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15.02.2018 | Kapitalmarkt | Nachricht | Online-Artikel

Warnungen vor Risiken bei Cyberwährungen reißen nicht ab

verfasst von: Barbara Bocks

2 Min. Lesedauer

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Nach den gewaltigen Kurssprüngen beim Bitcoin werden Investitionen in virtuelle Währungen bei Investoren immer beliebter. Von dieser Entwicklung halten die weltweiten Aufsichtsbehörden und zahlreiche Branchenexperten allerdings wenig.

Kein Tag vergeht ohne neue Nachrichten zum Thema virtuelle Währungen. So berichtete beispielsweise ein Newsblog des "Handelsblatt" am 14. Februar 2018, dass auch der Zahlungsabwickler Western Union derzeit die Blockchain-Technologie prüfe und auch erste Transaktionen mit der virtuellen Währung Ripple ausgeführt wurden. Es werden jedoch auch immer mehr kritische Stimmen in der Finanzbranche zum Cybergeld laut. So will beispielsweise Südkorea, eine der Hochburgen für den Handel mit Kryptowährungen, laut Medienberichten stärker gegen den illegalen Handel mit Kryptowährungen vorgehen.

Auch europaweit regt sich mehr und mehr Widerstand. So haben der gemeinsame Ausschuss der drei Europäischen Aufsichtsbehörden EBA, ESMA und EIOPA, und die Internationale Organisation der Wertpapieraufsichtsbehörden (IOSCO) Verbraucher im Februrar 2018 vor den Risiken im Zusammenhang mit virtuellen Währungen und Initital Coin Offerings (ICOs) gewarnt.

Cyberwährungen nicht geeignet für Altersvorsorge

Virtuelle Währungen sind aus Sicht der Aufsichtsbehörden "rein spekulative hochrisikoreiche Investitionen, die insbesondere völlig ungeeignet zur Absicherung im Alter sind“. Zudem seien weder Preistransparenz noch ein funktionierender Markt gegeben. Das gab auch Hans-Walter Peters, Präsident des Bankenverbandes und Sprecher der persönlich haftenden Gesellschafter der Privatbank Berenberg, beim Bargeldsymposium der Deutschen Bundesbank am 14. Februar 2018 zu bedenken: "Gerade bei Bitcoin gibt es einige systemimmanente Probleme, die sich nicht ohne weiteres beseitigen lassen: die Gefahr der Monopolbildung im sogenannten Mining-Prozess, der hohe Energieverbrauch, die hohen Transaktionskosten, das Verlustrisiko durch Cyberkriminalität und die Kursschwankungen in atemberaubendem Tempo.“

Bitcoins sind aus Peters Sicht vom Zahlungsmittel zum Spekulationsobjekt mutiert: "Und dem Anspruch, ein funktionierendes Zahlungssystem zu schaffen, ist er nicht gerecht geworden“. Ganz im Gegensatz zum eher langweiligen Bargeld. "Bezahlen mit Bargeld ist für den Kunden bequem, anonym, sofort final und angesichts der geringen Falschgeldquoten und der Banknotenemission durch die Europäische Zentralbank – und nicht etwa durch eine anonyme Privatperson wie bei Kryptowährungen – auch sehr sicher“, vergleicht Marija Kolak, Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), auf dem Bargeldsymposium die Risiken zwischen realem und virtuellem Geld.

Wer sich zum Kauf virtueller Währungen entschließe, solle dies nur tun, wenn er den Totalverlust seines Investments verkraften könne, so die Behörden weiter. Kauf und Halten von virtuellen Währungen erfordere zudem besondere Sicherheitsvorkehrungen auf den verwendeten elektronischen Geräten. Bereits im November hatte auch die deutsche Finanzaufsicht Bafin vor den Risiken von ICOs gewarnt, ebenso wie unter anderem die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA.

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