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25.05.2023 | Ladeinfrastruktur | Infografik | Online-Artikel

Ladeinfrastruktur hinkt weiter dem Bedarf hinterher

verfasst von: Christiane Köllner

2:30 Min. Lesedauer

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VDA-E-Ladenetz-Ranking: Die Versorgungslücke zwischen Ladeinfrastruktur und Bedarf ist erneut gewachsen. Der Ladeinfrastruktur-Ausbau braucht mehr Tempo, denn bald gibt es zu viele E-Autos für zu wenig Ladesäulen. 

Der Ausbau der öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur in Deutschland hält nicht mit dem Wachstum des E-Pkw-Bestands mit. Daher gebe es weiterhin und zunehmend großen Nachholbedarf beim Ausbau der öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur für Elektro-Pkw, wie eine Auswertung des Verbands der Automobilindustrie (VDA), das sogenannte VDA-E-Ladenetz-Ranking, zeigt. Das Ranking beruht auf den amtlichen Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes und der Bundesnetzagentur.

Demnach gibt es in Deutschland 80.541 öffentlich zugängliche Ladepunkte (Stand 1. Januar 2023). Damit kämen aktuell in Deutschland im Durchschnitt 23 E-Pkw auf einen öffentlich zugänglichen Ladepunkt, so der VDA. Es zeige sich: Das Delta zwischen Angebot und Bedarf wächst. Beim vergangenen VDA-E-Ladenetz-Ranking (Stand 1. April 2022), waren es noch 22 E-Pkw, die auf einen Ladepunkt kamen und am 1. Mai 2021 seien es 17 E-Pkw gewesen.

Während in Deutschland in den vergangenen zwölf Monaten im Schnitt rund 68.000 E-Pkw pro Monat neu zugelassen worden seien, sei die Anzahl der öffentlich zugänglichen Ladepunkte wöchentlich nur um etwa 540 gewachsen. Um das Ziel von 1 Million Ladepunkten im Jahr 2030 zu erreichen, wären jedoch rund 2.200 neue Ladepunkte pro Woche nötig. Die Ausbaugeschwindigkeit müsste also etwa vervierfacht werden. Werde das aktuelle Ausbautempo nicht gesteigert, gebe es in Deutschland im Jahr 2030 gerade einmal rund 310.000 Ladepunkte – also weniger als ein Drittel des angestrebten Ziels, so der VDA. In rund der Hälfte (46 %) aller 10.773 Gemeinden in Deutschland gebe es zudem immer noch keinen einzigen öffentlichen Ladepunkt, in mehr als acht von zehn Gemeinden nicht einen einzigen Schnellladepunkt.

Emden mit bestem Verhältnis von E-Pkw zu Ladepunkten

Die niedersächsische Stadt Emden wartet deutschlandweit mit bestem Verhältnis von E-Pkw zu Ladepunkten auf. Hier kommen laut VDA-Ranking auf einen Ladepunkt lediglich 5,9 E-Pkw. Beim vergangenen VDA-E-Ladenetzranking hatte Emden noch den zweiten Platz belegt, den nun der vormalige Spitzenreiter, der Landkreis Groß-Gerau (Hessen), einnimmt. Die Stadt Heilbronn (Baden-Württemberg) belegt erneut Rang 3.

Sachsen hat erneut das beste Verhältnis von Ladepunkten zu E-Pkw. Hier kommen 14,7 E-Pkw auf einen Ladepunkt. Auf Platz 2 folgt Mecklenburg-Vorpommern, auf Platz 3 liegt erneut Thüringen. Thüringen hat hingegen beim Schnellladen weiterhin die Nase vorn, danach folgen Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen. In Thüringen kommen rund 62 E-Pkw auf einen Schnellladepunkt, deutschlandweit sind es durchschnittlich 141,7 E-Pkw.

Planungsbeschleunigung nötig

Um die Ausbaugeschwindigkeit zu erhöhen, seien laut der VDA-Präsidentin Hildegard Müller schnellere Planungs- und Genehmigungsprozesse zentral. Auch die Stromnetze müssten "jetzt beschleunigt und vorausschauend, also am künftigen Bedarf orientiert, ausgebaut werden", so Müller. Die VDA-Präsidentin spricht sich außerdem für ein konsequentes Monitoring des Ladeinfrastrukturausbaus durch die Bundesregierung aus. 

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