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28.06.2019 | Zahlungsverkehr | Infografik | Online-Artikel

Akzeptanz von Mobile Payment steigt nur langsam

verfasst von: Angelika Breinich-Schilly

2:30 Min. Lesedauer

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Rund ein Drittel der 16- bis 25-Jährigen wünscht sich laut dem aktuellen Jugend-Finanzmonitor mehr Bezahlmöglichkeiten per Handy. Doch mehr als die Hälfte hat Sicherheitsbedenken beim digitalen Bezahlen.

45 Prozent der Jugendlichen und junge Menschen in Deutschland nutzen regelmäßig Banking-Apps auf dem Smartphone. Ein Großteil (88 Prozent) glaubt, dass sich trotz Sicherheitsrisiken digitale Bezahlformen wie Mobile Payment oder Kryptowährungen künftig durchsetzen werden. Dennoch bezahlen die mehr als 1.000 vom Informationsdienst Schufa repräsentativ befragten Jugendlichen lieber mit Bargeld als mit anderen Zahlungsmitteln wie EC-Karte oder Handy. Wie der Jungend-Finanzmonitor weiter ergab, unterscheiden sie sich damit kaum von ihrer Elterngeneration, aus der rund 500 Teilnehmer im Alter von 40 bis 55 Jahren interviewt wurden.

Wie die Studie in ihrer zweiten Auflage zeigt, ändern das Internet und die zunehmende Verbreitung von Smartphones das Finanzverhalten junger Menschen nur langsam. Demnach zahlen sechs von zehn jungen Verbrauchern (2019: 63 Prozent, 2018: 61 Prozent) ihre Einkäufe immer noch am liebsten bar. Eine Abschaffung des Bargelds befürwortet zudem nur jeder vierte jugendliche Befragungsteilnehmer. Ein gutes Drittel (35 Prozent) wünscht sich dagegen mehr Möglichkeiten, mit dem Smartphone zu bezahlen.

Akzeptanz neuer Bezahlformen hängt an Emotionen

Gerhard Wagner, Sascha Steinmann, Frank Hälsig und Hanna Schramm-Klein schreiben im Buchkapitel "Akzeptanz von In-Store Mobile Payment – Ergebnisse einer Kundensegmentierung im stationären Einzelhandel", dass die Bereitschaft der Verbraucher zur Nutzung von neuen Technologien insbesondere von emotionalen Aspekten gegenüber diesen beeinflusst werde (Seite 216). Das Autorenteam beruft sich dabei auf den sogenannten Technology Readiness Index 1.0. Danach beeinflussen vier zentrale Aspekte die kundenseitige Bereitschaft zur Nutzung neuer Technologien:

  1. Optimismus (Optimism): Eine positive Sicht auf Technologie und der Glaube, dass sie den Menschen gesteigerte Kontrolle, Flexibilität und Effizienz für ihr Leben bietet.
  2. Innovationsfreude (Innovativeness): Eine Tendenz, Pionier und Vorreiter im Bereich der Technologie zu sein.
  3. Unbehagen (Discomfort): Ein wahrgenommener Mangel an Kontrolle über Technologie und das Gefühl, davon überwältigt zu werden.
  4. Unsicherheit (Insecurity): Misstrauen gegenüber Technologie, hervorgerufen durch Skepsis gegenüber der Fähigkeit der Technologie, störungsfrei zu funktionieren und Bedenken über mögliche nachteilige Konsequenzen.

Eltern bieten Orientierung in Finanzdingen

Laut Jugend-Finanzmonitor orientieren sich 86 Prozent der jungen Menschen bei Finanzfragen vor allem an ihren Eltern und Familien. Nur knapp die Hälfte der Jugendlichen (46 Prozent) nutzt auch das Beratungsangebot von Banken. Für 98 Prozent ist ein finanzielles Polster wichtig. Bei den Eltern sind es 97 Prozent. Auch beim regelmäßigen Sparen liegen die Zahlen dicht beieinander:  96 Prozent der Jugendlichen und 93 Prozent aus der Elterngeneration sprechen sich dafür aus. Ratenkäufe lehnen 50 Prozent der jungen und 57 Prozent der älteren Befragten ab.  

"Unsere Umfrage zeigt, in welchem Spannungsfeld junge Menschen derzeit stehen", kommentiert Serena Holm, Bereichsleiterin Corporate Affairs bei der Schufa, die widersprüchlich erscheinenden Studienergebnisse. "Einerseits gehen sie als Digital Natives selbstverständlich in ihrem Alltag per Smartphones mit digitalen Technologien um, andererseits bestehen auch bei ihnen viele Unsicherheiten bei der Nutzung moderner Bezahlmöglichkeiten." Daher wünsche sich ein Großteil der Befragungsteilnehmer auch ein besseres Bildungsangebot im Bereich Finanzen an Schulen und Bildungseinrichtungen.

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