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13.12.2017 | Fahrzeugsicherheit | Infografik | Online-Artikel

Verkehrstote gibt es trotz automatisiertem Straßenverkehr

verfasst von: Christiane Köllner

2 Min. Lesedauer

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Das automatisierte Fahren wird die Zahlen der Verkehrstoten reduzieren, sind sich Experten einig. Aber auch bei hoher Automatisierung ist eine Vision Zero nicht zu erreichen.

Nach aktuellem Stand ist laut VDI-Sicherheitsexperten für das Jahr 2017 mit etwa 3.200 Verkehrstoten zu rechnen. In den vergangenen sieben Jahren hätte sich damit die Zahl der Verkehrstoten nur um circa 450 reduziert. Das Ziel der Bundesregierung, die Verkehrstotenzahlen um 40 Prozent zwischen den Jahren 2010 bis 2020 zu reduzieren, sei gefährdet, wie Professor Dr.-Ing. Rodolfo Schöneburg, Vorsitzender der VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik (FVT) und Centerleiter Sicherheit bei Daimler, erklärt.

Automatisierung kann Zahl der Verkehrstoten reduzieren

Schöneburg sieht in der Automatisierung des Verkehrs eine große Chance, die Verkehrstotenzahlen stärker zu reduzieren. Nach Schätzungen der VDI-Sicherheitsexperten ist eine Reduzierung der Verkehrstotenzahl von bis zu 730 Personen bis 2020 durch eine zunehmende Automatisierung im Straßenverkehr möglich. "Dennoch wäre es falsch, den Schluss zu ziehen, man müsse nur den Menschen durch eine Maschine ersetzen, um den Verkehr sicherer zu machen", mahnt Schöneburg. "Denn auch wenn ein automatisiertes Fahrzeug in der Zukunft fehlerfrei arbeiten kann, sind Unfälle auf lange Sicht in einem so vielschichtigen Verkehrsumfeld und mit der heute vorherrschenden Infrastruktur nicht vermeidbar", so der Sicherheitsexperte.

Menschliches Versagen sei mit über 90 Prozent Unfallursache Nummer eins. Ablenkungen der Verkehrsteilnehmer zum Beispiel durch Mobiltelefone seien dabei ein wesentlicher Faktor. Einer Studie der Allianz zufolge ist jeder zehnte Verkehrstote auf Ablenkung zurückzuführen. Eine Zahl, die sich mit der Einschätzung der VDI-Expertengruppe im vergangen Jahr von etwa 200 bis 300 Verkehrstoten allein durch Ablenkung deckt. 

Risiko tödlicher Verkehrsunfälle bei älteren Fahrzeugen viermal höher

Ergebnisse einer Untersuchung des VDI zeigen, dass etwa 20 Prozent der in Deutschland getöteten Insassen in Fahrzeugen der Baujahre nach 2006 starben. In Autos der Baujahre 1996 und älter hingegen kamen 60 Prozent der Passagiere ums Leben. Aus ähnlichen Ergebnissen schließt die Sicherheits-Rating-Organisation "Australasian New Car Assessment Program" (ANCAP), dass das Risiko eines tödlichen Verkehrsunfalls in einem älteren Fahrzeug etwa viermal höher ist. Das Durchschnittsalter eines Pkw in Deutschland beträgt derzeit etwa neun Jahre. Eine Erneuerung dieses Bestandes hat laut VDI das Potenzial, die Anzahl der tödlich verletzten Pkw-Insassen signifikant zu reduzieren.

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