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12.10.2023 | Gesundheitsprävention | Infografik | Online-Artikel

Psychisch bedingte Fehlzeiten nehmen zu

verfasst von: Andrea Amerland

2 Min. Lesedauer

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Dem einen schlägt Stress auf den Magen, dem anderen auf die Seele: In jedem Fall haben die Fehltage auf Grund psychischer Erkrankungen einen neuen Höchststand erreicht, belegen mehrere Gesundheits-Reporte deutscher Krankenkassen. 

Das Spektrum reicht von Depressionen, chronischer Erschöpfung bis hin zu Ängsten: Rund 301 Fehltage je 100 Versicherte sind laut des DAK-Psychreport 2023 auf seelische Erkrankungen zurückzuführen. Damit lag der Anteil 2022 um 48 Prozent über dem Niveau von vor zehn Jahren, ergibt die Auswertung der Krankschreibungen von 2,4 Millionen Versicherten. 

Als mögliche Ursache für diesen Anstieg der Arbeitsunfähigkeitstage nennt die DAK unter anderem die elektronische Krankmeldung, die seit Anfang 2022 direkt von den Arztpraxen an die Krankenkassen gehen und nicht mehr von den Versicherten selbst eingereicht werden müssen. "Durch die sogenannte eAU tauchen nun auch Krankheitsfälle in der Statistik auf, die in der Vergangenheit nicht erfasst wurden, weil die gelben Zettel bei den Versicherten liegenblieben."

Depressionen auf dem Vormarsch

Die meisten Fehltage entfallen dabei auf: 

  1. Depressionen (118 Tage je 100 Versicherte), 
  2. Anpassungsstörungen (77 Tage),
  3. chronische Erschöpfung (34 Tage) und
  4. Angststörungen (23 Tage). 

"Der neue Höchststand bei den psychischen Erkrankungen ist besorgniserregend, weil zunehmend auch junge Erwachsene betroffen sind und im Job ausfallen. Stressreiche Phasen – auch während der Pandemie – haben für sie das Risiko erhöht, etwa an einer Depression zu erkranken. Wir müssen Fragen der seelischen Gesundheit am Arbeitsplatz noch mehr Beachtung schenken, insbesondere, wenn es um Auszubildende und junge Beschäftigte geht", warnt Andreas Storm, Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit.

Hohe Stressbelastung auch im Job 

Nicht nur die DAK vermeldet in diesem Jahr einen deutlichen Anstieg der seelisch bedingten Krankmeldungen. Auch laut der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH), einer der größten bundesweiten Krankenkassen, haben die Ausfalltage wegen psychischer Belastungen im ersten Halbjahr um 85 Prozent zugenommen. In konkreten Zahlen stiegen die Fehlzeiten auf 303 Ausfalltage pro 100 Versicherte. Zum Vergleich: Im ersten Quartal 2022 waren es noch 164 gewesen, 2021 137. Oft seien Depressionen der Grund, heißt es auch hier. 

Gesundheitsexperten halten den Trend für alarmierend. Denn gleichzeitig bestätigt eine Forsa-Umfrage im Auftrag der KKH ein hohes Stresslevel bei Erwerbstätigen. 90 Prozent fühlen sich demnach gelegentlich gestresst, etwa die Hälfte häufig oder sogar sehr häufig. 47 Prozent nennen neben gesellschaftlichen und politischen Belastungsfaktoren auch den Beruf als Grund dafür. 

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