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06.01.2016 | Entrepreneuership | Schwerpunkt | Online-Artikel

Deutsche sind Hardcore-Unternehmer

verfasst von: Andrea Amerland

2:30 Min. Lesedauer

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Unternehmer leisten weltweit Überstunden im Wert von 7,8 Billionen Euro. Doch für ihre Firmen gehen sie sogar noch viel weiter. Insbesondere deutsche Unternehmer arbeiten besonders hart, so eine Studie. Zu hart?

"Von nichts kommt nichts." Und: "Alles hat seinen Preis". So könnten die Leitsprüche vieler Unternehmer lauten. Denn sie bringen einige Opfer für ihren Betrieb. Das hat eine Umfrage des Software-Herstellers Sage unter rund 2.600 Unternehmern aus elf Ländern ergeben. So sagen 52 Prozent der befragten deutschen Unternehmer private Verabredungen aus beruflichen Gründen ab (international: 27 Prozent). Jeder fünfte Kleinunternehmer nimmt keinen Urlaub, rund ein Drittel gönnt sich nur fünf Tage lang eine Auszeit und 13 Prozent nehmen sich noch weniger frei. Auch dienstliche Telefonate in den Ferien sind nicht tabu.

57 Prozent arbeiten in Deutschland zudem mehr als 40 Stunden und somit deutlich mehr als im internationalen Vergleich (46 Prozent). Weltweit räumen 44 Prozent der Geschäftsinhaber ein, dass ihre Begeisterung für die Arbeit ihr Privatleben beeinträchtigt. Auch fehle Zeit für Innovationen, Kundenkontakte oder Mitarbeiterentwicklung. Inhaber zahlen also beruflich wie privat einen Preis für ihren Arbeitseinsatz. Ein viel höheren, als sich viele eingestehen. Denn nicht nur das Privatleben leidet, sondern auch die persönliche Gesundheit.

Innere Balance und Achtsamkeit

Empfehlung der Redaktion

2016 | Buch

Chefsache Gesundheit II

Der Führungsratgeber fürs 21. Jahrhundert

​Das Buch ist eine Fortsetzung des bereits bei Springer Gabler erschienenen ersten Bandes Chefsache Gesundheit. Neue Autoren führen das Thema weiter fort. Der demografische Wandel und ein damit verbundener Mangel an leistungsfähigen Führungs- und F

"Mit dem Thema Work‐Life‐Balance habe ich mich [...] erst nach fünf Jahren als Unternehmer bewusst auseinandergesetzt. Wir waren in den ersten Jahren die meiste Zeit mit dem Start-up beschäftigt, oft sieben Tage die Woche", sagt Michael Maeder, Gründer von Direct HR China, in "Start-ups international: Gründergeschichten rund um den Globus".

Der Weg zur "Inneren Balance und Achtsamkeit im Management" ist bei Gründern und Führungskräften häufig lang. Oft gliedert sich der Bewusstwerdungsprozess in Phasen, so Springer-Autor Gregor Wilbers.

  • Die Situation erkennen
  • Die Situation annehmen
  • Sich für Vertrauen entscheiden
  • Bewusst werden
  • Loslassen
  • Übung des Erlernten im Alltag

Selbst-Führung und Gesundheit

Es geht um "Selbst-Führung und Gesundheit", also um Selbstmanagement. Denn, "ob man gesund bleibt oder nicht, hat in erster Linie etwas mit dem Umgang mit sich selbst zu tun", so Springer-Autorin Yvonne Natascha Heum. Mit Blick auf auf die Gesundheit spielen demnach folgende Persönlichkeitskomponenten eine Rolle:

  • Der Lebenssinn (dazu gehören die persönlichen Werte, Ziele und das Gefühl "bedeutsam“ zu sein),
  • Die sozialen Beziehungen (Familie, Beruf, Gesellschaft),
  • Das Denken (Wahrnehmung),
  • Die Biografie (Herkunftsfamilie, Vergangenheit),
  • Der Körper, Emotionen (Nerven‐, Hormon‐ und Immunsystem),
  • Die Überzeugungen (zur Person, zur Genesung, zum Gesamten),
  • Die Umwelt (Natur, Umgebung).

Fazit: Gerade bei den Themen Work-Life-Balance und Gesundheit ist bei Unternehmenslenkern ein hohes Maß an Eigenverantwortung gefragt. Dazu gehört, sich bewusst Ruhezeiten zu gönnen und Arbeit auch mal liegen zu lassen. Aber das Thema Stress bei Führungskräften, Gründern und Inhabern hat die Tabuzone noch nicht verlassen.

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