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05.05.2023 | Unternehmensberatung | Gastbeitrag | Online-Artikel

Gut beraten zwischen New Work und Kundenwunsch

verfasst von: Ann-Kathrin Sauthoff-Bloch

3 Min. Lesedauer

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Unternehmensberatung passiert immer vor Ort, so die Regel. Spätestens seit der Corona-Pandemie schaffen Consultants vieles ebenso gut aus der Ferne – jedoch nicht alles. Wie der Spagat zwischen Mitarbeiterbedürfnissen und Kundenwunsch gelingt.

Der Beraterberuf ist bei Studierenden beliebt. Laut einer Umfrage des Bundesverbands Deutscher Unternehmensberatungen (BDU) von 2022, kann sich die Mehrheit der Befragten vorstellen, nach dem Studium in der Consulting-Branche zu starten. Mit dem allgemeinen Schwenk hin zu neuen Arbeitsmodellen wie New Work haben sich die Erwartungen der Nachwuchs-Consultants an den Arbeitsalltag in den letzten Jahren allerdings stark verändert. 

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Unternehmensberatung ist ein wichtiger Faktor der erfolgreichen wirtschaftlichen Entwicklung. Doch wie kommt es zu erfolgreichen - noch besser - exzellenten Beratungsprojekten? 

Konkret bedeutet das, dass Berater weniger beim Kunden arbeiten wollen, dafür aber mehr von zu Hause - etwa um Familie und Beruf besser unter einen Hut zu bekommen. Für Unternehmensberatungen bedeutet das, dass sich der Kampf um die Talente, also der viel zitierte War for Talents, weiter verschärft.

Gegensätzliche Bedürfnisse bei Kunden und Consultants

Diesem Trend am Arbeitsmarkt steht entgegen, dass Kundenunternehmen wieder stärker Beratungsdienstleistungen vor Ort anfragen. Auch dieses Anliegen ist plausibel, denn Unternehmensberatung ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, die starkes Vertrauen erfordert. Und das lässt sich immer noch am besten persönlich aufbauen. Ganz zu schweigen von der Bindung der Kunden an die Consultants und an die Beratungshäuser. In diesem Spannungsfeld stehen Führungskräfte in Beratungsunternehmen vor einem Spagat: Einerseits müssen sie den Kundenwunsch erfüllen, persönlich vor Ort beraten zu werden, sonst fehlen die Aufträge. Andererseits müssen sie ihren Teams flexible Arbeitsmodelle anbieten, sonst fehlen die Consultants.

Kuriose Beispiele aus der Beraterpraxis

Ungewünschte Resultate hervorrufen kann dieses Spannungsfeld, wenn Consultants im Homeoffice die Grundregeln respektvollen Umgangs vergessen: Etwa, indem sie während des Beratungs-Video-Calls mit Kunden Sport treiben, Hausarbeiten erledigen oder geistesabwesend durch die Wohnung spazieren, statt sich vollkommen auf ihre Gesprächspartner zu konzentrieren. Denn zahlende Kunden mit veritablen Herausforderungen wünschen sich die volle Aufmerksamkeit ihrer Dienstleister: Nur dann fühlen sie sich ernst genommen, gut aufgehoben und bestens beraten.

New Work versus Kundenwunsch

Solche, zugebenermaßen etwas zugespitzte, Situationen gilt es zu vermeiden. Ein Weg, flexible Arbeitsmodelle mit dem Bedürfnis nach persönlicher Vor-Ort-Beratung in Einklang zu bringen, ist es, in Abschnitten zu denken. Zu Beginn der Zusammenarbeit lohnt es sich erfahrungsgemäß, dass Consultants in Präsenz beraten. So können sich alle kennenlernen, gemeinsam erste Hürden nehmen und Vertrauen aufbauen. Wurde erst einmal gemeinsam diskutiert, gelacht, gekämpft und der erste Erfolg erzielt, sieht die Welt ganz anders aus. Der erste Abschnitt ist erfolgreich abgeschlossen und Vertrauen zwischen den Akteuren aufgebaut. In der nächsten Phase folgt etwa eine hybride Periode, in der Consultants nur noch an zwei oder drei Tagen die Woche am Unternehmenssitz beraten.

In Phasen denken und Bedürfnisse vereinbaren

Dieses Denken in Phasen ermöglicht es Unternehmensberatungen, die Bedürfnisse beider Parteien zu befriedigen: der Kunden und der Consultants. Dass die Beratungsbranche jedoch kein komplettes Arbeiten von zuhause zulässt, liegt in der Natur des Geschäfts. Denn Unternehmensberatung wird meist dann gebraucht, wenn ein Unternehmen neue geschäftskritische und wachstumsrelevante Herausforderungen angeht. Trotz zunehmend flexibler Arbeitsmodelle bedeutet das als Dienstleister, Kunden zeigen zu müssen, dass sie persönlich für sie da sind. Und zwar mit allem, was dazugehört: fachlicher Beratung wie menschliche Unterstützung.

Wenn Beratungen es schaffen, diese Lösungsansätze Kundenunternehmen ebenso klarzumachen wie neuen Consultants, gelingt gutes Beraten auch im Spannungsfeld zwischen New Work und Kundenwunsch.

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