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09.11.2018 | Outsourcing | Infografik | Online-Artikel

Banken wollen künftig auch Schlüsselbereiche auslagern

verfasst von: Angelika Breinich-Schilly

2:30 Min. Lesedauer

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Trotz regulatorischer Probleme wollen die Finanzinstitute in Deutschland im Zuge der Digitalisierung neben den üblichen Standardprozessen zunehmend auch wichtige Steuerungsfunktionen outsourcen. Das ergab eine aktuelle Befragung.

Mehr als ein Drittel der deutschen Banken und Finanzdienstleister plant in den ommenden ein bis zwei Jahren die Auslagerung von komplexen Prozessen in tBereichen wie Compliance oder der Legitimationsprüfung KYC. Sie tun dies, obwohl 96 Prozent der Geldhäuser die IT-Sicherheit als Herausforderung sehen. Dies geht aus einer Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC unter 122 Kreditinstituten, Dienstleistern und Fintechs hervor. Laut der aktuellen Studie "Outsourcing in der Finanzindustrie" gaben 37 der Befragten an, Auslagerungen auf komplexe und wissensintensive Aktivitäten auszudehnen. Jedes fünfte Institut lehnt solche Vorhaben explizit ab. 42 Prozent der Umfrageteilnehmer scheinen unsicher und gaben keine klare Einschätzung ab.  

"Der hohe Anteil der Unentschiedenen deutet darauf hin, dass die Banken zwar einerseits mehr Kernfunktionen auslagern möchten. Andererseits besteht bei vielen Entscheidungsträgern offensichtlich noch Klärungsbedarf, insbesondere in regulatorischer Hinsicht", sagt Nina Bartholmes, Director bei PwC Deutschland und Leiterin des Sourcing Competence Teams im Bereich Financial Services Advisory. Die Branche befinde sich dabei in einem Dilemma. Bartholmes führt aus: "Auch wenn Outsourcing in fast allen Bankbereichen regulatorisch möglich und technologisch immer leichter zu bewerkstelligen ist – in der Praxis bringen neue Regeln wie Mifid II oder die DSGVO so viel Komplexität mit sich, dass viele Institute vor weiteren Auslagerungen dann erst einmal doch zurückschrecken."  

Bislang wurden IT-Services ausgelagert

In der Vergangenheit haben sich die betroffenen Finanzuntenehmen vor allem bei Standardfunktionen auf externe Dienstleister gesetzt. Hierzu zählen IT-Services, die bei 54 Prozent der Institute teilweise und bei den übrigen sogar komplett ausgelagert sind. Die überwiegende Mehrzahl der Banken hat darüber hinaus auch den Zahlungsverkehr (82 Prozent), die Archivierung (82 Prozent), den Postdienst (79 Prozent), die Call-Center (75 Prozent) und die Wertpapierabwicklung (74 Prozent) ganz oder zumindest partiell ausgelagert. Bislang nicht im Fokus standen Kernbereiche wie Compliance, Controlling oder Geldwäscheprävention.

"Durch die Fintech-Revolution, die längst auch viele klassische Outsourcing-Spezialisten erreicht hat, können mittlerweile auch komplexe Aufgaben mithilfe intelligenter IT-Lösungen gut ausgelagert werden", stellt Bartholmes klar. Das Ergebnis auf Bankenseite entspricht auch den Angaben der befragten Dienstleister. Von denen glauben 51 Prozent, dass die Finanz- und Kreditinstitute mittelfristig verstärkt "komplexe und wissensintensive Aktivitäten" an sie auslagern werden.

Banken und Fintechs sehen sich als Partner

Zudem sehen sich Banken und deren Dienstleister mit jeweils 85 Prozent immer mehr als langfristige Partner. Das Gleiche gilt auch für die befragten Fintechs, von denen sich bereits 59 Prozent "überwiegend als Kooperationspartner der Banken" wahrnehmen.


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