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20.09.2018 | Energienutzung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Digitalisierung im Wärmemarkt hat deutliche Vorteile

verfasst von: Frank Urbansky

3 Min. Lesedauer

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Der Wärmemarkt bietet vielfältige Möglichkeiten für die Digitalisierung. Davon profitieren Verbraucher, Handwerker und Hersteller, aber auch Dienstleister, etwa bei Messung und Abrechnung.

Bei der Digitalisierung einer Heizung fällt vor allem der steigende Komfort ins Auge. Doch dabei gibt es noch mehrere Bereiche, die für den Verbraucher von Nutzen sind. "Auf Seiten der Kunden sollen durch digitale Unterstützung, Stichwort: Smart-Home, sowohl die Bereiche Komfort und Sicherheit als auch der Bereich Energiesparen verwirklicht werden", beschreibt diese Springer Gabler-Autor Uwe Holzvoigt, Seite 218, Buchkapitel Heizung, Sanitär und Solar – Nachhaltigkeit aus einer Hand

Empfehlung der Redaktion

2016 | OriginalPaper | Buchkapitel

Heizung, Sanitär und Solar – Nachhaltigkeit aus einer Hand

Der Begriff "Nachhaltigkeit" ist wohl einer der am häufigsten verwendeten Begriffe in der deutschen Wirtschaftswelt. Die Anzahl der Unternehmen, in denen eine nachhaltige Unternehmensstrategie oder die nachhaltige Produktion von Gütern fester Bestandteil ist, steigt stetig.


Wärmekunden können dabei zum Beispiel regelmäßig über aktuelle Verbräuche informiert und bei Bedarf zum energiesparenden Handeln inspiriert werden. Bei einer lediglich jährlichen Abrechnung, die zudem einen längst abgeschlossenen Zeitraum zum Gegenstand hat, ist dies unmöglich. Und natürlich minimiert sich der Aufwand für Ablesen und Abrechnen der verbrauchten Wärmemengen.

Handwerker und Hersteller profitieren

Dabei ist der Nutzen keineswegs nur auf die Verbraucher beschränkt. Auch Hersteller und Handwerker profitieren von einer Digitalisierung. Denn die Geräte lassen sich nicht nur aus der Ferne steuern, sondern auch überwachen. Den Handwerkern hilft das einzuschätzen, ob ein Fehler aus der Ferne zu beheben ist oder ein Vor-Ort-Termin nötig wird. Doch selbst für diesen ist er dann gut vorbereitet, weil er schon von vornherein weiß, wo die Heizung klemmt.

Die Hersteller profitieren ebenso: Sie können mit den Daten ihre Geräte optimieren – und das sowohl im Herstellungsprozess als auch bei den Empfehlungen für Installation und energiesparenden Betrieb. Auch die Kommunikation von Herstellern und Handwerkern, die deren Hauptkunden sind, ist viel einfacher. Das gilt für die Wartung und Reparatur von Geräten selbst, aber auch für Weiterbildungen.

Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) hat mittels einer Testreihe ganz konkret folgende Vorteile bei der Nutzung digitalisierter Heizungen für die Raumwärme ermittelt:

  • Verbräuche sinken um 14 Prozent (klimabereinigt)
  • Annäherung der Verbräuche der Nutzer untereinander
  • Vielverbraucher werden zu Sparern
  • Brennwertgeräte und Luft-Wasser-Wärmepumpen können mehr einsparen als Niedertemperaturgeräte

Vor diesen eindeutigen Vorteilen, mit denen sich Zeit und Geld sparen lassen, steht noch der Schutz der Daten, der nicht vernachlässigt werden darf. Denn trotz Fernauslesbarkeit müssen die Geräte natürlich manipulationssicher sein – ebenso wie die Verbrauchsdaten.

Ein Blick in die Zukunft zeigt, dass es ohne die Digitalisierung jeder einzelnen Heizung nicht gehen wird. Wenn bis 2050 der Gebäudebestand klimaneutral sein soll, dann gelingt dies nur mit einem übergroßen Anteil strombasierter Heizungen, die erneuerbare Energie nutzen. Doch dieses Angebot ist schwankend.

Keine Wärmewende ohne Digitalisierung

"Digitale Stromzähler an der Übergabestelle ermöglichen durch eine bidirektionale Kommunikation zwischen Versorger und Abnehmer mit einer variablen Strompreisgestaltung die Weitergabe "überschüssigen" Stromes aus erneuerbaren Energien an den Endkunden. Die Nutzung bzw. Speicherung des "überschüssigen" Stromes kann in der Heizungsanlage selbst (Puffer- bzw. Warmwasserspeicher) bzw. durch Nutzung der thermischen Speicherfähigkeit des Gebäudes erfolgen", so der BDH. Hybride Heizsysteme, die erneuerbare Energien einkoppeln, nutzen die Digitalisierung schon heute. Sie greifen je nach meteorologischer Möglichkeit automatisch etwa auf Solarthermie zurück oder nutzen PV-Strom zum Betrieb einer Wärmepumpe.

Schon jetzt ist abzusehen, dass sich der Wärmemarkt damit grundlegend wandelt. "Diese lawinenartigen Veränderungen kumulieren in einer fundamentalen Transformation des Energiesektors hin zu erneuerbaren Energien, Dezentralisierung und Digitalisierung, mit erhöhten Anforderungen an eine Flexibilisierung und einem Wandel des Verbrauchers von einem Konsumenten hin zum Konsumenten und Produzenten. Diese Transformation verändert die Geschäftsmodelle, führt zu neuen Produkten, Dienstleistungen und Lösungen und bedarf einer Anpassung und Optimierung der Geschäftsprozesse", beschreiben dies die Springer Gabler-Autoren Heiko Gebauer, Simon Joncourt und Caroline Jennings Saul auf Seite 295 ihres Buchkapitels Innovation – Die neue Energie für Stadtwerke

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