2015 betrug das Transaktionsvolumen auf dem Hotelinvestmentmarkt für Einzelobjekte und Portfolios insgesamt 4,4 Milliarden Euro. Damit stieg es seit 2005 um 1,4 Milliarden Euro an.
Laut einer JLL-Analyse ist dieser Zuwachs auf die Rahmenbedingungen im deutschen Tourismusmarkt mit seinen soliden Wachstumsraten und die attraktiven Finanzierungsbedingungen zurückzuführen. Außerdem sind die gegenüber anderen Assetklassen vergleichsweise hohen Renditen ein Anreiz für Käufer gewesen, in den Hotelmarkt zu investieren. So verkündete auch die Union Investment Real Estate GmbH ein Rekordjahr, was ihre Hotelinvestments im Jahr 2015 betrifft. 500 Millionen Euro investierte das Unternehmen in sechs Objektakquisitionen und einen Objekterkauf.
Einzeltransaktionen dominieren das Geschäft
Insgesamt verzeichnete JLL über 100 Transaktionen im Jahr 2015. Der Großteil von ihnen, 78, entfielen dabei auf Einzeltransaktionen. Der durchschnittliche Preis pro Transaktion lag bei diesen bei 32 Millionen Euro pro Asset. Dabei fiel auch der höchste jemals erzielte Preis für eine Einzeltransaktion in Deutschland auf das vergangene Jahr: Beim Verkauf des Sofitel Bayerpost in München von der E&P Real Estate GmbH & Co. KG an den Fonds Deka-ImmobilienEuropa sind rund 180 Millionen Euro erzielt worden.
Als attraktive Orte für Hotelinvestments entpuppten sich erneut die deutschen Großstädte: Auf Berlin, Frankfurt, Düsseldorf, Hamburg, München und Köln entfielen 60 Prozent aller Einzeltransaktionen. Allerdings setzten sich München und Hamburg in dem Kreis noch einmal von den anderen ab – ein Drittel der Einzeltransaktionen wurden in den beiden Städten verzeichnet.
Hotelgesellschaften sind aktiv
Im Bereich der Portfoliotransaktionen erhöhte sich das Volumen 2015 im Jahresvergleich um 58 Prozent auf rund 1,9 Milliarden Euro. Dabei wechselten 112 Hotels in 15 Portfoliotransaktionen und acht Hoteltransaktionen im Rahmen von „Mixed-Use“ Portfoliotransaktionen den Eigentümer. Allein 500 Millionen Euro entfielen dabei auf den Verkauf des Interhotel-Portfolios mit insgesamt 10 Hotels in Ostdeutschland an Starwood Capital und Brookfield Asset Management.
Während bei Einzeltransaktionen institutionelle Anleger das Gros des Gesamtvolumens (54 %) ausmachten, dominierten Hotelgesellschaften und Private Equity Gesellschaften die Aktivitäten bei den Portfoliotransaktionen. Deutsche Anleger investierten insgesamt zwar mehr, aber kleinere Investitionen als aus ausländische. Pachtverträge waren bei Investoren die beliebteste Vertragsform beim Kauf von Hotels. Etwa 80 Prozent aller Einzeltransaktionen wurden mit dieser Vertragsart veräußert.
Es ist ausreichend Kapital vorhanden
Prognosen zum Transaktionsvolumen 2016 gibt JLL nicht ab. Die Bedingungen würden jedoch weiterhin für ein positives Investitionsklima sorgen. Und: Kapital sei ausreichend vorhanden, die Immobilie insgesamt eine begehrte Anlage, und die Hotelimmobilie im Portfolio vieler Investoren eine gesetzte Assetklasse.