Die so genannte Generation Y könnte sich laut einer Befragung durchaus vorstellen, künftig bei einem Tech-Giganten wie Amazon versichert zu sein.
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Schon länger schauen die großen Tech-Unternehmen auf Märkte abseits ihres Kerngeschäftes. Nun mehren sich die Zeichen, dass bei Amazon eine weitere Branche ins Blickfeld rückt. Wie Medien aktuell berichten, soll Amazon bereits mit mehreren britischen Versicherern in Verhandlungen stehen. Es heißt, das Unternehmen wolle als Mehrfachagent tätig werden.
Das Potenzial des Tech-Riesen wäre nach Meinung von Experten riesig. Das Beratungsunternehmen Capgemini glaubt sogar, dass noch mehr Internetriesen wie Alphabet oder Facebook bald in Konkurrenz zu Versicherungsunternehmen treten könnten. Diese Big Tech-Firmen bereiteten sich allmählich darauf vor, in den Versicherungsmarkt einzutreten und "finden dort bereitwillige Kunden vor", heißt es.
Jeder Dritte bald bei Big Techs?
Knapp jeder dritte Verbraucher weltweit würde es nach dem World Insurance Report 2018 von Capgemini bereits in Betracht ziehen, ein Versicherungsprodukt von Amazon, Google, Facebook und Co. einzukaufen. Das entspreche einem Zuwachs von 12 Prozentpunkten seit 2015 auf nun 30 Prozent. Die deutschen Versicherungsnehmer seien aber diesbezüglich etwas zögerlicher. Hier sei nur jeder fünfte Verbraucher bereit, eine Versicherung bei den großen Technologiefirmen abzuschließen – immerhin ein Anstieg um 14 Prozentpunkte auf 21 Prozent in den vergangenen drei Jahren.
Generation Y leichter zu überzeugen
Allen voran technikaffine und Gen-Y-Verbraucher sind demnach besonders geneigt, vom traditionellen zum Technologieanbieter zu wechseln. Diese Konsumentengruppen äußerten nicht nur eine geringere Servicezufriedenheit mit den etablierten Versicherungshäusern, sondern auch die grundsätzliche Bereitschaft innerhalb der nächsten zwölf Monate den Versicherer zu wechseln sowie ein Versicherungsprodukt bei Big Techs einzukaufen.
Für den World Insurance Report 2018 wurden insgesamt über 10.000 Verbraucher und über 150 leitende Führungskräfte in 20 verschiedenen Ländern befragt, darunter neben Deutschland auch Brasilien, Kanada, China, Frankreich, Indien, Italien, Japan, Mexiko, Schweiz, Großbritannien und die USA.