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22.03.2022 | Wirtschaftsförderung | Infografik | Online-Artikel

Deutschland ist in der Forschungsförderung Mittelmaß

verfasst von: Thomas Siebel

2 Min. Lesedauer

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Die deutsche Forschungsquote gehört zu den weltweit höchsten. Laut einer aktuellen Studie weist die Förderlandschaft im internationalen Vergleich jedoch Schwächen auf, die insbesondere KMU betreffen.

Bis zum Jahr 2025 will die Bundesregierung 3,5 % des Bruttoinlandprodukts in Forschung und Entwicklung (FuE) investieren. Im Jahr 2019 lag der Anteil nach jahrelangem Wachstum bereits bei 3,19 %, womit sich Deutschland nach Angaben des Stifterverbands im oberen Drittel der hochentwickelten Volkswirtschaften befindet. Infolge von Umsatzrückgängen, unterbrochenen Lieferketten oder Lockdown-Regelungen während der Corona-Pandemie sind die Forschungsausgaben im Jahr 2020 jedoch auf 3,14 % des BIP gesunken.

Insbesondere im Automobilbau, der Branche mit den mit Abstand höchsten FuE-Ausgaben in Deutschland, gingen die Aufwendungen um 13,6 % zurück, im Maschinenbau um knapp 7 %. Insgesamt lagen die FuE-Ausgaben in Deutschland im Jahr 2020 bei 106 Milliarden Euro, wobei die Wirtschaft knapp 71 Milliarden Euro und Staat und Hochschulen 34,6 Milliarden Euro beitrugen.

Fehlende Differenzierung nach Unternehmensgröße

Das Beratungsunternehmen Ayming hat nun die Forschungsförderung in Deutschland mit der 24 anderer Länder verglichen, darunter USA, China, Großbritannien und Singapur. Für den Vergleich bewertete das Unternehmen die Höhe einer möglichen Unterstützung durch öffentliche Gelder und den erforderlichen Aufwand für die erfolgreiche Beantragung der Mittel.

Laut der Studie kommt die Förderung von Innovationen in Deutschland im internationalen Vergleich nicht über das Mittelmaß hinaus. Während hierzulande unabhängig von der Unternehmensgröße maximal 25 % des Aufwands für Innovationen und maximal 1 Million Euro pro Unternehmensgruppe erstattet würden, gehe man in vielen anderen Ländern differenzierter vor. Belgien oder Kanada beispielsweise unterstützten kleine und mittlere Unternehmen stärker als große Organisationen.

Antragsaufwand überfordert KMU

Zudem sei der Aufwand zu Beantragung und Erhalt von staatlichen Fördergeldern in Deutschland höher als beispielsweise in Frankreich, Polen oder den USA. Gerade kleinen und mittleren Unternehmen fehlten für den aufwendigen Prozess oftmals die Kapazitäten.

"Deutschland ist nach wie vor kein Vorbild für andere, wenn es um die Förderung von Forschung und Entwicklung geht", resümiert Marcus Arens, Sales Director bei Ayming Deutschland, die Ergebnisse der Studie. Dennoch biete die deutsche Förderlandschaft auch positive Aspekte. So könnten etwa Teile der staatlich geförderten Forschung und Entwicklung auch außerhalb Deutschlands stattfinden. Zudem könnten bereits laufende oder abgeschlossene Projekte bis zu vier Jahre rückwirkend Unterstützung erhalten.

Lobend äußert sich Arens auch zum Ende 2019 verabschiedeten Forschungszulagengesetz, mit dem Forschung und Entwicklung auch steuerlich gefördert wird. Das Gesetz sei eine sinnvolle Maßnahme, um auch kleine und mittlere Unternehmen zu unterstützen.

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