Einsatzbereitschaft ist die Top-Eigenschaft, die sich Unternehmen von neuen Mitarbeitern wünschen. Kritisches Denken ist im Vergleich dazu weit weniger gefragt. Welche Skills bei Arbeitgebern noch en vogue sind.
In fast der Hälfte der mehr als 70 Millionen Online-Jobanzeigen, die von der Bertelsmann Stiftung regelmäßig untersucht werden, akquirierten Unternehmen zuletzt vor allem nach hoch motiviertem Personal. So führt die Top Ten der besonders gewünschten Fähigkeiten aus Sicht von Arbeitgebern Einsatzbereitschaft an (47,7 Prozent), gefolgt von Teamfähigkeit auf Rang zwei (36,9 Prozent) und Selbstständigkeit an Position drei (30,0 Prozent).
Neue Arbeitswelt erfordert andere Fähigkeiten
Nach Einschätzung der Bertelsmann Stiftung spiegele sich an den Top-Drei-Kompetenzen der Wandel der Arbeitswelt hin zu mehr Homeoffice wider. Für Mitarbeiter, die überwiegend in den eigenen vier Wänden arbeiten, sind aus Arbeitgeberperspektive ein gutes Selbstmanagement sowie hohe Einsatzbereitschaft wichtige Kernkompetenzen. Unter Soft Skills sind methodische, kommunikative oder soziale Fähigkeiten zu verstehen, wie etwa Selbstsicherheit, Flexibilität oder Resilienz, auf die Personaler im Recruiting besonders achten.
Im Vergleich zur Analyse von 2018 haben allerdings insbesondere Deutschkenntnisse an Bedeutung gewonnen, also eigentlich ein Hard Skill. Gleichzeitig sinke der Anteil der digitalen Jobanzeigen, in denen nach Kundenorientierung gesucht wurde, sodass diese Kompetenz aus den Top Ten der gesuchtesten Fähigkeiten rutschte.
Bewerber unsicher bei eigenen Soft Skills
Doch auch wenn nicht-fachliche, soziale Kompetenzen für die meisten Jobs besonders gefragt sind, fällt es vielen Bewerbern schwer, diese klar zu benennen. Nur rund jeder Dritte (36 Prozent) ist souverän genug, diese in der Bewerbung glaubhaft zu vermitteln. Das zeigt eine Umfrage von Yougov Deutschland im Auftrag der Jobplattform Monster.
Jeder Fünfte (21 Prozent) der insgesamt 2.162 Befragten ist unsicher, die eigenen weichen Fähigkeiten in einer Bewerbung zu kommunizieren und zu verargumentieren. Mehr als jeder Zehnte (elf Prozent) benennt seine sozialen Fähigkeiten in Bewerbungen gar nicht oder platziert sie erst im Bewerbungsgespräch. 13 Prozent umschiffen ihre Unsicherheit auf diesem Gebiet, indem sie sich in ihrer Bewerbung an den in der Stellenanzeige geforderten Soft Skills orientieren.