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06.10.2021 | Wirtschaftspolitik | Infografik | Online-Artikel

Auf die Kurzarbeit folgt der Jobrekord

verfasst von: Andrea Amerland

2 Min. Lesedauer

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Nach dem Corona-Schock 2020 dürfte es 2022 wieder ein deutsches Jobwunder geben, prognostizieren Arbeitsmarktforscher. Gleichzeitig sinkt die Zahl der Selbständigen allerdings auf ein 25-Jahres-Tief.
 

Nachdem die Zahl der Kurzarbeiter im Corona-Krisen-Jahr 2020 auf das Rekordhoch von rund sechs Millionen gestiegen war, soll sich der deutsche Arbeitsmarkt bis Frühjahr 2022 wieder erholen und das Vorkrisenniveau erreichen. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in seiner aktuellen Prognose.

2022 mehr als 34 Millionen Beschäftigte

So soll 2022 die Zahl der Erwerbstätigen im Jahresdurchschnitt um 560.000 Personen höher liegen als in diesem Jahr. Bei der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten gehen die Forscher von einer Zunahme um 550.000 auf 34,42 Millionen aus. "Damit werden neue Rekordstände erreicht", so IAB-Forschungsbereichsleiter Enzo Weber. Allerdings sei die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung damit weit von der Wachstumskurve entfernt, mit der vor der Krise zu rechnen gewesen wäre.

Denn den Nürnberger Ökonomen zufolge entstehen künftig in fast allen Branchen neue Stellen - auch in den Wirtschaftszweigen, die von der Corona-Krise besonders gebeutelt waren: Für Veranstaltungen, Gastronomie, Tourismus oder Verkehrsbetriebe erwarten die Experten in der zweiten Jahreshälfte eine Erholung. 

Besonders groß soll das Jobwunder laut der Prognose in den Bereichen Öffentliche Dienstleister, Erziehung und Gesundheit ausfallen. Hier steigt die Zahl der Beschäftigten 2021/22 um eine halbe Million. Auch in der Baubranche und im Sektor Information und Kommunikation fällt das Wachstum mit einem Plus in Höhe von 100.000 überdurchschnittlich aus. Lediglich in der Industrieproduktion wird der Jobmotor erst im nächsten Jahr zünden, während die Finanzbranche komplett stagniert.

Wirtschaftswachstum um 3,8 Prozent 

Beim Wirtschaftswachstum sind die Nürnberger Wissenschaftler allerdings skeptischer als andere Konjunkturforscher. Während beispielsweise das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) von rund 4,5 Prozent Wachstum für den Euroraum ausgeht, rechnen die IAB-Experten für 2021 mit einem Jahreswachstum des Bruttoinlandsprodukts von 2,2 Prozent, für 2022 von 3,8 Prozent. Denn die alten Bekannten Fachkräftemangel und demografischer Wandel könnten sich unter anderem als Hemmschuh erweisen. 

Als weiterer Wermutstropfen bleibt die Gruppe der Selbtständigen, bei der sich die Erholung des Arbeitsmarkts nicht positiv auswirkt. Diese hat das Corona-Jahr besonders hart getroffen. Ihre ohnehin schrumpfende Zahl soll bis Ende 2022 weiter sinken und mit 3,9 Millionen den niedrigsten Wert seit 1996 erreichen.

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