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19.03.2021 | Corporate Social Responsibility | Kommentar | Online-Artikel

Nicht nur Firmen profitieren von nachhaltiger Innovation

verfasst von: Prof. Dr. René Schmidpeter, Christophe Funk

3:30 Min. Lesedauer

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Um gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen zu begegnen, bedarf es umweltbewusster und sozialer Innovationen. Unternehmen nehmen dabei eine zentrale Rolle ein, da sie durch Kreativität und nachhaltige Wertschöpfung die Gesellschaft maßgeblich beeinflussen.

Begriffe wie Verantwortung, Nachhaltigkeit und Innovation sind jedem Akteur aus der Wirtschaft bekannt, ob es sich hier nun um Großkonzerne, KMUs, Start-ups, öffentliche Institutionen und Verwaltungen oder aber auch Non-Profit Organisationen handelt. So sollen die künftigen Generationen auch mit den endlichen Ressourcen einher halten können, ohne die Flora und Fauna zu zerstören.

Empfehlung der Redaktion

2017 | Buch

CSR und Nachhaltige Innovation

Zukunftsfähigkeit durch soziale, ökonomische und ökologische Innovationen

Das Buch zeigt beispielhaft auf, welche Bedeutung Verantwortung und nachhaltige Innovation einnehmen können. Perspektiven aus der Wissenschaft und dem Rat für Nachhaltige Entwicklung eröffnen den Band und liefern ein konzeptuelles Verständnis des Begriffs.

Bereits die kleinsten Innovationen bringen neue Möglichkeiten, neue Perspektiven, neue Lösungsansätze, neue Kooperationen und die Möglichkeiten, Wissen zu teilen und unerwartete Lösungen zu schaffen. Ein Blick in die Geschichte, etwa die der Industrialisierung, zeigt, es waren meist visionäre Unternehmer und Wirtschaftslenker, die die Zeichen der Zeit erkannt und neue Lösungen für die gesellschaftlichen Probleme generiert haben. Auch heute können die aktuellen Herausforderungen nur gemeistert werden, wenn Unternehmen als Teil der Lösung und nicht als Teil des Problems gesehen werden.

Nachhaltige Innovation als neues Managementparadigma

Der Ansatz nachhaltiger Wertschöpfung verbunden mit nachhaltiger Innovation scheint daher als neues Managementparadigma in der Betriebswirtschaftslehre (BWL) gerade wieder entdeckt zu werden. Denn es geht in den aktuellen Corporate-Social-Responsibility--Diskussionen aus einer BWL-Perspektive immer weniger darum, eine Entscheidung zwischen Profit oder Moral zu fällen, sondern ein Sowohl-als-Auch zu ermöglichen.

Anders als bei Kapitalismuskritikern soll auch nicht das Gemeinwohl diktatorisch über die wirtschaftliche Rationalität gestellt werden. Vielmehr soll der ökonomische Sachverstand dafür eingesetzt werden, die Interessen der Unternehmen (betriebswirtschaftlichen Mehrwert zu generieren) mit den berechtigten Interessen der Gesellschaft (sozialen bzw. gesellschaftlichen Mehrwert zu generieren) in Einklang zu bringen.

Trade-Off Denken durch nachhaltige Innovationen überwinden

Die Brücke dazu heißt nachhaltige Innovation. So gesehen sind die gegenwärtigen sozialen und ökologischen Herausforderungen eine große Chance für alle Unternehmen. Denn es zeigt sich, dass durch nachhaltige Innovationen ganz neue Produkte und Märkte geschaffen werden, welche sowohl die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft steigern als auch die Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität der Unternehmen erhöhen.

Wenn es gelingt, gesellschaftliche und ökologische Themen als Teil des unternehmerischen Innovationsprozesses zu begreifen, entstehen die Lösungen, die die Gesellschaft braucht, um die gegenwärtigen Probleme zu lösen. Verantwortung und Innovation sind so gesehen zwei Seiten einer Medaille. Denn fehlende Innovationskraft führt letztendlich auch dazu, dass die von der Gesellschaft zu Recht geforderte Verantwortung von den Unternehmen nicht getragen werden kann.

Jüngste Beispiele zeigen, dass Innovationen nicht geschaffen werden, um eine hohe Rendite einzufahren. Diese nachhaltigen Innovationen zielen darauf ab, einen positiven Impact auf die Gesellschaft zu kreieren und durch das Erfüllen dieser unternehmerischen Verantwortung langfristig wirtschaftlich erfolgreich zu sein. So sind nachhaltige Innovationen längst kein Nischenprodukt mehr, denn diese Innovatoren zählen zu den erfolgreichsten disruptiven Unternehmen des 21ten Jahrhunderts. 

Als Beispiel kann der Unternehmer Elon Musk mit seinen zahlreichen Unternehmen gezählt werden. Laut eigenen Aussagen besteht sein Ziel darin, die Menschheit voranzubringen. Unter dieser Prämisse gründete er 2017 die Automobilfirma Tesla. Anfangs noch belächelt, zählt dieses Unternehmen inzwischen zu den erfolgreichen seiner Zeit, überholt eingesessene Firmen wie Daimler oder Volkswagen in Bezug auf Börsenwert, Verkaufszahlen und Umsatz.

Corona als Treiber nachhaltiger Innovationen

Die Notwendigkeit von Innovationen zeigt die aktuelle Covid-19 Krise. So stelle sich heraus, dass das Wirtschaftssystem aus Basis der reinen Kostenoptimierung gestaltet wurde und dadurch besonders anfällig und fragil für externe Ereignisse wie beispielsweise des Virus ist. Gefördert und auch gefestigt wurde dieser Zustand direkt nach der letzten Wirtschaftskrise, da in dieser Zeit veraltete und nicht mehr zeitgemäße Strukturen finanziell unterstützt wurden. Die aktuelle Pandemie zeigt nur die bereits vorhandenen wirtschaftlichen Probleme auf und beschleunigt diese. Aus diesem Grund müssen die alten Strukturen den Innovationen von heute und morgen weichen, denn nur so sind die wirtschaftlichen und damit einhergehend die gesellschaftlichen Probleme lösbar.

Unternehmer sind per Definition Innovatoren, immer auf der Suche nach besseren Lösungen und Wettbewerbsvorteilen. Unternehmen werden dabei nur dann auf gesellschaftliche Akzeptanz stoßen, wenn sie sowohl erfolgreich wirtschaften als auch aktiv helfen, die gegenwärtigen ökologischen und sozialen Herausforderungen konstruktiv zu lösen. Dies ist nicht nur ethisch geboten, sondern ökonomisch notwendig und am Ende auch lukrativ für die Unternehmen.

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