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17.07.2018 | Corporate Social Responsibility | Schwerpunkt | Online-Artikel

Corporate Social Responsibility – nicht Plus, sondern Muss

verfasst von: Annette Speck

3 Min. Lesedauer

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Insbesondere Millennials gelten als politikverdrossen. Aber sie sind auch werteorientiert und ethisch anspruchsvoll. Daher steigen die Erwartungen an das Sozialverhalten von Unternehmen, so eine Studie.

Konzerne und Manager, die Ethik und Moral der Gewinnmaximierung opfern, haben es zunehmend schwer. Zum einen, weil EU und Bundesregierung längst Aktionspläne und Strategien zur Umsetzung von Corporate Social Responsibility (CSR) für Unternehmen festgeschrieben haben. Zum anderen, weil immer mehr Menschen heute ganz selbstverständlich von der "Verantwortung von Unternehmen" für Umwelt und Gesellschaft ausgehen. Dabei gereicht nachhaltiges und soziales Agieren Firmen keineswegs zum Nachteil, betonen die Springer-Autoren Silke Bustamante, Andrea Pelzeter und Rudi Ehlscheidt.

Zahlreiche Studien belegen einen positiven Zusammenhang zwischen CSR und Nachhaltigkeitskonzepten sowie der Effizienz von Geschäftsprozessen, der Mitarbeitermoral und der Mitarbeiterloyalität. Der konsequente Dialog mit den Stakeholdern gibt Hinweise auf mögliche Chancen und Risiken und wirkt sich so auf die Innovationskraft aus. Schließlich wird durch verantwortliches Handeln ein Vertrauensverhältnis zu den Stakeholdern des Unternehmens aufgebaut und eine positive Reputation geschaffen. Silke Bustamante et al., Verantwortung von Unternehmen, Seite 5

Dass eine gute CSR-Reputation auch bei der Rekrutierung und Bindung von Mitarbeitern eine immer wichtigere Rolle spielt, bestätigt einmal mehr die Human Capital Trends Studie 2018 von Deloitte. Die Trendstudie, an der mehr als 11.000 Personal- und Business-Entscheider teilgenommen haben, kommt sogar zu dem Schluss, dass sich Unternehmen zu "sozialen Organisationen" wandeln müssen.

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Mehr als nur Arbeitgeber sein

"Konkret bedeutet der Megatrend 'Soziale Organisation': Unternehmen müssen den einzelnen Menschen in den Mittelpunkt stellen, wenn sie Höchstleistung von ihren MitarbeiterInnen einfordern und erwarten“, erklärt Udo Bohdal-Spiegelhoff, Leiter Human Capital Advisory Services bei Deloitte.

Treiber der Entwicklung

1. Der Wirtschaft wird mehr Handlungssicherheit zugetraut als der Politik. Unternehmen stehen nicht nur für Einkommenssicherheit, sondern gewinnen auch an Bedeutung in punkto Gesundheitsversorgung, Diversity und Cybersicherheit.

2. Millennials hinterfragen die ökonomischen und sozialen Prinzipien ihrer Arbeitgeber und definieren eine neue Unternehmenskultur.
3. Der technologische Wandel hat unvorhergesehene Auswirkungen auf die Gesellschaft, sodass einzigartige menschliche Fähigkeiten in den Fokus rücken.
Quelle: Human Capital Trends Studie 2018, Deloitte

Wie der Report zeigt, fordert insbesondere die Generation der zwischen 1980 und 2000 Geborenen von Unternehmen mehr als nur die Erfüllung von CSR-Verpflichtungen. Ganz oben auf der Agenda steht bei ihnen das Thema Mitarbeiterzufriedenheit/-bindung, wobei fast zwei Drittel der Befragten beklagen, dass die entsprechenden Budgets nicht oder kaum gestiegen sind. Eine erhebliche Lücke von 30 bis 40 Prozent klafft auch zwischen Erwartung und Realität hinsichtlich flexibler Arbeitszeiten, Mobile Working, Kinderbetreuung und Prävention. Hingegen gelingt der Studie zufolge die Einbindung älterer Arbeitnehmer in Deutschland vergleichsweise gut, trotz deren spezieller Bedürfnisse wie Umschulungen oder Weiterbildungen.

Unternehmensspezifische CSR-Konzepte

Wie komplex die Thematik Nachhaltigkeit/verantwortungsvolles Handeln für Unternehmen ist, zeigt schon die Begriffsvielfalt. So verweist Stefanie Augustine in ihrem Fachbeitrag "Verantwortung im Kontext Nachhaltiger Entwicklung" auf die mangelnden begrifflichen Abgrenzungen von Corporate Social Responsibility, Corporate Sustainability (CS) und Corporate Governance. Zugleich stellt auch sie in der Gesellschaft eine verstärkte Erwartung gegenüber Unternehmen zur "Schaffung von Gemeinwohl" fest. Die Autorin skizziert den grundsätzlichen Handlungsrahmen hierfür wie folgt (Seite 29):

  • Mit CS wird in Deutschland der Beitrag von Unternehmen zur nachhaltigen Entwicklung bezeichnet.
  • Unter CS wird die Übernahme sozialer und ökologischer – oft auch ökonomischer– Verantwortung verstanden.
  • Stakeholderdialoge sind im Verständnis von CS inbegriffen.
  • CS ist im Grundsatz ein freiwilliges Konzept ohne rechtliche Verpflichtung.
  • Die Auslegung von CS erfolgt unternehmensspezifisch.
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