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30.01.2023 | Personalcontrolling | Nachricht | Online-Artikel

Der War for Talents setzt Finanzentscheidern zu

verfasst von: Angelika Breinich-Schilly

3 Min. Lesedauer

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Der Fachkräftemangel treibt den Chief Financial Officers (CFO) Sorgenfalten ins Gesicht. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass nicht nur die Suche nach passenden Experten schwierig ist, sondern auch, das vorhandene Know-how sowie steigende Gehaltswünsche anzupassen. 

Noch im Herbst 2022 bestimmten hohe Energiepreise und Lieferengpässe das operative Tagesgeschäft in den Finanzabteiliungen. Mitarbeiter mit den richtigen Kompetenzen für ihren Bereich zu finden und das auch noch zeitnah, war auf den Agenden der Finanzchefs nach unten gerutscht. Dabei ist genau das für 95 Prozent der 40 im Rahmen der aktuellen Horváth-CFO-Studie befragten Top-Finanzmanager mittlerweile wieder die größte Herausforderung. Zur Stichprobe der Unternehmensberatung gehören Experten aus dem DACH-Raum plus Liechtenstein und der Slowakei. 38 Prozent der Teilnehmer sind in einem Betrieb mit 1.000 bis 5.000 Mitarbeitenden tätig, 30 Prozent in Unternehmen mit mehr als 5.000 Angestellten. 

Auf Platz zwei der Personalsorgen rangiert die größer werdende Lücke zwischen vorhandendem Know-how im Finance-Bereich und wachsenden Aufgaben (85 Prozent). Den dritten Platz belegt der Wunsch nach höheren Gehältern und weiteren Vorteilen durch den Arbeitgeber (70 Prozent). Infolge dieser Entwicklung könne aktuell rund jede zehnte vakante Position nicht besetzt werden. Steigende Pesonalkosten dürften diese Lage noch verschärfen, glauben 88 Prozent der Befragten. Aber auch eine besondere lokale (76 Prozent) wie globale (59 Prozent) Wettbewerbssituation auf dem Arbeitsmarkt mache die Suche nach geeigneten Fachkräfte immer schwieriger. 

Arbeitslast im Finanzbereich steigt

Die Finance-Experten fürchten daher eine zusätzliche Arbeitslast in den bestehenden Teams (93 Prozent), sinkende Ressourcen zur Umsetzung innovativer Lösungen oder neuer Regularien (90 Prozent) sowie Qualitätsprobleme in den zentralen Finanzprozessen (63 Prozent). Diese Entwicklung führe letztlich zu einem Teufelskreis aus chronischem Personalmangel, steigenden Qualifikationsanforderungen und einer strukturellen Überlastung der Teams duch Mehrarbeit. 

In 72 Prozent der Unternehmen folgen die CFOs einer Bottom-up-Personalstrategie, die vor allem vom aktuellen Bedarf in ihrem Bereich getrieben wird. Doch um den Finanzbereich personell optimal aufzustellen, ist die richtige Zahl der Mitarbeiter sowie ihr jeweiliger Arbeitsschwerpunkt relevant. Eine einfache Bottom-up-Planung versage bei sich dynamisch verändernden Anforderungen. 

Finance-Experten brauchen breites Wissen

Für die CFOs sind interaktive Fähigkeiten (66 Prozent), Business-Kenntnisse (63 Prozent) sowie funktionales Know-how (55 Prozent) derzeit am wichtigstens bei der Mitarbeitersuche. Leadership- oder Personal-Skills fallen mit jeweils 39 Prozent) seltener ins Gewicht. Im Detail sind Kenntnisse in den Bereichen Kommunikation und Zusammenarbeit (71 Prozent), Lösungsorientierung (60 Prozent) sowie das Konfliktmanagement (28 Prozent) und die Lernbereitschaft (20 Prozent) "sehr wichtig". 

Darüber hinaus erwarten 71 Prozent der Finanzentscheider ein umfassendes Geschäfts- und Branchenverständnis und 55 Prozent Umsetzungsstärke. Know-how im Bereich Digitalisierung und Datenstrategie müssen 54 Prozent der Bewerber unbedingt mitbringen und auf konzeptuelle Denkstrukturen bei ihren Neuzugängen können 38 Prozent der CFOs nicht verzichten. Aber auch das Verständnis für Prozesse (50 Prozent) sowie spezielle Finanz- und IT-Kentnisse haben für jeweils 32 Prozent der Top-Manager eine zentrale Bedeutung. 

Besonders schwer tun sich die Finanzvorstände mit der Mitarbeitersuche im Bereich Controlling (73 Prozent), im Data Center und der Finanz-IT (68 Prozent) sowie im Accounting (32 Prozent). Dabei liefern vor allem die ersten beiden Fachgebiete die Grundlagen, um die Rolle des CFO als Business Partner für die Geschäftsleitung zu erfüllen und datengestützte Informationen für anstehende Managemententscheidungen zu liefern. 

Mehr digitale Prozesse und Umorganisation 

Um sich aus diese Lage zu befreien, investieren 70 Prozent der Finance-Experten in weitere digitale Lösungen für Umsetzungsprozesse. Organisatorische Anpassungen im Finanzbereich halten 54 Prozent für eine gute Lösung. Und die gleiche Menge glaubt, mit der Einführung flexiblerer Arbeitsumgebungen wie etwa Remote Work oder variabler Stunden der Situation Herr zu werden. Auf eine verstärkte Zusammenarbeit mit externen HR-Experten setzen gerade einmal 27 Prozent und auf Investitionen in ein neues Work Design wie eine modernere Technik- oder Büroausstattung nur ein knappes Drittel (30 Prozent). 

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