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27.10.2016 | M&A-Management | Kommentar | Online-Artikel

Chinas Shopping-Tour muss gebremst werden

verfasst von: Andrea Amerland

2 Min. Lesedauer

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Chinesische Firmen kaufen sich oft mit Staatsgeld in deutsche Unternehmen ein. Diesen Übernahmen aus dem Ausland will das Wirtschaftsministerium nun einen Riegel vorschieben. Und das ist gut so.

Chinesische Investoren sehen sich für Transaktionen besonders gerne in Deutschland um. Zu gerne, wie Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) findet. Er will jetzt deutsche Hightech-Unternehmen vor dem ungewollten Zugriff staatlicher oder teilstaatlicher Unternehmen aus dem nicht-europäischen Ausland schützen.

Die Übernahme des Maschinenbauers Aixtron durch chinesische Investoren ist in letzter Sekunde geplatzt. Das Minsterium fürchtet durch die Transaktion mit dem Chip-Anlagenbauer, das Verteidigungstechnologien offengelegt werden könnten. 

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Unabhängig von diesem konkreten Beispiel, gibt es bei einer chinesisch-deutschen Transaktion einige Problemfelder in den Bereichen Wirtschaft, Recht und Kultur zu beachten, so die Springer-Autorin Sonja Bayer. "Bei chinesischen Investoren in Deutschland kommt hinzu, dass es sich vielfach um Staatskonzerne handelt, die bestimmten, häufig politisch geprägten, internen Abläufen und Prozessen unterliegen", schreibt sie über chinesisch/deutsche Transaktionen. Insbesondere während der so genannten Due Intelligence, also der Prüfung auf rechtliche, finanzielle, steuerliche und technische Risiken der Zielgesellschaft, fürchten deutsche Unternehmen den Verlust von geistigem Eigentum. Das erfordert ein besonderes Risikomangement.

Fairer M&A-Wettbewerb braucht neue Regeln

Insofern verwundert es wenig, dass der chinesische Kauf hiesiger Hightech-Firmen wie zuletzt Kuka nicht nur die großen Industriebosse beunruhigt, sondern auch den Wirtschaftsminister. Erschwerend kommt hinzu, dass deutsche Unternehmen in China hingen keine Firmen allein betreiben dürfen. 

Auch wenn der gestoppte Aixtron-Verkauf und die Forderung nach neuen Regeln im Umgang mit Firmenkäufen von Nicht-EU-Ländern nicht dem Prinzip der freien Marktwirtschaft entsprechen, ist Gabriels Vorstoß richtig. China zieht nach der Übernahme Know-how bei deutschen Marktführern ab – und setzt dieses ohne Wenn und Aber gegen die teure deutsche Konkurrenz ein. So kann die durch technischen Vorsprung geprägte deutsche Industrie auf Dauer nicht überleben. Daher ist es richtig, bei M&A-Transaktionen über neue Rahmenbedingungen für Branchen nachzudenken, die für die europäische Wirtschaft strategisch wichtig sind, um Chinas Shopping-Tour zu bremsen. Denn fairer Wettbewerb braucht Regeln. 

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