Continental und Knorr-Bremse haben gemeinsam einen Platooning-Demonstrator entwickelt. In ersten Tests zeigen die Unternehmen die möglichen V-to-V-Fahrfunktionen für das automatisierte Fahren.
In einer Entwicklungspartnerschaft wollen Continental und Knorr-Bremse hochautomatisierte Nutzfahrzeuge entwickeln. Ein Demonstrator veranschaulicht nun das automatisierte Kolonnenfahren (Platooning) mit einer Kolonne aus drei Lkw unterschiedlicher Hersteller. Dazu gehören die Fahrfunktionen Bilden des Platoons, das gemeinsame Fahren, die Notbremsfunktion, das Verlassen einzelner Fahrzeuge sowie das sichere Entkoppeln der gesamten Kolonne.
Ein speziell entwickelte HMI-Schnittstelle bereitet die Handlungsanweisungen beim Übergabeprozess für den Fahrer grafisch auf. Die Übergabe wird nach Aufforderung per Knopfdruck eingeleitet, sobald das Partnerfahrzeug weniger als 50 Meter entfernt ist. Eine synchrone Notbremsfunktion sorgt für eine gleichzeitige Bremsung aller Fahrzeuge.
"Highway Pilot" für Lkw soll folgen
Die Sensorik des Platooning-Demonstrators, bestehend aus Kameras, Radar- und Lidar-Sensoren, stammt von Continental. Das System soll zukünftig das zentrale Steuergerät von Continental für das automatisierte Fahren ("Assisted & Automated Driving Control Unit", ADCU) und die Bremssystemsteuerung von Knorr-Bremse ("Global Scalable Brake Control", GSBC) nutzen. Die Planung der Spurführung sowie Fahrstabilität ("Motion Control") und die Aktuatorik stammen von Knorr-Bremse, ebenso die Systemintegration inklusive der Validierung. Die Unternehmen planen zudem die Entwicklung des "Highway Pilot", der das hochautomatisierte Fahren einzelner Lkw auf Autobahnen ermöglichen soll. Ein erster Demonstrator soll bis 2020 entwickelt werden.