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26.11.2020 | Vergütung | Infografik | Online-Artikel

Weibliche Vorstände verdienen mehr als männliche

verfasst von: Andrea Amerland

2 Min. Lesedauer

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Ihr Anteil im Top-Management ist zwar nicht groß und sinkt sogar. Und doch läuft es für die wenigen Frauen, die es bis auf die Vorstandsebene schaffen, finanziell gut. Denn sie verdienen mehr als ihre männlichen Kollegen.

Die Wirtschaftsprüfer von EY untersuchen jährlich die Vergütungssituation von Top-Managern in allen Börsenindizes der Dax-Familie. Beim aktuellen "Mixed Compensation Barometer 2020" fördern die Berater dabei Überraschendes zutage. Denn demnach werden Frauen auf Vorstandsebene in Deutschland erstmals besser bezahlt als Männer in diesem Bereich.

Im M-Dax lag das Gehalt der weiblichen Vorstände laut der Analyse mit 1,44 Millionen Euro durchschnittlich um etwa 115.000 Euro und damit um 8,7 Prozent höher. Vorstandsfrauen von S-Dax-Unternehmen verdienen im Schnitt 70.000 Euro mehr als ihre männlichen Kollegen. Bei Dax-Unternehmen sind die Verdienstunterschiede zwischen den Geschlechtern nicht ganz so gravierend. Ein weibliches Dax-30-Vorstandsmitglied konnte im Jahr 2019 im Mittel 2,93 Millionen Euro mit nach Hause nehmen. Bei den Männern waren es 2,9 Millionen Euro. Das ist ein Unterschied in Höhe von 30.000 Euro. Bei dem Vergleich wurden CEOs nicht berücksichtigt, da es in dieser Funktion nur sehr wenige Frauen gibt. 

Weibliche Vorstände sind haben hohen Marktwert

Als Begründung für diese Gehaltsentwicklung nennt EY-Vergütungsexperte Jens Massmann die verstärkten Bemühungen der Unternehmen, Frauen für ihr oberstes Führungsgremium zu gewinnen. Da geeignete Kandidatinnen allerdings rar gesät seien, erhöhe sich ihr Marktwert und damit auch ihr Jahresgehalt. "Insgesamt jedoch ist zu resümieren, dass die Gleichberechtigung bei der Vergütung voranschreitet", lautet Massmanns positives Fazit. Denn noch vor fünf Jahren verdienten weibliche Vorstandsmitglieder in Unternehmen aller drei Indizes durchschnittlich noch weniger als Männer in dieser Funktion. Das Gender Pay Gap kam also noch voll zum Tragen.

Allerdings zeigt sich bei der Gehaltsentwicklung von Vorständen insgesamt ein negativer Trend ab. So sanken die Bezüge 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 4,6 Prozent. Auch für 2020 sind die Berater nicht gerade optimistisch. Aufgrund der Umsatzeinbußen infolge der Corona-Krise und des Verzichts einiger Unternehmen auf Bonuszahlungen geht EY für das laufende Jahr von einem Rückgang bei der Gesamtdirektvergütung deutscher Vorstände von zehn bis 15 Prozent aus.

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