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Open Access 2017 | Open Access | Buch

Buchtitelbild

Nachhaltigkeit in Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft

Interdisziplinäre Perspektiven

herausgegeben von: Klaus-Dieter Altmeppen, Frank Zschaler, Hans-Martin Zademach, Christoph Böttigheimer, Markus Müller

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Über dieses Buch

Dieses Buch ist eine Open-Access-Publikation unter einer CC BY-NC 2.5 Lizenz.

Der Band vereint Beiträge aus dem Graduiertenkolleg „Nachhaltigkeit in Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft“ an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Auf diese Weise wird der Begriff der Nachhaltigkeit aus verschiedensten Wissenschaftsdisziplinen analysiert und in seinen Anwendungsbezügen in unterschiedlichen gesellschaftlichen Feldern vorgestellt. Die AutorInnen befassen sich mit dem Problem der Nachhaltigkeit bei Wasserbilanzen und Landnutzung ebenso wie mit Sustainable Finances, Wirtschaftskrisen und der Nachhaltigkeit sozialer Sicherungssysteme; Nachhaltigkeit wird mit Bezug auf Schöpfungsglaube, Gerechtigkeit und Lärmstressoren sowie auf Handlungskompetenz und Medienberichterstattung untersucht.​

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Einführung in das Thema

Frontmatter

Open Access

Nachhaltigkeit in Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft
Perspektiven und Probleme transdisziplinärer Projekte
Zusammenfassung
2009 begann an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) eine koordinierte mehrjährige Forschung zu den zentralen Themen Nachhaltigkeit, Migration und Bildung. Die institutionelle Form der Forschung waren Graduiertenkollegs. Mit diesem Band werden die Ergebnisse des Graduiertenkollegs „Nachhaltigkeit in Wirtschaft , Umwelt und Gesellschaft “ vorgelegt. Naturgemäß dominieren die Beiträge der Stipendiat_innen, die die Ergebnisse ihrer Forschung in dieser gesammelten Form vorlegen. Der einleitende Beitrag der Projektleiter_innen problematisiert im ersten Kapitel den Begriff der Nachhaltigkeit anhand verschiedener Vorstellungen inter- und transdisziplinärer Zusammenarbeit. Im zweiten Kapitel wird die Forschungslage zur Nachhaltigkeit in den beteiligten Disziplinen resümiert. Das dritte Kapitel spricht ausblickend Konzepte an, die nach praktikablen alternativen Modellen ökonomischen und sozialen Austauschs fragen und dabei auf konkrete Beispiele für eine tatsächlich mögliche Nachhaltigkeit hinweisen.
Klaus-Dieter Altmeppen, André Habisch, Elisabeth Kals, Jürgen Hellbrück, Markus Muller, Péter Bagoly-Simó, Ingrid Hemmer, Erich Naab, Christoph Böttigheimer, Hans-Martin Zademach, Frank Zschaler, Martin Trappe, Michael Becht, Bernd Cyffka, Florian Haas, Tobias Heckmann, Barbara Stammel

Umweltperspektiven

Frontmatter

Open Access

Wasserkraft und Nachhaltigkeit
Untersuchungen zur Auswirkung von Stauanlagen (an der bayerischen Donau) auf die Weichholzaue und Entwicklung von Maßnahmen zu ihrer Förderung
Zusammenfassung
Der Beitrag zu einem aktuellen gleichnamigen Forschungsprojekt diskutiert einen Konflikt innerhalb der Nachhaltigkeitssäule „Ökologie“. So stehen Wasserkraft werke im Spannungsfeld zwischen der Nutzung des fließenden Wassers als CO2-neutrale, regenerative und grundlastfähige Energiequelle einerseits und den negativen Auswirkungen auf den Lebensraum aus dem Fluss und seinem natürlichen Überschwemmungsgebiet, der Aue, andererseits. Speziell betrachtet werden die Auswirkungen auf den stark bedrohten Lebensraumtyp der Weichholzaue. Nach einer Zusammenfassung der bereits bekannten Einflussfaktoren werden die im Projekt herausgearbeiteten Forschungsansätze zur Förderung der Keimungs- und Etablierungsbedingungen von Silberweidenbeständen vorgestellt. Dendrochronologische Untersuchungen in Kombination mit Analysen von Abflussdaten sollen in der Entwicklung einer Recruitment Box nach dem Vorbild von Forschungen aus dem Nordwesten Amerikas münden. Ergänzt wird dieser Ansatz durch die Evaluierung des Einflusses des Neophyten Impatiens glandulifera auf die Verjüngung von Silberweiden.
Christina Fehrmann

Open Access

Resilienz und Nachhaltigkeit in anthropogen beeinflussten, natürlichen Systemen
Das Beispiel der Bodenerosion nach Brandereignissen auf La Palma
Zusammenfassung
Resilienz bzw. die Fähigkeit von Ökosystemen nach einer Störung, wie es beispielsweise ein Waldbrand sein kann, wieder zu ihrem Ausgangszustand zurückzukehren, spielt bei der Frage nach der Nachhaltigkeit von natürlichen, jedoch vom Menschen beeinflussten Systemen, eine große Rolle. Das Augenmerk der Untersuchung liegt auf der Ressource Boden, die durch einen Waldbrand in besonderem Maße beeinflusst wird und sich dementsprechend anfällig gegenüber Erosionserscheinungen zeigt. Durch die Aktivitäten des Menschen im mediterranen und subtropischen Raum haben sich die dortigen Feuerregime verändert und die Frequenz mit der Waldbrände auftreten, ist stark gestiegen. Die damit erhöhte Vulnerabilität der Böden hinsichtlich der Bodenerosion birgt die Gefahr des Bodenverlusts und in stärker reliefierten Gebieten mit entsprechenden Voraussetzungen auch die Gefahr von Muren. Auf der subtropischen Insel La Palma wurde u. a. mithilfe eines Terrestrischen Laserscanners untersucht, ob sich die Bodenerosionsraten nach einem Brandereignis nach einer gewissen Zeit wieder dem prä-Feuer-Ausgangszustand annähern oder ob durch das Störereignis Waldbrand und die erhöhte Feuerfrequenz das System grundlegend verändert wird, was einen künftig erhöhten Bodenverlust zur Folge hätte.
Kathrin Umstadter

Ökonomieperspektiven

Frontmatter

Open Access

Die Rolle(n) der Finanzwirtschaft bei der Umstellung von Energiesystemen
Empirische Befunde aus Deutschland und Polen
Zusammenfassung
In der Literatur herrscht ein Grundkonsens über die entscheidende Rolle des Finanzsektors beim Übergang zu nachhaltigen Wirtschaftsstrukturen, der sog. sustainability transition. Dass der Finanzsektor tatsächlich verschiedene Rollen einnimmt, die sich in durchaus gegensätzlich wirkenden Trends im Finanzierungsund Investitionsverhalten des Finanzsektors widerspiegeln, ist das zentrale Argument des vorliegenden Beitrages. Solche ambivalenten Prozesse werden anhand des Beispiels von Transformationsprozessen im Energiesektor in Deutschland und Polen analysiert (z. B. Finanzierung erneuerbarer Energieprojekte vs. anhaltendes Engagement im Bereich konventioneller Energieerzeugung). Mit der eingenommenen Mehrebenenperspektive, wie sie die Sustainability-Transitions-Forschung einnimmt, werden diese Dynamiken und die Schwierigkeiten des (ehemaligen) Nischenmarktes erneuerbarer Energien erklärt und die zentrale Rolle gesetzlicher Rahmenbedingungen und politischer Zielsetzungen verdeutlicht.
Johanna Dichtl

Open Access

Der Wiener Börsenkrach und die Entstehung des modernen Aktienrechts
Analysen zur Frage der Wahrnehmung von Nachhaltigkeitsdefiziten in den Wirtschaftskrisen der Moderne
Zusammenfassung
Im Vorfeld der Ausarbeitung des allgemeinen deutschen Handelsgesetzbuchs 1861 setzt eine intensive Diskussion um das Aktienrecht ein. Da Aktiengesellschaften im Zentrum des Kollapses der Wiener Börse im Jahr 1873 stehen, kommt dieser Aktienrechtsdiskussion eine besondere Bedeutung zu, zumal anhand der zu erörternden Probleme wesentliche Aspekte aufscheinen, deren rechtliche Lösung eine Herausforderung für die Akteure darstellt. Darüber hinaus werden aber auch ethische Implikationen deutlich. Der Beitrag unternimmt den Versuch, die aktienrechtliche Diskussion aus der Perspektive der Akteure, hier im Besonderen der Handelskammern, zu skizzieren, um sie mit einer ethischen Grundlegung zu verknüpfen, wie sie aus den Quellen fassbar wird. Dieser Beitrag steht im größeren Zusammenhang eines Dissertationsprojekts, in dessen Rahmen am Beispiel der Weltwirtschaftskrisen von 1873, 1929–1933, der Asienkrise 1997/98 und der Immobilien- und Finanzkrise seit 2007 durch eine komparative Herangehensweise Wahrnehmungsmuster von Nachhaltigkeitsdefi ziten in Wirtschafts- und Finanzkrisen der Moderne untersucht werden. Insbesondere wird der Frage nachgegangen, in welchen Bereichen die jeweiligen Akteure Defizite wahrnehmen, wobei als Akteure Wirtschaftsverbände im Zentrum der Untersuchung stehen.
Sybille Kuhn

Open Access

Die Projektion der langfristigen Entwicklung der gesetzlichen Rentenversicherung
Methodische Vorgehensweise und empirische Ergebnisse
Zusammenfassung
Der demografische Wandel stellt die Nachhaltigkeit der umlagefinanzierten sozialen Sicherungssysteme in Deutschland grundsätzlich in Frage. Unter Nachhaltigkeit der sozialen Sicherung ist dabei die Gewährleistung eines bestimmten Sicherungsniveaus bei gleichzeitiger Stabilisierung des Beitragssatzes und des Bundeszuschusses zu verstehen. Durch eine anhaltend niedrige Geburtenrate und einen starken Anstieg der Lebenserwartung verändert sich das Verhältnis zwischen Beitragszahlern und Leistungsempfängern zu Lasten der Erwerbstätigen. In diesem Beitrag wird ein Simulationsmodell zur langfristigen Analyse der Nachhaltigkeit der gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) in Deutschland vorgestellt. Es besteht aus einer Bevölkerungsprojektion, einem makroökonomischen Wachstumsmodell und einer detaillierten Berechnung der Einnahmen und Ausgaben der gesetzlichen Rentenversicherung. Die Projektionen zeigen, dass der Beitragssatz zur GRV bereits in den kommenden Jahren deutlich ansteigen wird, und eine langfristige Stabilisierung der gesetzlichen Rentenversicherung ohne größere Reformen nicht möglich ist.
Valentin Vogt

Gesellschaftsperspektiven

Frontmatter

Open Access

Gemeinschaft der Schöpfung auf dem Weg in die Zukunft Gottes
Jürgen Moltmanns Denken angesichts der neuen Enzyklika „Laudato si`“ von Papst Franziskus
Zusammenfassung
Es werden Grundgedanken des reformierten Theologen Jürgen Moltmann zur Theologie der Schöpfung untersucht. Es handelt sich einerseits um den Gedanken der Gemeinschaftaller Geschöpfe, nicht nur der Menschen, andererseits um den Blick auf die eschatologische Zukunft der ganzen Schöpfung. Es wird dargestellt, welches neue Naturverständnis Moltmann entwickelt und wie er die Macht des Menschen über die Natur deutet. Er beschreitet neue theologische Wege, indem er alle Geschöpfe in den Blick nimmt. Es zeigt sich aber, dass er die Gemeinschaft der Geschöpfe zu wenig differenziert darlegen kann, was u. a. mit seiner einseitigen Konzentration auf den Heiligen Geist in der Schöpfung zusammenhängt. Es zeigen sich inhaltlich Parallelen zu Gedanken von Papst Franziskus in der Enzyklika „Laudato si´“, wobei dieser mehr den göttlichen Vater in den Mittelpunkt stellt, vor dem alle Geschöpfe Söhne und Töchter bzw. Geschwister seien. Auch der Papst scheint die Vollendung aller Geschöpfe zu lehren.
Monika Amlinger

Open Access

Zurückweisung von Verantwortung als Hindernis nachhaltiger Bereitschaften
Zusammenfassung
Vor dem Hintergrund des anthropogenen Klimawandels und dessen Folgen, steht die Dringlichkeit nachhaltigen Handelns außer Frage. Trotz des öffentlichen Bewusstseins dieser Notwendigkeit, handeln Menschen jedoch nicht automatisch nachhaltig. Im vorliegenden Beitrag wird der Einfluss von Verantwortungszuschreibungen und Rechtfertigungsargumenten als Form der Verantwortungsabwehr auf nachhaltige Engagement- und Handlungsbereitschaften thematisiert. Mittels Fragebogenstudie wurden die Daten von 312 Personen erhoben. Die Befunde zeigen, dass Rechtfertigungsargumente hervorgebracht werden, um Maßnahmen zur Einsparung von Energie abzuwenden. Es besteht zudem ein hochsignifi kanter, negativer Zusammenhang zwischen Rechtfertigungsargumenten und internaler Verantwortungsattribution. Ferner kann gezeigt werden, dass Rechtfertigungsargumente eine hemmende Wirkung auf nachhaltige Engagement- und Handlungsbereitschaften haben.
Monika Baier

Open Access

Untersuchungen zur kombinierten Wirkung der Stressoren Lärm und Hitze auf Leistung, Stimmung und Sozialverhalten des Menschen
Zusammenfassung
Für Deutschland werden in den nächsten Jahrzehnten ein starker Anstieg der Verkehrslärmbelastung und die Zunahme von Hitzeperioden prognostiziert. Lärm und Hitze beeinträchtigen je für sich nachweislich kognitive Leistungen und beeinflussen das Sozialverhalten, indem sie aggressive Reaktionen beschleunigen, ärgerliche Stimmungen verstärken und prosoziales Verhalten hemmen. Über die kombinierten Effekte von Lärm und Hitze auf kognitive Leistungen und Sozialverhalten liegen bis jetzt nur wenige und zudem widersprüchliche Erkenntnisse vor.
Ziel der vorliegenden Studie war es, die kombinierte Wirkung von Straßenverkehrslärm und Hitze auf kognitive Leistung, emotionales Erleben und Sozialverhalten zu untersuchen. Die kognitive Leistungsfähigkeit, Stimmung und Sozialverhalten werden mit Hilfe verschiedener kognitiver Aufgaben und Fragebögen erfasst.
In einer laborexperimentellen Untersuchung wurde die kombinierte Wirkung von Temperatur (in den Abstufungen 22 und 29°C) und Straßenverkehrslärm (in den Abstufungen 37 und 70dB(A)) analysiert. Es zeigte sich, dass Hitze die Hilfsbereitschaft der Teilnehmer reduziert. Hinsichtlich der kognitiven Leistung, der Bearbeitungszeiten im Leistungstest, der Stimmung sowie der subjektiven Bewertung konnten Interaktionen zwischen den Faktoren Temperatur und Straßenverkehrslärm nachgewiesen werden.
Manuela Lösch

Open Access

Professionelle Handlungskompetenz von BNE-Akteuren
Zusammenfassung
Mit Beschluss des Global Action Programme on ESD (2015-2019) als Nachfolgeaktivität der UN-Dekade ist erneut die große Bedeutung der Lehrkräfte im Bereich BNE betont worden, denn effizienter Unterricht ist abhängig von der individuellen und spezifischen professionellen Handlungskompetenz, welche ein noch stark zu erforschendes Feld in der Fachdidaktik darstellt. Sowohl Lehrkräfte als auch nonformale Akteure lehren BNE und müssen über ein Repertoire an Kompetenzen verfügen, um Schüler auf globale Herausforderungen vorzubereiten.
Wie sich diese professionelle Kompetenz zusammensetzt, liegt im zentralen Erkenntnisinteresse des Projektes. Gemessen wird diese Kompetenz mit einem standardisierten Messinstrument, das basierend auf den Theorien zur professionellen Handlungskompetenz und Kompetenzkonzepten der BNE entwickelt wurde. Thematisch sind die Items überwiegend auf das exemplarische Thema „Klimawandel“ ausgerichtet, welches viele BNE-relevante Themenaspekte bietet und sowohl im schulischen als auch im außerschulischen Bildungsbereich thematisiert wird.
Verena Reinke

Open Access

Corporate Social Responsibility (CSR) und Corporate Citizenship (CC): Selbstbild und Fremdwahrnehmung in der öffentlichen Kommunikation
Voraussetzung, Strukturen und Formen nachhaltigkeitsorientierter Verantwortungskommunikation am Beispiel der Medienwirtschaft
Zusammenfassung
Medienunternehmen standen bislang selten im Fokus der CSR-Forschung. In diesem Forschungsprojekt wurden sie auf gleich drei Ebenen analysiert: Neben der Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung wurde ebenso die öffentliche Kommunikation über Verantwortung einbezogen, was durch die Analyse von strategischer Kommunikation der Medienunternehmen über ihre Aktivitäten geschah sowie durch die Untersuchung der journalistischen Berichterstattung über diese. Dabei wurde ein ganzheitlicher Ansatz gewählt und neben der Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung, gleichsam die Vernachlässigung bzw. unverantwortliches Handeln (Corporate Social Irresponsibility) einbezogen. Einige Ergebnisse werden im nachfolgenden Beitrag präsentiert. Als theoretische Basis diente die Strukturationstheorie von Giddens, durch deren Anwendung ein Framework erarbeitet werden konnte, der zudem als übertragbar und als höchst anschlussfähig erachtet wird.
Isabel Bracker
Backmatter
Metadaten
Titel
Nachhaltigkeit in Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft
herausgegeben von
Klaus-Dieter Altmeppen
Frank Zschaler
Hans-Martin Zademach
Christoph Böttigheimer
Markus Müller
Copyright-Jahr
2017
Electronic ISBN
978-3-658-14439-5
Print ISBN
978-3-658-14438-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-14439-5